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5 Gedanken, die ich vor jedem Quartalscheck habe
3 Minuten

Urin abgeben
Obwohl das nur ein- oder zweimal im Jahr ansteht, macht es mir Stress. Als würde die ganze Welt aus den Fugen geraten, wenn ich nicht auf Befehl ein bisschen Pipi in den Urin-Becher lassen kann, fange ich am Abend vor dem eigentlichen Termin an, Pläne zu machen, um ja vorbereitet zu sein. Das heißt: vorher genug trinken, aber auch nicht so viel, dass ich kurz vorher zuhause noch auf die Toilette muss. Oder – der Albtraum – vor Ort so dringend müssen, dass ich es nicht vorher zur Anmeldung schaffe, um mir einen Urin-Becher geben zu lassen. Alternativ bekommt man einen solchen Becher auch mit nach Hause, um ihn befüllt beim nächsten Mal mitzubringen. Aber das bringt dann wieder ganz neue Sorgen mit sich: Was, wenn der Becher nicht dicht ist?
Jedes Mal, wenn ich es hinter mir habe, bin ich super erleichtert und mir fällt auf, wie blöd dieser selbstinszenierte Stress überhaupt ist.
PS Kennt ihr diese Leute, die ihren vollen Urin-Becher bei der Anmeldung auf den Tresen stellen?
Blutabnahme beim Quartalscheck
Ich glaube, ich musste noch nie nüchtern – sprich ohne etwas gegessen zu haben – im Labor erscheinen. Trotzdem zucke ich jedes Mal mit einem „Hätte ich nicht gedurft?“ zusammen, wenn ich gefragt werde, ob ich gefrühstückt habe. Wahrscheinlich steckt dahinter die Angst, dass der ganze Weg jetzt umsonst war. Trotzdem könnte man meinen, ich wüsste inzwischen einfach, dass diese Frage jedes Mal kommt und es dabei nur darum geht, ob mein aktueller Blutzuckerwert postprandial ist.
Und wenn plötzlich fremdes Personal vor mir steht, um die Blutabnahme zu machen, schicke ich jedes Mal ein kleines Stoßgebet, dass die Person gut bei dem ist, was sie mit meinen Venen vorhat. In meiner ersten Schwerpunktpraxis war das Piksen nämlich nicht die Stärke der Medizinischen Fachangestellten.
PS Verwendet eure Schwerpunktpraxis nach der Blutabnahme auch so miese Pflaster, um die Einstichwunde abzukleben? Immer, wenn ich diese – wenn auch schon nach wenigen Minuten – abziehe, ist es, als würde ich meine gesamte obere Hautschicht mit abreißen. Autsch!
HbA1c
Insbesondere seitdem mein HbA1c wegen der Erprobungszeit der Insulinpumpe ständig Thema ist, mache ich mir viele Gedanken darüber, ob und wie es sich wohl verbessert hat. Zwar bekomme ich durch mein FreeStyle Libre einen Anhaltspunkt geliefert, wo sich der Wert einpendeln wird, aber 100-prozentig kann es mir dann eben doch nur die Blutabnahme bestätigen.
Bei der letzten Kontrolle hat mir das Ergebnis richtig die Stimmung vermiest. Denn das HbA1c ist unverändert geblieben. Für meine Ärztin eine erfreuliche Nachricht, für mich – mit dem MDK im Hinterkopf – sehr ernüchternd.
PS Habt ihr auch schon einmal ein besseres HbA1c erwartet und habt euch davon den ganzen Tag vermiesen lassen?
Kontaktaufnahme im Wartezimmer
Obwohl ich inzwischen in einer sehr großen Schwerpunktpraxis in Behandlung bin, treffe ich auch dort meistens auf Menschen, die auf den ersten Blick eher dem Bild eines Typ-2-Diabetikers entsprechen – auf jeden Fall begegne ich dort selten jungen Leuten. Sobald dann dort doch jemand in meinem Alter ist, bin ich komplett überfordert und möchte für den Moment eine sehr enge Freundschaft aufbauen. Aber außer, dass ich die betreffende Person creepy anstarre, passiert nichts. Ganz hibbelig werde ich, wenn ich das Gefühl habe, mein Gegenüber habe noch nicht lange die Diagnose und bräuchte vielleicht ein paar aufmunternde Worte.
PS Habt ihr im Wartezimmer schon einmal jemanden getroffen, mit dem ihr anschließend längerfristig Kontakt hattet?
Gedächtnisschwund oder: „So wichtig ist das eigentlich nicht“
Sobald ich im Behandlungsraum bin, sind alle Fragen und Anliegen vergessen oder kommen mir nicht mehr erwähnenswert vor. Alles gut, ich brauche nichts. Dinge, über die ich seit Wochen beim Quartalscheck sprechen will, scheinen plötzlich ganz überflüssig, oder mein Kopf spuckt einfach nicht mehr aus, was mich vor einer halben Stunde noch beschäftigt hat.
PS Kennt ihr die Situation, einen Tag nach dem letzten Termin ein neues Rezept zu bestellen, weil ihr es in dem Moment, als ihr da wart, völlig aus dem Blick verloren habt?
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig