- Aus der Community
Meine Zuckerschnüfflerin
3 Minuten
Darf ich vorstellen?
Unsere Hündin Loona begleitet mich schon seit meinem sechsten Lebensjahr. Damals hielt sie uns noch als kleines Fellknäuel, das du besser nicht aus den Augen lassen solltest, auf Trab. Heute ist sie zwar etwas behäbiger und manchmal eine kleine Diva, die lautstark auf sich aufmerksam machen kann, aber eine Gemeinsamkeit haben wir seit jeher: die Liebe zum Essen. Auf der Suche nach etwas Essbarem streunt sie nach der Mahlzeit ihrer Herrchen und Frauchen oft durch die Wohnung. Es könnte eigentlich kein Staubsauger der Welt effizienter arbeiten als Loona, wenn da nicht ihr stetiger Haarverlust wäre.

Nächtlicher Besuch
Trotzdem hat sich ihr Verhalten mir gegenüber geändert. Als Kind habe ich damals in meinem Elternhaus immer mit offener Zimmertür geschlafen, da das Licht, das durch den Spalt fiel, mir beim Einschlafen half. Dabei wurde ich nachts von Loona eigentlich gar nicht besucht beziehungsweise bekam nichts von ihr mit. Doch ab einem gewissen Zeitpunkt hat sie sich auf einmal auch für mich interessiert, als ich schlief. Auch die Jahre zuvor ist mein Vater sehr früh morgens für die Arbeit aufgestanden, hat Loona gefüttert und ist mit ihr eine kleine Morgenrunde gelaufen. Immer wieder ist sie an meiner offenen Tür vorbeigedackelt. Bis dahin. Auf einmal fing sie an, in mein Zimmer zu kommen und nach mir zu sehen. Ab und zu stupste sie mich auch an und versuchte, mich zu wecken. Nur leider (oder zum Glück) schlafe ich wie ein Stein.
Natürlich haben wir uns gewundert, wieso sie das plötzlich ohne ersichtlichen Grund tat. Mein Bruder hatte nämlich ebenfalls immer seine Tür nachts geöffnet, aber Loona ignorierte sein Zimmer weiterhin komplett. So waren wir erstmal etwas ratlos und ließen den Dingen ihren Lauf.

Diabetes und Hunde?
Wenige Monate, nachdem Loona ihre neue Routine begonnen hatte, wurde bei mir der Diabetes diagnostiziert. Für mich war das offensichtlich ein großer Einschnitt. Doch dass der Diabetes etwas mit dem Verhalten unseres Hundes zu tun haben könnte, dachten wir nicht. Meine Mutter informierte sich kurz nach der Diagnose in Onlineforen zusätzlich über die Erfahrungen anderer Eltern, die Kinder mit Diabetes haben. Bei der Recherche stieß sie dabei eher zufällig auf einen Artikel zu Diabetikerwarnhunden.
Des Rätsels Lösung
Wir erfuhren, dass Hunde von Geburt an „den richtigen Riecher“ haben müssen, wenn sie als Diabetikerwarnhund geeignet sein sollen. Die Fähigkeit, mich auf meinen Blutzucker aufmerksam zu machen, ist Grundvoraussetzung für eine Ausbildung zum Diabetikerwarnhund! Man braucht demnach als Hund ein gewisses „Talent“, das angeboren ist und nicht von Menschen beigebracht, sondern nur gefördert werden kann. Die Ausbildung dauert normalerweise zwischen 18 und 24 Monaten. Der Hund hat danach den Status eines Assistenzhundes. Primär ist er dafür zuständig, sinkenden und steigenden Blutzucker zu erkennen und den Diabetiker zu warnen (zum Beispiel durch Anstupsen). Dadurch soll möglichen Unter- und Überzuckerungen vorgebeugt werden. Wenn ihr mehr wissen wollt, schaut auf der Seite des Deutschen Assistenzhundezentrums nach.
Da hat wohl jemand Potenzial!
Dann ist bei uns der Groschen gefallen: Loona hat anscheinend diese Begabung! Sie hat wahrscheinlich meine Zuckerschwankungen nachts bemerkt und wollte mich darauf hinweisen. Obwohl ich mittlerweile ausgezogen und deswegen nicht mehr jeden Tag bei meinen Eltern bin, hat sie, sobald ich ab und zu am Wochenende oder in den Semesterferien daheim bin, ihr liebevolles Ritual nicht verlernt. Jetzt ist sie für eine Ausbildung natürlich schon zu alt. Aber ich könnte mir in Zukunft sehr gut vorstellen, mir selbst einen eigenen Hund zuzulegen, und wer weiß? Vielleicht habe ich dann ja meinen persönlichen Diabeteswarnhund.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 3 Tagen, 17 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 5 Tagen, 11 Stunden
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 3 Tagen, 11 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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