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Studie zeigt: Bewegung verringert Risiko für Diabetes-Folgen
2 Minuten
Eine Meta-Studie des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ) hat den Beleg erbracht, dass Bewegung das Risiko für schwere Diabetes–Folgen senkt. Was schon lange schlüssig schien, konnte damit nun auch wissenschaftlich untermauert werden.
Ein langjähriger Diabetes kann dazu führen, dass Betroffene Begleit- und Folge-Erkrankungen entwickeln. Dazu zählen z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle sowie Schädigungen der Nieren, Nerven und an den Augen. Dass u.a. auch Bewegung und Sport vor diesen Diabetes-Folgen schützen können, wurde lange vermutet, die Studienlage dazu war aber spärlich. „Während es bereits viele Beweise für den Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und der Prävention eines Typ-2-Diabetes gibt, stand dies für die Assoziation von körperlicher Aktivität mit diabetesbedingten Komplikationen noch aus“, erkärt Dr. Sabrina Schlesinger.
Daher hat die Forscherin des Instituts für Biometrie und Epidemiologie am Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) in Düsseldorf mit ihrem Team eine große Übersichtsstudie durchgeführt (also eine Meta-Analyse der Ergebnisse von bereits veröffentlichten Untersuchungen, siehe Kasten), um einen wissenschaftlichen Beleg für diese Annahme zu erbringen. „Darüber hinaus wollten wir das optimale Maß an körperlicher Aktivität, das voraussichtlich mit der größten Risikominderung verbunden ist, identifizieren.“ Derzeit empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Erwachsene mit chronischen Krankheiten wie einem Diabetes mindestens 150 bis 300 Minuten pro Woche mit moderatem Ausdauersport verbringen sollten.
Was ist eine Meta-Analyse?
Eine Meta-Analyse geht über die Arbeit von rein systematischen Übersichtsarbeiten hinaus. Sie fasst zusätzlich die Ergebnisse mehrerer Einzelstudien mittels statistischer Methoden auch quantitativ zu einem globalen Ergebnis zusammen. Meta-Analysen haben als Bestandteil systematischer Reviews stetig an Bedeutung gewonnen und stellen einen Eckpfeiler der evidenzbasierten Medizin dar. Für die Betroffenen ergeben sich daraus idealerweise praktische Handlungsempfehlungen.
Mit Bewegung das Risiko für Diabetes-Folgen reduzieren: Jeder Schritt zählt!
Insgesamt ermittelten die Forscherinnen und Forscher weltweit 31 relevante Studien aus den Jahren 1995 bis 2021. Die Ergebnisse dieser systematischen Übersicht und deren Meta-Analysen zeigte laut DDZ „eine moderate Beweissicherheit dafür“, dass Bewegung verbunden war mit einem verringerten relativen Risiko für das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie von Diabetes-Folgen, die die kleinen Blutgefäße betreffen (vor allem eine Schädigung der Netzhaut, also eine diabetische Retinopathie). Auch das Risiko, an Diabetes-Folgen zu sterben, kann so gesenkt werden. Die Auswertungen der Düsseldorfer Forschenden zeigen eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, d.h. mit steigender körperlicher Aktivität sank das Risiko für Folgeerkrankungen des Diabetes. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits ein körperliches Aktivitätsniveau, das unterhalb der WHO-Empfehlung liegt, das relative Risiko für diabetesbedingte Komplikationen verringert“, resümiert Dr. Schlesinger.
Für Menschen mit Diabetes kann es belastend sein, wenn es ihnen nicht gelingt, das vorgegebene Maß an Bewegung umzusetzen. Manchmal ist das Ziel unerreichbar – gerade zu Beginn der Lebensstiländerung oder bei körperlich inaktiven Menschen mit Übergewicht. „Mit diesen Ergebnissen können auch diese Menschen mit Diabetes dazu ermutigt werden, körperlich aktiv zu sein, da selbst ein geringes Maß an körperlicher Aktivität zur Vorbeugung von diabetesbedingten Komplikationen wirksam ist, wie die Ergebnisse unserer Dosis-Wirkungs-Metaanalysen zeigten“, betont Dr. Schlesinger. So könne schon eine Stunde Nordic Walking pro Woche das relative Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, um etwa 10 Prozent senken, so die Expertin.
von Redaktion Diabetes-Anker (gh)
mit Materialien des Deutschen Diabetes-Zentrums (DDZ)
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smc postete ein Update vor 1 Tag, 1 Stunde
Hallo zusammen, da ich Metformin nach vielen Jahren nicht mehr nehmen darf und Ozempic meine Bauchspeicheldrüsenwerte zu stark erhöht da, soll ich nun Forxiga bekommen. Habt ihr Erfahrung damit, besonders mit den Nebenwirkungen? Bin sehr verunsichert…
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carogo postete ein Update vor 3 Tagen, 21 Stunden
Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?
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moira antwortete vor 3 Tagen, 8 Stunden
Das wüsste ich auch gerne.
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gregor-hess antwortete vor 3 Tagen, 5 Stunden
Liebe Carogo,
anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
VLG
Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion -
carogo antwortete vor 2 Tagen, 20 Stunden
@gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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kw antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
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moira antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
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cesta antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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cesta antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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