#T1Diabetesbarcamp45+ – was erwartet Euch?

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#T1Diabetesbarcamp45+ – was erwartet Euch?

Bevor es zu Missverständnissen kommt: Bei einem Barcamp geht es nicht darum, raffiniert gemixte alkoholische Getränke zu sich zu nehmen. Es geht nicht einmal primär darum, nichtalkoholische Getränke zu sich zu nehmen, wobei beim #T1Diabetesbarcamp45plus der Blood Sugar Lounge selbstverständlich für einen ordentlichen Kaffee etc. jederzeit gesorgt sein wird …

Nein, „Bar“, wie es in Barcamp gemeint ist, kommt aus der IT-Sprache und bedeutet so viel wie Variable. Und damit ist auch schon ganz viel über eine solche Veranstaltung an sich gesagt. Bei einem Barcamp wird nämlich nur ganz wenig im Vorfeld geplant und festgezurrt. Und so gibt es auch noch kein Programm, wenn das Barcamp beginnt. Das Programm entsteht erst noch – und zwar, indem die Teilnehmer ihre Ideen für die Sessions (so heißen die Diskussionsrunden/Workshops auf „barcampisch“) sammeln und auf den Zeitplan verteilen.

Ein sehr schönes Erklär-Video zum Thema „Was ist eigentlich ein Barcamp?“ kommt von Jan Theofel, der in Deutschland seit Jahren Barcamps zu unterschiedlichsten Themen ausrichtet.

Das #T1Diabetesbarcamp45plus der Blood Sugar Lounge (das von Sanofi-Aventis Deutschland unterstützt wird) ist also kurz gesagt ein Live-Forum mit ganz vielen Möglichkeiten, selbst etwas zu entwickeln, sich auszutauschen – und die Themen dafür selbst festzulegen. Aber starten wir doch besser am Anfang …

9 Uhr: das Barcamp beginnt

Nach und nach treffen die Teilnehmer ein, werden begrüßt und jede/jeder bekommt ein Namenskärtchen. Vielleicht ergibt sich jetzt schon die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und neue Leute kennenzulernen?

Ab 9.30 Uhr: Vorstellungsrunde und Sessionplanung

Um 9.30 Uhr versammeln sich alle Teilnehmer – zusammen mit dem Moderator, der auch die Tagesplanung leitet und alle Vorschläge aufschreibt. Erst einmal aber gibt es eine Vorstellungsrunde. Es folgt einer der beiden einzigen schon geplanten Vorträge des Tages: Professor Dr. Susanne Grundke (Professorin für angewandte Pflegewissenschaft an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes) möchte den Teilnehmern vor der Session-Planung einige Impulse für den Tag geben.

Dann beginnt die Planung der Session-Themen für den Vormittag. Wer ein Thema vorschlagen möchte, kommt nach vorne und stellt es kurz vor. Ganz wichtig: Wer ein Thema für eine Session vorstellt, muss kein Experte für dieses Thema sein! Das Wesen eines Barcamps ist es ja gerade, dass sich in den Sessions selbst die von den Teilnehmern gewünschten Themen frei entfalten können. Aber erst einmal wird jedes Thema vom Moderator notiert, und nach und nach füllt sich der Zeitplan.


Exkurs: Welche Themen sind für eine Session geeignet?

  • Jedes Thema, das auch nur lose mit dem übergreifenden Thema „Typ-1-Diabetes bei Menschen über 45“ zu tun hat, ist als Session-Thema geeignet.
  • Hast Du Dich mit einem Thema besonders intensiv beschäftigt und möchtest Du, dass andere von Deinen Erfahrungen/Deinem Wissen profitieren können? Dann schlage doch eine Session dazu vor! Hast Du eine Frage, auf die Du noch keine Antwort weißt, über die Du Dich aber gern austauschen möchtest? Auch das ist ein gutes Session-Thema!
  • Wer ein Session-Thema vorschlägt, sollte natürlich offen dafür sein, was sich während der Session entwickelt. Dennoch kann es sich lohnen, sich vorher ein paar Gedanken zu machen, wohin die Reise gehen soll: Soll der Erfahrungsaustausch im Vordergrund stehen? Soll es am Ende der Session Lösungsvorschläge geben? Sollen vielleicht Gleichgesinnte gefunden werden, die z. B. das Thema auch noch nach dem Barcamp gemeinsam verfolgen möchten?

