Künstliche Intelligenz erkennt Typ-2-Diabetes-Erkrankung an der Stimme

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Künstliche Intelligenz erkennt Typ-2-Diabetes-Erkrankung an der Stimme
Foto: Oleksiy – stock.adobe.com
Künstliche Intelligenz erkennt Typ-2-Diabetes-Erkrankung an der Stimme

Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin: Kanadische Forscher haben herausgefunden, dass man mithilfe einer KI-gestützten Anwendung zur Stimmanalyse einen bestehenden Typ-2-Diabetes sehr präzise anhand von Veränderungen in einer Stimme identifizieren kann.

Bei Verdacht auf Vorliegen eines Diabeteserkrankung nimmt man zur ersten Diagnose in der Regel zunächst ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) vor. In einer aktuellen Untersuchung ließ sich jetzt zeigen, dass es auch Unterschiede in den Stimmaufzeichnungen von Menschen mit und ohne Typ-2-Diabetes gibt, was wiederum bedeutet: Stimmanalysen haben das Potenzial, Typ-2-Diabetes (T2D) zu erkennen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit hat ein Forscherteams aus Toronto im Oktober im Fachmagazin Mayo Clinics Proceedings: Digital Health publiziert.

Insgesamt 267 Teilnehmende – von ihnen waren 79 Frauen und 113 Männer ohne bzw. 18 Frauen und 57 Männer mit diagnostiziertem Typ-2-Diabetes – nahmen an der Analyse teil. Mithilfe einer Smartphone-Anwendung wurde von ihnen zwei Wochen lang bis zu sechsmal täglich ein Satz aufgezeichnet, den sie zehn Sekunden lang einsprachen. Nahezu 18.500 Aufnahmen konnten die Forschenden so sammeln. Aus jedem Mitschnitt wurden 14 akustische Merkmale herausgefiltert, bei denen sich Unterschiede bei den Teilnehmenden mit oder ohne Typ-2-Diabetes zeigten.

Künstliche Intelligenz erkennt Veränderung in Tonhöhe und -intensität der Stimme, die auf Diabetes schließen lassen

Die höchste Genauigkeit der Vorhersage zeigte sich bei den stimmdiagnostischen Parametern in einer veränderten Tonhöhe und Intensität, die mit menschlichem Ohr jedoch nicht zu erkennen ist. Dafür nutzte das Forscherteam eine KI-gestützte Anwendung. In 85 bis 90 Prozent der Fälle ließ sich ein Typ-2-Diabetes richtig vorhersagen. Da die Stimme durch unterschiedliche Faktoren wie Atmungs- sowie Nervensystem und den Kehlkopf beeinflusst werden kann, sind auch Auswirkungen auf das Stimmverhalten möglich, so das Forscherteam.

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Bei den Stimmaufzeichnungen zeigten sich zudem signifikante Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Eine Stimmveränderung aufgrund des Diabetes ließ sich bei den weiblichen Probanden mit einer Genauigkeit von 89 Prozent, bei den männlichen Teilnehmenden mit einer Trefferquote von 86 Prozent voraussagen.



von Angela Monecke

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  • bloodychaos postete ein Update vor 3 Tagen, 4 Stunden

    Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • ole-t1 antwortete vor 3 Tagen

      Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

    • @bloodychaos: Moin, ich benutze den G 7 seit Dezember 2022 (vorher G 6). Seit Dezember 2024 in Kombination mit der t:slim X 2 Ja, es hat immer mal wieder einen Sensor gegeben, der nicht richtig funktioniert hat . Dann wurde ein neuer gesetzt, der Vorfall an Dexcom gemeldet und es gab dann wenige Tage später einen neuen Sensor.
      Wie ole-t1 schon geschrieben hat, erst einmal die Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Alle auf dem Markt erhältlichen Sensoren haben Schwankungen in der Genauigkeit ihrer Angaben. Wichtig ist daher zu beurteilen, ob das, was der Sensor anzeigt, überhaupt sein kann.
      Zum Beispiel durch blutiges Nachmessen (dabei bitte dran denken, dass der Gewebezucker, den die Sensoren messen, rd. 20-30 Minuten hinter dem Blutzucker hinterher hinkt).

  • loredana postete ein Update vor 5 Tagen, 1 Stunde

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 5 Tagen, 23 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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