Diabetes-Charity-Gala 2024: Große Worte, bewegende Momente und 100.000 Euro an Spenden

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Ein Blick ins Tipi am Kanzleramt. Diabetes-Charity-Gala 2024: Große Worte, bewegende Momente und 100.000 an Euro Spenden – Aufmacher | Foto: diabetesDE/Dirk Michael Deckbar
Foto: diabetesDE/Dirk Michael Deckbar
Diabetes-Charity-Gala 2024: Große Worte, bewegende Momente und 100.000 Euro an Spenden

Präsident Biden in Berlin! – Würde der recht spontane Staatsbesuch des US-Präsidenten die Diabetes-Charity-Gala mitten im Regierungsviertel gefährden, wie manche befürchtet hatten? Nein, auch bei der 13. Gala herrschte glitzernder Trubel, wurde das ernste Thema auf unterhaltsame Weise aufgegriffen und die Menschen mit Diabetes in den Mittelpunkt gestellt. Für die beiden Spenden-Projekte kamen gut 100.000 Euro zusammen.

Just zur Diabetes-Charity-Gala der Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe am 17. Oktober hatte US-Präsident Joe Biden seinen Deutschlandbesuch angesagt. Da die Gala im Tipi am Kanzleramt stattfindet, war durchaus eine gewisse Anspannung zu spüren. Denn aufgrund der massiven Sicherheitsmaßnahmen und der hohen Gefährdungsstufe wurde mit Verkehrsbeschränkungen gerechnet. Aber so ist das eben in der Hauptstadt …

Letztendlich waren sie aber alle da – die Menschen aus der Diabetes-Community, von Verbänden, Organisationen und aus der Industrie, aber auch Prominenz aus TV, Sport und Politik und viele „Insulencerinnen“. Das Moderatorenduo Dr. Jens Kröger, Diabetologe und Vorstandsvorsitzender von diabetesDE, und Andrea Ballschuh, führte charmant durch einen Abend. Dieser war auch von gemeinsamen Aktionen geprägt – passend zum diesjährigen Motto „Du bist nicht allein!“.

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So wurde mit Singer-Songwriter Florian Künstler gemeinsam die Liedzeile „Du bist nicht allein, da sind Tausende mehr“ gesungen und bekam durch den Rahmen der Diabetes-Charity-Gala eine ganz besondere Bedeutung. Später dann, beim Lied „Kleiner Fingerschwur“ hakten sehr viele ihre kleinen Finger ein, um Zusammenhalt zu demonstrieren. Und es gab noch einen Moment, der still und intensiv war, nämlich die Gedenkminute für Christoph Daum, den im August verstorbenen langjährigen Trainer des FC Diabetologie.

Keine Diabetes-Charity-Gala ohne politischen Appell

Stimmungsvoll war die Gala – aber auch politisch, schon durch die Keynote der TV-Journalistin Shakuntala Banerjee, die erst vor kurzem die Diagnose Prädiabetes bekommen hat. Wie viele steckt sie in einem Dilemma zwischen gesunder Ernährung und verlockender Zimtschnecke, sieht aber auch ganz klar die politische Dimension des Diabetes und forderte einen „Umstieg von Nachsorge auf Vorsorge im Gesundheitswesen“. Es gäbe sehr wohl eine Chance, den Typ-2-Diabetes zurückzudrängen, und es sei „fahrlässig, sie ungenutzt zu lassen“.

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Im Publikum saßen auch einige Vertreter aus der Gesundheitspolitik, darunter Dietrich Monstadt (CDU) und Tino Sorge, ebenfalls CDU, der, von Dr. Kröger direkt angesprochen, sagte: „Man kann es auf alle Fälle besser machen, als es bisher gemacht wird. Wir müssen endlich ins Handeln kommen bei Früherkennung und Prävention.“

Diesjährige Spendenprojekte: FC Diabetes und #SagEsLaut#SagEsSolidarisch

Ins Handeln zu kommen ist für die politisch Verantwortlichen anscheinend nicht immer leicht – man denke nur an die Nationale Diabetesstrategie, die schon im Jahr 2020 im Bundestag verabschiedet, aber bis jetzt nicht umgesetzt wurde.

Anderen gelingt es sehr wohl, für die gute Sache aktiv zu werden, was die diesjährigen Spendenprojekt deutlich machten: „K1cken ohne Grenzen“ heißt es beim FC Diabetes, in dem ausschließlich Kinder mit Typ-1-Diabetes spielen. Auf der Bühne erzählte Mathias Walter, der erste Vorsitzende, über den FC Diabetes, mit dabei war mit Willi ein kleiner FC-Diabetes-Kicker und mit Thomas Helmer ein Fußball-Europameister von 1996, außerdem war Yannick Nagel, Weltklasse-Kletterer mit Typ-1-Diabetes, mit dabei.

