Ruhe, ich schlafe! – Diabetes, CGM und Schlafen nicht mehr möglich?

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Community-Beitrag
Ruhe, ich schlafe! – Diabetes, CGM und Schlafen nicht mehr möglich?

Manchmal nervt mich mein Diabetes wirklich. Manchmal könnte ich ihn nehmen und ganz, ganz weit weg werfen. Manchmal… Im Moment häuft es sich und ich wünsche mir eine Sendepause. Ich gebe zu: Es ist nicht immer die alleinige Schuld des Diabetes, wenn mich dieser zur Weißglut bringt. Ein Berechnungsfehler meinerseits, Stress oder mein aktueller Zyklusstand tun oft ihr Übriges, und wie wir alle wissen kann es noch viele, viele weitere ganz unterschiedliche Mittäter geben. In diesem Fall zum Beispiel macht vor allem auch die Technik Probleme, soll sie mir doch eigentlich mein Leben erleichtern.

Schlaf, CGM, Schlaf

Mein Schlaf ist mir ziemlich wichtig. Ich finde es zugegebenermaßen höchst befriedigend morgens erholt aufzuwachen, meine nächtlichen CGM-Daten zu betrachten und eine beinahe gerade Linie im Zielbereich zu sehen. Dann weiß ich: Okay, zumindest nachts funktioniert alles einigermaßen, wie es soll. Cool. Es gab keine Alarme, weil ich keine brauchte. Leider ist das aber auch nicht jede Nacht so. Fettiges Essen, viel Bewegung, eine Party, es kann viel dazwischen kommen. Wäre ja sonst auch wirklich viel zu einfach, oder?

Gute Nacht, sichere Nacht?

Das CGM sollte mir ja eigentlich Sicherheit geben. Im Moment läuft das aber überhaupt nicht wie geplant. Aktuell gibt es da zwei sehr verschiedene nächtliche Szenarien. Lasst mich mal erklären:

Szenario 1, das zur Zeit am häufigsten auftretende Szenario: Ich unterzuckere nachts, wache morgens auf und fühle mich dementsprechend schlecht. Das CGM hat mich nicht alarmiert, ich bin leider auch nicht von selbst von der Unterzuckerung aufgewacht, sodass ich etwas dagegen hätte tun können. Der morgendliche Blick auf die Daten erklärt mir dann einiges, aber gibt mir den erholsamen Schlaf nicht zurück und lässt mich besorgt fragen, warum schon wieder keine Alarme gesendet wurden.

Quelle: Martina Trommer

Szenario 2 ist das genaue Gegenteil: Ich schlafe eigentlich gut, meine Werte sind stabil und gleichmäßig, aber nah an der Grenze zum tief sein, sodass mein CGM ständig Alarm schlägt, obwohl eigentlich alles im Rahmen ist. Tendenziell schlafe ich am Besten, wenn die nächtlichen Werte einfach alle auf einer Ebene liegen, möglichst kaum schwanken. Dabei ist es für mich persönlich erstmal egal, ob es sich um die 120mg/dl (6,7 mmol/l), 100mg/dl (5,6 mmol/l) oder 89mg/dl (4,9 mmol/l) bewegt. Mein CGM soll mich aber alarmieren, wenn meine Werte unter 85mg/dl (4,7 mmol/l) fallen. Bewegen sich die Werte also nachts ungefähr wie 95mg/dl (5,3 mmol/l), 89mg/dl (4,9 mmol/l) , 84mg/dl (4,7 mmol/l), 86mg/dl , 83mg/dl (4,8 mmol/l), 90mg/dl (5,0 mmol/l), werde ich plötzlich ständig alarmiert, obwohl es eigentlich kein Grund gibt.

Setze ich den Alarm für nachts tiefer und fallen die Werte, werde ich zu spät alarmiert (oder gar nicht, siehe Szenario 1). Es nervt also, egal wie ich es mache.

Keine Alarme, alle Alarme

Zwischen diesen beiden Welten bewege ich mich vor und zurück und frage mich manchmal, warum ich diesen Sensor überhaupt trage und mir das antue. Eigentlich der Sicherheit wegen. Eigentlich für die Alarme und die Daten.

Jeden Tag bin ich dankbar für diese Technik und wünsche mir, dass alle, die es benötigen, Zugriff darauf haben können. Aber ich kann gerade nicht mehr so geduldig sein, wie ich gerne sein würde. Ich wünsche mir Alarme zum richtigen Zeitpunkt und ich wünsche mir Algorithmen, die mitlernen können. Denn mein guter Schlaf ist mir ziemlich wichtig, und irgendwie bekomme ich gerade nicht so viel davon. Es raubt Kraft, und ich bin aktuell wirklich kurz vor Sendepause und back to the roots.


Der Fluch und Segen der Technik – auch Sara weiß, wie es ist, wenn einen die Technik in den Wahnsinn treibt, deswegen hat sie ihrem CGM-Alarm einfach kurzerhand ausgeschaltet.

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  • carogo postete ein Update vor 1 Tag, 12 Stunden

    Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?

    • Das wüsste ich auch gerne.

    • Liebe Carogo,
      anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
      VLG
      Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion

    • @gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?

  • cesta postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa

    • Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
      Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.

      LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c

    • Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)

    • @kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!

    • @moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!

  • sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Wochen

    hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • mayhe antwortete vor 3 Wochen

      Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • sveastine antwortete vor 3 Wochen

      @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid

    • @sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
      Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻‍♀️

    • @sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.

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