Das Beispiel einer Veranstaltung bei Schnellecke Logistics in Wolfsburg zeigt: Betriebliche Gesundheitstage sind sinnvoll, doch die Umsetzung bleibt oft zaghaft. Fehlende Freistellung und mangelnde Anreize führen zu geringer Teilnahme. Gesundheitsprävention braucht attraktivere Formate.
Betriebliche Gesundheitstage gehören in vielen Unternehmen inzwischen zum guten Ton. Schärfen sie doch das Bewusstsein der Arbeitnehmenden für die eigene Gesundheits-Fürsorge und die der Kolleginnen und Kollegen. Auch wir werden wieder zu solchen Veranstaltungen angefragt und kommen dem gern nach. Ein Beispiel: unser Infostand mit Diabetes-Risikotest bei Schnellecke Logistics in Wolfsburg.
Auf dem dortigen Gesundheitstag konnten wir den interessierten Teil der Belegschaft über die Risikofaktoren für eine Erkrankung an einem Diabetes informieren und einige interessante Gespräche führen. Auffällig dabei: Das allgemeine Wissen in der Bevölkerung über die Gründe für einen Diabetes Typ 2 oder Typ 1 nimmt zwar etwas zu, dennoch halten sich hartnäckig viele Mythen und Halbwahrheiten. Hier konnten wir gewohnt kompetent etwas Licht ins Dunkel bringen.
Auch scheinen uns solche Gesundheitstage noch nicht attraktiv genug. Die Arbeitnehmenden werden dafür oft nicht freigestellt, sondern müssen in ihrer Pausenzeit teilnehmen und Anreize wie Gewinnspiele und kleine Attraktionen, welche Gesundheits-Prävention spielerisch aufbereiten, werden noch zu zaghaft oder gar nicht mit in die Konzeption solcher Angebote eingeflochten. Dies führt dazu, dass nur ein kleiner Teil der Belegschaft teilnimmt und sie vor allem diejenigen erreichen, die sowieso schon relativ gesund und bewusst leben.
Fazit: Die Politik muss dringend forcierter gesundheitliche Aufklärung fördern und die in den Betrieben für das Gesundheits-Management Zuständigen müssen stärker auf Anreize und eine größere Attraktivität hinarbeiten. Insgesamt sind Gesundheitstage nämlich ein mehr als sinnvolles Angebot.
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 74 (11) Seite 75

