Die Diakids Nürnberg/Mittelfranken erlebten am Flugplatz Burgebrach einen unvergesslichen Tag: Kinder mit Typ-1-Diabetes durften erstmals fliegen. Ehrenamtliche Piloten ermöglichten den jungen Patienten und ihren Eltern Momente der Unbeschwertheit.
Was war denn da los über Burgebrach? Flugzeuge stauten sich auf den Rollwegen, am Himmel kreisten Maschinen in Warteschleifen. Ein ungewöhnliches Bild für den kleinen Flugplatz – doch der Grund war umso außergewöhnlicher. Die Diakids Nürnberg/Mittelfranken waren zu Besuch, Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren, die mit einer großen täglichen Herausforderung leben – Typ-1-Diabetes.
Ein Tag, der nicht nach Zucker, sondern nach Freiheit schmeckte
Für die meisten Kinder bedeutete dieser Tag nicht nur den ersten Flug im Leben, sondern auch ein kleines Stück Unbeschwertheit, das im Alltag oft fehlt. Denn ihr Alltag ist getaktet nach Glukosewerten, Insulindosen und Kohlenhydraten. Und dennoch: An diesem Sonntag standen nicht Werte im Fokus – sondern die Freude.
Nach einer kurzen Einweisung in die Welt der Fliegerei öffneten sich die Hangar-Tore. Augen leuchteten, als der erste Tragschrauber startklar gemacht wurde – ein abenteuerlicher Anblick, der selbst Erwachsene staunen ließ. Und dann war es so weit: Das erste Diakind hob ab. Was folgte, war ein nicht enden wollendes Kommen und Gehen in den Lüften. Fünf Flächenflugzeuge und ein nahezu pausenlos fliegender Tragschrauber sorgten dafür, dass jedes Kind, das den Mut fand, auch in die Luft durfte.
Fliegen gegen die Last des Alltags
Nicht nur die Kinder flogen. Auch die Eltern – jene stillen Helden, die oft Tag und Nacht wachen, rechnen, spritzen, trösten – stiegen in die Maschinen. Für viele von ihnen war es nicht nur ein Flug, sondern ein symbolisches Loslassen, ein Aufatmen, ein Stolzsein. Ein Elternteil schrieb später in der Diakids-Gruppe: „Nach den auslaugenden Dia-Erfahrungen der letzten Monate war das heute einfach ein Tag zum Auftanken. Merci vielmals.“
Ein Erlebnis fürs Herz
Der Flugplatz war an diesem Tag mehr als nur Start- und Landebahn – er war ein Ort der Begegnung, des Muts und der Leichtigkeit. Überall strahlende Kinder, stolze Eltern, emotionale Umarmungen und viele Ehrenamtliche mit Herz und Hingabe. Ohne sie, ohne die Piloten, die ihre Zeit und Fluggeräte zur Verfügung stellten, wäre dieser Tag nicht möglich gewesen.
Danke – an alle, die Kinderträume wahr gemacht haben
Ein riesiges Dankeschön gilt Sven Sitte für die Mitorganisation und natürlich dem Team vom Flugplatz Burgebrach. Wer einmal sehen möchte, was dort – über den Wolken und im Herzen – passiert, ist jederzeit willkommen. Und wer die Arbeit der Diakids unterstützen möchte, kann das über den Diabetikerbund Bayern tun. Denn manchmal braucht es nicht viel – nur einen Tag, einen Flug, ein bisschen Mut – und ganz viel Herz.
von Annika Biermann, Diakids Nürnberg/Mittelfranken
Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 74 (11) Seite 77



