Netzwerk für chronisch Erkrankte: Gemeinsam aktiv sein und sich vielfältig einbringen

2 Minuten

Netzwerk für chronisch Erkrankte: Gemeinsam aktiv sein und sich vielfältig einbringen | Foto: Norbert Kuster
Foto: Norbert Kuster
Netzwerk für chronisch Erkrankte: Gemeinsam aktiv sein und sich vielfältig einbringen

DEEP steht für Disease Experience Expert People und bezeichnet ein Netzwerk von Menschen, die durch den langjährigen Umgang mit chronischen Erkrankungen wertvolle Kenntnisse erworben haben. Im Rahmen des DEEP-Netzwerks arbeiten sie eng mit dem Unternehmen Novo Nordisk zusammen. Ein Gespräch von „Neuling“ Matthias Jung mit DEEP-Teilnehmer Norbert Kuster.

Norbert, warum bist du Teil des DEEP-Netzwerks?

Norbert Kuster: Das DEEP-Netzwerk bringt Menschen mit verschiedenen Erfahrungen zusammen. Hier geht es darum, Wissen zu teilen, Projekte zu entwickeln und gemeinsam etwas zu bewegen. Ich bin dabei, weil Vernetzung hilft, um Veränderungen möglich zu machen.

Du bist schon länger dabei und kennst die Besonderheiten solcher Netzwerke, richtig?

Norbert Kuster: Ja, Netzwerke leben von Austausch und Zusammenarbeit. Sie bringen Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven zusammen, die sonst vielleicht nie miteinander sprechen würden. Das macht sie so wertvoll. Wichtig ist, dass ein Netzwerk nicht nur Kontakte, sondern auch echte Verbindungen schafft. Es geht darum, Wissen zu teilen, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Wege zu finden. Jeder bringt etwas mit – Erfahrungen, Ideen oder einfach die Bereitschaft, Dinge zu hinterfragen. Genau das macht ein Netzwerk stark.

Was bedeutet das konkret für deine Arbeit?

Norbert Kuster: Im DEEP-Netzwerk sind Menschen mit chronischen Erkrankungen, ihre Angehörigen und Patientenvertreter aktiv. Wir alle haben unterschiedliche Erfahrungen, aber eines gemeinsam: Wir wissen, was es heißt, mit einer Erkrankung zu leben. Das Netzwerk gibt uns die Möglichkeit, unsere Stimmen zu bündeln und unsere Perspektiven in die Gestaltung von Therapieansätzen, Aufklärung und Versorgung einzubringen.

Wie arbeitet das DEEP-Netzwerk mit Novo Nordisk zusammen?

Norbert Kuster: Die Zusammenarbeit ist offen und transparent. Wir bringen unsere Erfahrungen ein, damit Novo Nordisk besser versteht, was Betroffene wirklich brauchen. Das kann bei der Entwicklung von Informationsmaterialien, Serviceangeboten oder innovativen Therapieansätzen helfen. Wichtig ist dabei, dass wir unabhängig bleiben. Wir sind keine Vertreter von Novo Nordisk, sondern agieren als Sprachrohr für die Bedürfnisse von Patienten.

Was macht das DEEP-Netzwerk besonders?

Norbert Kuster: Wir sind nicht nur ein Netzwerk für den Austausch, sondern auch eine Plattform für Veränderung. Es geht darum, laut zu sein, aufzuklären und Vorurteile abzubauen. Wir wollen nicht nur informiert werden, sondern aktiv mitgestalten. DEEP schafft dafür den Rahmen und ermöglicht es uns, mit Experten, Unternehmen und anderen Betroffenen auf Augenhöhe zu diskutieren.

Warum ist es wichtig, dass Betroffene direkt mit Unternehmen im Austausch stehen?

Norbert Kuster: Weil nur Betroffene wissen, wie sich eine Erkrankung im Alltag anfühlt. Unternehmen und Fachleute können viel über Krankheiten wissen, aber die Perspektive derjenigen, die täglich damit leben, ist unverzichtbar. Nur wenn diese Stimmen gehört werden, entstehen wirklich sinnvolle Angebote – sei es in der Versorgung, in der Aufklärung oder in der Therapieentwicklung.

Welche Möglichkeiten habe ich, um das Netzwerk mitzugestalten?

Norbert Kuster: Es gibt viele Möglichkeiten, aktiv zu werden. Du kannst Fragen stellen, deine eigenen Erfahrungen einbringen und an Diskussionen teilnehmen. Das Netzwerk lebt vom Austausch und davon, dass sich Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven und Hintergründen einbringen. Es gibt regelmäßige Formate wie DEEP-Talks, Webinare und persönliche Treffen, bei denen du andere Mitglieder kennenlernen und dich vernetzen kannst. Auch digitale Plattformen bieten die Möglichkeit, Ideen zu teilen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten.

Welche Möglichkeiten siehst du, um mitzugestalten?

Norbert Kuster: Du kannst in Projekten mitarbeiten oder eigene Themen einbringen. Ob als Ansprechpartner für andere Betroffene, als Teil einer Initiative oder durch aktive Beteiligung an Diskussionen – jeder findet seinen eigenen Weg, um das Netzwerk mitzugestalten.



Interview: Matthias Jung

Erschienen in: Diabetes-Anker, 2025; 73 (5) Seite 76-77

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Der Landesdiabetestag kommt: “Von Harz bis Nordsee – Diabetes im Blick”

Entdecken, mitreden, erleben – der Landesdiabetestag 2026 kommt! Unter dem Motto „Von Harz bis Nordsee – Diabetes im Blick!“ erwartet Sie ein Tag voller Wissen, praktischer Impulse und spannender Einblicke rund um Diabetes. Lassen Sie sich inspirieren, tauschen Sie sich aus und holen Sie sich neue Ideen für Alltag, Therapie und Prävention.
Landesdiabetestag 2026

2 Minuten

Fortbildung: Mit mehr Leichtigkeit durch die Wechseljahre mit Diabetes

Die Wechseljahre stellen den weiblichen Körper auf vielen Ebenen auf den Kopf, besonders wenn zusätzlich ein Diabetes eine Rolle spielt. In dieser mehrtägigen Fortbildung hilft Gesundheitstrainerin Claudia Kümmel mit alltagstauglichen Strategien mehr Balance und Wohlbefinden während dieser Umstellung zu erreichen.
Fortbildung: Mit mehr Leichtigkeit durch die Wechseljahre

2 Minuten

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 1 Tag, 18 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

Verbände