3 Minuten
In den bisherigen Teilen meiner Beitragsreihe zum Thema „Das Privileg Schwangerschaft“ berichtete ich von der Schwangerschaftsplanung, vom Schwangersein und der Geburt meiner beiden Kinder. Weiter geht es mit:
Jeder weiß, wie gesund das Stillen ist. Diabetikerinnen wird das Stillen über einen längeren Zeitraum sogar ausdrücklich empfohlen. Das Stillen fördere die Entwicklung der kindlichen Immunabwehr und verringere die Wahrscheinlichkeit einer späteren Diabetes-Erkrankung, wird immer gesagt.
Bei meinem ersten Kind habe ich mich aufgrund der „versprochenen“ positiven Effekte des Stillens monatelang gequält. Das Stillen bereitete mir massive Schmerzen. Die Brustwarze war so strapaziert, dass sie bereits im ersten Monat einriss und gelasert werden musste. Meine Brust war wund. Ich salbte und cremte, ließ „lufttrocknen“, doch meine Tochter trank viel – auch zur Beruhigung und zum Einschlafen – und eine „Brust-Schonung“ schien unmöglich. Mir liefen die Tränen in Strömen über die Wangen und es gab viele Momente, in denen ich deshalb meinen Diabetes verfluchte.
Ein Vierteljahr später hatte ich mich plötzlich daran gewöhnt. Der Schmerz verflog und ich konnte schmerzfrei und voller Hingabe stillen. Ich bin froh, dass ich dafür gekämpft habe.
Bei meiner zweiten Tochter schmerzte das Stillen auch, aber viel kürzer und weniger massiv. Ich wusste von Beginn an, dass der Schmerz endlich war, und stellte mich kühn der Herausforderung. Wenn es mal „gar nicht ging“, griff ich beherzt zur Flasche. Dieses Mal nahm ich es lockerer und hatte auch mir gegenüber mehr Erbarmen.
Noch vor knapp 40 Jahren wurde Typ-1-Diabetikerinnen abgeraten, schwanger zu werden und Kinder zu gebären. Ein stabiler Blutzucker konnte noch nicht anständig kontrolliert oder dauerhaft stabil eingestellt werden. Sensoren, die die Zuckerwerte dauerhaft messen können, also Mess-Sensoren wie der heutige FreeStyle Libre oder Sensoren von Dexcom waren noch absolute Zukunftsmusik. Als diabetische Frau war man bei Schwangerschaften mehr Risiken ausgesetzt, ohne dass die Ärzte damals so viel wie heute hätten für sie tun können. Glücklicherweise können wir Diabetikerinnen Typ 1 heute genauso leicht und gesund schwanger werden wie alle anderen gesunden Frauen auch. Das sollten wir feiern!
Da ich nun bereits zwei Schwangerschaften hinter mir habe, fasse ich meine wichtigsten Erfahrungen kurz zusammen:
„Es ist ein Wunder“, sagt das Herz.
„Es ist eine große Verantwortung“, sagt der Verstand.
„Es ist viel Sorge“, sagt die Angst.
„Es ist eine enorme Herausforderung“, sagt die Erfahrung.
„Es ist das größte Glück“, sagt die Liebe.
„Es ist unser Kind, unser ein und alles, Lebensinhalt und Inspiration“, sage ich 😊
(Quelle: www.motherbook.de)
Hier findet ihr noch einmal alle vorherigen Teile der Reihe “Das Privileg Schwangerschaft:
Das Privileg Schwangerschaft – Teil 1
Das Privileg Schwangerschaft – Teil 2
Das Privileg Schwangerschaft – Teil 3
Video: Schwangerschaft mit Typ 1 – Tipps, die ich mir schon früher gewünscht hätte – Kathi ist ebenfalls zweifache Mutter und hat einige Tipps für eine Schwangerschaft mit Typ-1-Diabetes zusammengestellt.
5 Minuten
2 Minuten
Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.
Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.
Beliebte Themen
Ernährung
Aus der Community
Push-Benachrichtigungen