Zucker adé, Verändern tut weh

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Zucker adé, Verändern tut weh

Immer wieder erlebe ich es, wie für manche die Welt unterzugehen scheint, wenn ihnen ihr Arzt mitteilt, dass sie insulinresistent sind. Meiner Meinung nach liegt es daran, dass immer noch Unklarheit darüber herrscht, was es wirklich bedeutet, wenn eins der wichtigsten Hormone im Körper nicht mehr richtig reagiert. 

Besonders hart scheint der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen zu sein. Wenn ich dann dazu gefragt werde, fällt meine Antwort immer gleich aus: Wenn du es als Verzicht empfindest, dann stimmt etwas mit deinen Werten nicht. Dann nehmen diese Dinge einen zu hohen Stellenwert ein. Meistens treffe ich damit ins Schwarze. Aber warum eigentlich?

Ernährung und Selbstwert

Eine Insulinresistenz so weit wie möglich zu reduzieren ist kein Pappenstiel. Es braucht sehr viel mehr Zeit, als man denkt, und darüber hinaus eine gehörige Portion Hingabe. Nicht selten repräsentiert das, was auf dem Teller landet, unseren Selbstwert. Besonders treffend hat es eine Bekannte einmal ausgedrückt mit der Frage: „Was biete ich mir selbst an?“ 

Hinter dieser Frage verbirgt sich viel mehr als „Was willst du essen?“. Behandeln wir uns selbst wie einen erwünschten Gast am Tisch – oder wie einen lästigen? Einem erwünschten Gast würden wir wohl etwas anderes anbieten als jemandem, den wir schnell wieder loswerden wollen.

Veränderung braucht Unterstützung

Ob eine Ernährungsumstellung bei Insulinresistenz gelingt, hat auch damit zu tun, ob man genug Unterstützung von außen bekommt. Stehen Familie, Freunde und Kollegen hinter einem und den wichtigen Schritten, die man tun muss, oder erntet man statt Zuspruch ungerechte und oft persönlich gemeinte Kritik?

Quelle: Pexels

Das ist ein Punkt, der sehr oft in meiner Community auf Instagram geäußert wird. Häufig sind es die Kinder oder der Partner, also ausgerechnet diejenigen, mit denen man am meisten Lebenszeit verbringt, die einen regelrecht zu sabotieren scheinen. Plötzlich liegen Gummibärchen auf dem Tisch oder es wird Pizza bestellt, obwohl etwas anderes abgesprochen war.

Ernährungsumstellung und Grenzen setzen

Jede Art der Veränderung ist zunächst unangenehm. Nicht nur für denjenigen, der sich verändert, auch für diejenigen, die diese Veränderung wahrnehmen. Da Ernährung für die meisten etwas sehr Persönliches ist, empfinden wir Veränderung im Umfeld oft als Angriff – auch wenn es gar nicht so gemeint war. 

Wer kennt sie nicht, die endlosen Diskussionen über „Alles in Maßen” und andere gut gemeinte, aber wenig hilfreiche Ratschläge? Da hilft nur eins: Grenzen setzen und vor allem darüber aufklären, was wirklich auf dem Spiel steht.

Bei Insulinresistenz geht es nicht um ein ästhetisches Ideal, es geht um die eigene Lebensqualität. Und die sollte einem – und auch seinen Liebsten – einiges wert sein.


Mehr von Carla: Leben mit Insulinresistenz – Schicksal oder Chance?

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  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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