Diabetes und die liebe Haut: Tipps + Pflegeprodukte!

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Diabetes und die liebe Haut: Tipps + Pflegeprodukte!

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Hello, da bin ich mal wieder. Heute mit einem ganz besonderen Thema, mit dem sich jeder Diabetiker früher oder später auseinandersetzen „sollte“. Es geht um unsere Haut. Ich komme mir zwar gerade ein bisschen vor wie Prof. Dr. Dr. Olivia Peters, aber keine Sorge, ganz so belehrend wird es hier nicht werden. 😀

Unsere Haut ist unser persönlicher Schutzschild

Unsere Haut ist das größte Sinnesorgan unseres Körpers und wir sollten ihr eigentlich tagtäglich viel mehr Aufmerksamkeit schenken, denn schließlich spiegelt unsere Haut auch wider, wie es uns und unserem Körper gerade geht. Wusstest du eigentlich, dass unsere Haut unser ganz persönlicher Schutzschild ist? Sie schützt uns nicht nur vor der Umwelt, Hitze, Kälte, Krankheitserregern und Strahlung, NEIN – sie ist auch noch ein Ausscheidungsorgan für Abbauprodukte unseres Stoffwechsels und Aufnahmeorgan für Hormone und Medikamente. Das sind mehr als genug Gründe, um schön achtsam mit dem (im Schnitt) 1,5 – 2 m² großen Sinnesorgan umzugehen.

Die Haut – der Spiegel der Seele

Außerdem wird die Haut als „Spiegel der Seele“ bezeichnet und das nicht umsonst. (Bei uns Diabetikern ist sie dann auch noch ein „Spiegel des Lebens“, verrückt!)
Was auch immer unserer Haut nicht passt, sie lässt es uns schnell merken. Sei es durch rote Flecken, Hautunreinheiten oder eben Dellen und Beulen, die bei uns durchs „Piksen“ natürlich noch eher hervorgerufen werden.

Als kleiner Tipp: Unsere Haut zeigt sehr genau, wenn es uns gut geht und wir glücklich bzw. positiv durch die Welt spazieren. Das „Strahlen von innen“ gibt es also und den meisten Menschen sieht man das auch an. Deshalb – STAY POSITIVE! ☺

Eincremen muss sein!

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Wie ich es wahrscheinlich schon einmal erwähnt habe, gehöre ich zu den größten „Eincrem-Hassern“ auf dieser großen weiten Welt und das als Frau. Ich hasse Cremes, Bodylotions, ja sogar Sonnencreme (wobei ich den Geruch wirklich toll finde). Wenn es nach mir gehen würde, würde mein Badezimmer-Schrank so etwas gar nicht erst besitzen. Ich mag es überhaupt nicht, wenn es klebt, und ich mag es auch nicht, mich damit „einzucremen“. Egal ob Füße, Gesicht oder Körper. Bloß weg damit und nie wieder sehen… schön wär’s. Doch meiner Haut zuliebe überrede ich mich immer wieder, mich einzucremen. So schwer es mir auch fällt…! 😀

Hier kommen meine Stellen, die besondere Behandlung nötig haben + die Produkte, die ich verwende:

1.) Die Füße

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Oh ja, unsere Füße, sie sind ein Thema für sich. Nicht nur der Diabetologe achtet darauf, auch wir sollten das tun. Denn schließlich brauchen wir unsere Füße noch ein Leben lang. Sie sind ja unser Fortbewegungsmittel. Also Füße cremen, cremen, cremen! Am besten jeden Tag oder nach dem Duschen, da ist die Haut noch schön weich. Ich benutze am liebsten schnell einziehende Cremes. (Damit ich nicht im Flur ausrutsche und damit mir nicht alles an den Strümpfen klebt. Ih!)
Und noch viel schöner finden es die Füße, wenn sie dabei noch ein wenig durchgeknetet/massiert werden. Jap, dann nimmt die Haut die Creme gleich viel besser auf.