11.15 Uhr: die Sessions beginnen

Um kurz nach 11 Uhr verteilen sich die Teilnehmer auf die parallel verlaufenden Sessions. Jede Session hat selbstverständlich ihren eigenen Raum. Derjenige, der die Session vorgeschlagen hat, muss jetzt keinen Vortrag halten. Er oder sie kann kurz erklären, warum ihn das Thema interessiert und was er sich von der Session erwartet – mehr muss nicht sein. Denn bei einem Barcamp geht es ja nicht um die Vermittlung von Wissen, sondern um den Austausch von Erfahrungen. Dass man dabei auch etwas Neues lernt, ist natürlich nicht ausgeschlossen 😉 Zu Beginn der Session wird außerdem noch eine wichtige Rolle vergeben – die desjenigen, der ein kurzes, unkompliziertes Protokoll zur Session schreibt. Für den Rest der Session sind alle Teilnehmer gleichberechtigt.

Gut zu wissen: Alle Räume sind mit Flipcharts und Moderationskoffern ausgestattet – für ein Brainstorming, eine erklärende Zeichnung, eine wichtige Liste …

Nach einer Kaffeepause, die auch Zeit und Raum zum Austausch untereinander bietet, geht es in die zweite Session-Runde und gegen 13 Uhr dann zum Mittagessen.

14 Uhr: der Barcamp-Nachmittag beginnt

In den Nachmittag startet das #T1Diabetesbarcamp45plus mit einem weiteren Impulsvortrag, und zwar von Eva Küstner (Diplom-Psychologin und Fachpsychologin Diabetes (DDG), bevor die Session-Themen für diesen zweiten Teil des Barcamps geplant werden. Zwei Session-Runden folgen, wieder unterbrochen von einer Kaffeepause, bevor sich noch einmal alle versammeln – zum Wrap-up. Wörtlich übersetzt heißt „to wrap up“ so viel wie „einpacken“, „umhüllen“, aber auch: „unter Dach und Fach bringen“. Bei einem Barcamp bedeutet Wrap-up, dass kurz aus jeder Session die Essenz vorgestellt wird – damit die Teilnehmer auch etwas aus den Sessions mitnehmen können, die sie nicht besuchen konnten. Und natürlich ist das Wrap-up auch ein schöner gemeinsamer Abschluss, bevor alle auseinandergehen – und hoffentlich ganz viel mitnehmen von einer Konferenz, die eben gar keine „richtige“ Konferenz war, sondern ein Treffen unter Gleichgesinnten, die sich austauschen, sich vernetzen, Ideen entwickeln, ihre Erfahrungen teilen …


Kleine Barcamp-Kunde

  • Barcamp, auch Un-Konferenz oder Ad-Hoc-Nicht-Konferenz genannt, bezeichnet ein Live-Forum mit übergeordnetem Thema, aber ohne schon vor Beginn festgelegtes Programm.
  • Bar kommt aus der IT-Sprache und bedeutet Variable.
  • Sessions heißen die Diskussionsrunden und Workshops.
  • Wrap-up heißt das gemeinsame Treffen am Ende des Barcamps, bei dem die Essenzen aus den einzelnen Sessions vorgestellt werden.

Alle wichtigen Informationen zum Barcamp (Ort, Zeit, Tickets …) und auch erste Ideen für Session-Themen findet Ihr hier.

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 2 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • darktear antwortete vor 6 Tagen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 3 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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