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Krebs ist mittlerweile die häufigste Todesursache bei Menschen mit Typ-2-Diabetes, die zudem ein erhöhtes Risiko für manche Krebsarten aufweisen – z.B. für Darmkrebs. Vorsorge-Untersuchungen sind für sie daher besonders wichtig – werden aber zu selten wahrgenommen, mahnen Experten.
Das Risiko für Darmkrebs ist bei Menschen mit Typ-2-Diabetes etwa doppelt so hoch wie bei Stoffwechselgesunden. Daher sollten sie unbedingt das breite Vorsorge-Angebot wahrnehmen. Darauf machen die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Stiftung LebensBlicke – Früherkennung Darmkrebs (SLB) in einer Pressemitteilung aufmerksam. Ursache für dieses erhöhte Darmkrebs-Risiko sind bestimmte Stoffwechsel- und Entzündungsprozesse. Diese können ausgelöst werden durch Übergewicht, das oft mit der Stoffwechselerkrankung einhergeht, durch zugeführtes Insulin und/oder durch einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel.
„Besonders darmkrebsgefährdet sind daher übergewichtige Menschen mit einem insulintherapierten Diabetes Typ 2“, führt Professor Dr. Jürgen F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke und emeritierter Direktor der Medizinischen Klinik C am Klinikum Ludwigshafen, aus. „Gravierend ist, dass sich Adipositas und Diabetes weltweit zu regelrechten Epidemien entwickelt haben, sie in einer Wechselwirkung miteinander stehen und dadurch Krebserkrankungen begünstigen“, erklärt Riemann. So erkranken immer mehr jüngere Erwachsene unter 50 Jahren an Darmkrebs.
„Umso problematischer ist es, wenn Betroffene die niederschwelligen Angebote der Darmkrebs-Vorsorge nicht wahrnehmen oder darüber zu wenig aufgeklärt werden“, mahnt Prof. Scherübl, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Vivantes-Klinikum Am Urban in Berlin. In einigen europäischen Ländern, wie den Niederlanden und England, betrage die Teilnahmerate bei der Darmkrebs-Vorsorge mit Stuhlbluttests rund 70 Prozent. In Deutschland nehmen lediglich zehn bis zwanzig Prozent diese Angebote wahr. Dabei seien die Maßnahmen zur Darmkrebs-Früherkennung sehr niederschwellig, ergänzt Prof. Riemann: „Stuhltests erfordern keine Vorbereitung, sind nicht-invasiv und können von Patientinnen und Patienten selbst zu Hause angewendet werden.“
Liegen neben einem Diabetes mellitus weitere Risikofaktoren wie Tabak- oder Alkoholkonsum, Übergewicht oder eine familiäre Belastung vor, übernehmen einige Krankenkassen inzwischen auch die Kosten für eine frühere Darmspiegelung (Koloskopie) als Vorsorge-Untersuchung – bei Männern bereits ab dem 40. Lebensjahr und bei Frauen ab dem 45. Lebensjahr. „Dieses Angebot sollten diese Hochrisikopatienten unbedingt nutzen“, empfiehlt Gastroenterologe Prof. Riemann. „Darmkrebs ist gut heilbar – aber nur, wenn er früh erkannt wird.“
Die beiden Experten weisen zudem darauf hin, dass die Darmkrebs-Vorsorge in Zukunft noch effektiver werden wird. Derzeit entwickele man innovativen Bluttests, die mit Biomarkern arbeiten und die mikrobielle Erbsubstanz ermitteln, sowie neuen Stuhltests, wie Multitarget-Stuhl-DNA-Tests.
von Redaktion Diabetes-Anker
Mit Materialien von DDG und SLB
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