2.) Die Spritz-/Katheter-Stellen

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Egal ob Penner oder Pumpen-Besitzer, wir alle haben irgendwo eine Stelle (oder mehrere), in die wir uns piksen. Und diese Stellen sollten wir regelmäßig verwöhnen. Denn die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass wir im Laufe unserer „Diabetes-Karriere“ sogar noch einmal in eine bereits benutzte Hautstelle treffen oder knapp daneben. Egal wohin ihr euch spritzt oder den Katheter setzt, früher oder später wird der „unbenutzte“ Platz ausgehen. Weshalb wir die schon „benutzetn“ Stellen möglichst schnell wieder auf Vordermann bringen sollten. Hier habe ich die Erfahrung gemacht, dass es hilft, wenn ich direkt, nachdem ich mich gepikst oder den Katheter gewechselt habe, die Stelle schön dick (damit meine ich wirklich dick) eincreme. Aber nicht nur so nach dem Motto „Creme drauf, Kleidung drüber“. Nein. Besser ist es, gleichzeitig zu cremen und zu massieren. Gerne kann auch ein wenig „Druck“ auf die Stelle ausgeübt werden. Ich fühle des Öfteren (wenn der Katheter 2 Tage lag) kleine „Knubbel“. Diese verschwinden zwar meist wieder von alleine, doch das Cremen unterstützt den Heilungs-/Regenerationsprozess positiv. Und an alle da draußen, ich weiß wie unfassbar schmerzhaft (manchmal) die betroffenen Stellen sein können, sodass man am liebsten noch nicht einmal daran denken möchte, sie überhaupt zu berühren. Doch das Cremen hat bisher immer geholfen. Selbstverständlich empfehle ich bei Schmerzen, nicht wie ein „Verrückter“ darauf herumzureiben und zu massieren. Bitte nicht! Dann macht lieber etwas Creme auf die Hand und legt diese sanft auf die betroffene Stelle. Lasst sie da einfach mal liegen. Manchmal mildert die Körpertemperatur der Hand und die Creme den Schmerz schon nach ein paar Sekunden und man ist in der Lage, später etwas mehr Creme aufzutragen.

3.) Die Hände/Fingerspitzen

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Meine Hände bzw. Fingerspitzen waren für mich lange kein Objekt, dass ich mit besonderer Vorsicht behandelt, geschweige denn eingecremt habe. Tja, bis ich dann eines Tages mal die Zahlen meines Computers gesehen habe, der mir berechnen sollte, wie oft ich mir eigentlich schon in den Finger gepikst habe. Manometer, das war erschreckend. Ich habe 10 Jahre Diabetes und laut meiner Tagebuch-Aufzeichnungen komme ich damit auf ca. 30.000 Mal. Hammerhart!!! Das heißt, auf 10 Finger aufgeteilt, pro Finger 30.000 Mal. Da war mir klar, ich muss mich kümmern. Ein Wunder, dass meine Finger noch „so gut“ aussehen, bis auf die Mondlandschaft, die ich immer nach längerem Duschen zu sehen bekomme. Trotzdem möchte ich, dass das auch so bleibt. Also eincremen. Meine Hände sind für mich die „schlimmsten“ Stellen, denn ich mache ständig etwas mit ihnen, sei es nur wildes Gestikulieren. 😀 Und dann eine Creme zu haben, die sehr lange zum Einziehen braucht = grauenvoll. Deswegen gilt auch hier wieder – nach dem Duschen ist die beste Zeit, da die Haut schön weich ist und die Poren geöffnet sind. Massieren, kneten und gut verreiben beschleunigt den ganzen „Eincrem-Prozess“.

Und wisst ihr was? – Ich hasse es immer noch, mich einzucremen, egal wie toll es meiner Haut hilft, ABER ich mache es. Ja, mittlerweile sogar wirklich regelmäßig und was mir am besten geholfen hat, ist eine Routine. Irgendwann hat euer Gehirn das abgespeichert und es gehört einfach dazu. Wie mit dem Frühstücken nach dem Aufstehen oder Zähneputzen vor dem Schlafengehen.
Ich bin mir sicher, dass das jeder lernen kann und unsere Haut sich früher oder später bei jedem einzelnen „bedanken“ wird.

Kennst du noch andere Produkte, die du empfehlen kannst? JA? Dann schreib es jetzt hier in einem Kommentar unter den Beitrag und teile es mit uns. ☺

P.S.: Bitte nicht verzagen, wenn du von Creme A einen Ausschlag bekommst, Creme B schlecht einzieht und Creme C einfach nur fürchterlich riecht. Es gibt so unendlich viele Cremes auf dieser Welt, da wirst du mit Sicherheit auch noch die „perfekte“ Creme für dich finden. 🙂

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 3 Wochen

    Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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