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#SagEsLaut#SagEsSolidarisch heißt das zweite Spendenprojekt. Bei der Social-Media-Awareness-Kampagne kämpfen die Protagonistinnen und Protagonisten dafür, dass Menschen mit Diabetes mehr Sichtbarkeit erhalten und Vorurteile abgebaut werden. Gemeinsam aktiv zu werden und stark zu sein ist auch hier ganz wichtig. Annika Ziercke, Nadine Platzek und Maren Sturny und ihre Tochter Sarah-Léonie erzählten Andrea Ballschuh und Dr. Jens Kröger, wo sie in Sachen Diabetes noch Verbesserungspotential sehen, z.B. bei Teststreifen, Ernährungsberatung, allgemein beim Zugang zur Versorgung für Menschen mit Typ-2-Diabetes und bei der Information auch von Menschen ohne Diabetes.

Spendenschecks: groß und großzügig – nunmehr über eine Million Euro bei den 13 Diabetes-Charity-Galas

Die großen und großzügigen Spendenschecks wurden von den Projektpatinnen und -paten entgegengenommen: Dorothee Stamm von Medtronic überreichte einen Scheck über 20.000 Euro an den Schauspieler Daniel Völz, der mit Typ-1-Diabetes lebt; Moderatorin Cathy Hummels nahm einen 20.000-Euro Scheck von Dr. Ludwin Ley von Boehringer Ingelheim entgegen, Sandra Starke, Profi-Fußballerin mit Typ-1-Diabetes und Schirmherrin des FC Diabetes, erhielt 20.000 Euro aus der Hand von Dr. Bettina Trinscheck vom Unternehmen Abbott.

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Ebenfalls 20.000 Euro spendete Lilly Deutschland, hier war der Projektpate der Podcaster Serdar Deniz. Neu im Kreis der Spender: die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), vertreten durch Vizepräsidentin Professor Dr. Julia Szendrödi. Sie übergab den Scheck an die Schauspielerin Karoline Teska. Insulet spendete am Vorabend der Gala 10.000 Euro, verkündete Nicole Mattig-Fabian. „Insgesamt sind bei den Diabetes-Charity-Galas bis jetzt 1,2 Millionen Euro gesammelt worden, die an 28 Projekte gegangen sind“, so ihr Resümee.

Thomas-Fuchsberger-Preis für 230 Diabetes-Nannies der Stiftung Dianiño

Mit Spannung wurde der Höhepunkt des Abends erwartet: die Verleihung des Thomas-Fuchsberger-Preises durch Jennifer Fuchsberger-Buyan und Julien Buyan, die Kinder von Thomas Fuchsberger. Sie freuten sich, die Skulptur an die Diabetes-Nannies der Stiftung Dianiño übergeben zu können. Die 230 Diabetes-Nannies und -Nannos, die direkt in die Familien gehen, um zu helfen, wurden an diesem Abend vertreten von Projektleiterin Kathy Dalinger und den Nannies Jennifer Sanchez, Mandy Leinfelder und Annelie Reinbothe.

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Laudator für die Dianiño Diabetes-Nannies war der Schauspieler Jan Sosniok – der en passant erwähnte, dass er selbst Typ-1-Diabetes hat. Die Verleihung des Thomas-Fuchsberger-Preises ist verbunden mit einem Preisgeld von 10.000 Euro, gestiftet vom Diabetes-Anker (MedTriX).

„Insulencer/innen“ und „Sinnfluencer/innen“ machen die Diabetes-Charity-Gala im Netzt erlebbar

Natürlich waren auch in diesem Jahr viele Influencerinnen zu Gast – Andrea Ballschuh nannte sie treffend auch „Insulencerinnen“ oder „Sinnfluencerinnen“: „Ihr seid keine Selbstdarsteller – ihr habt eine Mission.“ Stellvertretend für noch viele andere im Tipi am Kanzleramt kamen Jénnifer Sanchez, Svea Krutisch, Caroline Ries und Michelle Schmidt auf die Bühne. Während und nach der Gala posteten sie z.B. auf Instagram Fotos und Kommentare, zum Teil auch durchaus kritisch.

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Die Menschen mit Diabetes wollen gemeinsam etwas erreichen. Dazu gehört manchmal aber auch die Diskussion darüber, wie man in der Gemeinschaft, unter einem gemeinsamen Dach, miteinander umgeht. Wie sich gezeigt hat, bietet auch die Diabetes-Charity-Gala dafür eine Gelegenheit.

Die Diabetes-Charity-Gala wurde in diesem Jahr unterstützt von Abbott, Boehringer Ingelheim, Dexcom, glucura, IKK Classic, MedTriX, Medtronic, Melitta, Wort & Bild Verlag und dem Medienpartner Diabetes-Anker.


von Nicole Finkenauer

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  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 5 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

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