Überraschung hoch 3 – das war mein Barcamp 2017

4 Minuten

Community-Beitrag
Überraschung hoch 3 – das war mein Barcamp 2017

Ich muss euch etwas gestehen. Als ich 2017 beim ersten Diabetes-Barcamp teilgenommen habe, hatte ich absolut keine Ahnung, was mich dort erwarten würde. Klar, ich hatte mich vorher darüber informiert, was ein Barcamp überhaupt ist (zum Beispiel in diesem Beitrag), aber so richtig vorstellen konnte ich mir das Ganze nicht. Jeder kann kommen (es hatten sich viele, viele angemeldet!) und ein Thema beitragen, zu dem dann gemeinsam diskutiert wird. Verschiedene Zeiten, viele Räume und Kaffeepausen. Und dann ein Tagesablauf, der erst mit allen zusammen organisiert und geplant wird. Sagen wir mal so: Ich war skeptisch, ob diese Rechnung am Ende aufgeht. Das Konzept hatte mich also nicht sonderlich überzeugt. Obwohl ich wusste, dass „Barcamps“ das große neue Ding sind.

Quelle: Blood Sugar Lounge

1. Überraschung

Entgegen meinen Erwartungen klappte aber alles ganz wunderbar. Zuerst starteten die Moderatoren Hanno und Anne mit der Begrüßung. Relativ schnell ging es dann auch schon an die Themen. Jeder, der ein Thema mitgebracht oder sich im Moment ausgedacht hatte, konnte dies auf einen Zettel schreiben, es kurz vorstellen und es anschließend an den Tagesplan pinnen.

-> So läuft die Sessionplanung auf den Diabetesbarcamps!

Am Ende wurde gemeinsam über den Plan geschaut, ein, zwei Themen wurden hin- und hergetauscht und fertig war der ganze Tagesplan. Danach ging es recht geordnet weiter. Trotzdem blieb die Spontanität in der Luft und machte wohl alle einfach ein bisschen lockerer. An jeder Ecke traf man auf Menschen, die sich einfach nett unterhielten.

2. Überraschung

Die Themen waren bunt gemischt. Es gab einiges zum Thema Technik und Neuigkeiten. Zu alltäglichen Problemen und Herausforderungen, aber auch etwas speziellere Themen wie der Umgang mit dem Diabetes-Müll. Viele Gesprächsrunden drehten sich vor allem um sehr private und emotionale Inhalte. So besuchte ich die Runde, in der über Diabetes und Ängste gesprochen wurde. Die Idee kam von BSL-Autor Christian Purschke, der sich nicht nur viel mit dem Thema befasst, sondern vor allem viel mit Menschen zusammenarbeitet, die genau hier Probleme haben.

-> Katharina blickt in dieser Podcast-Episode genau auf die Session zurück!

Quelle: Blood Sugar Lounge

Was mich daran aber am meisten überraschte, ja sogar tief beeindruckte, war, dass jeder in der Gruppe sofort offen über seine tiefsten Ängste sprach. Noch mal zur Verbildlichung: Wir waren bestimmt um die 20 Menschen, die sich eigentlich kaum bis gar nicht kannten. Schon nach einer Minute war es so emotional, dass mir fast ein Kloß im Halse steckte. Wow. Noch besser war das Gefühl nur am Ende dieser Sitzung. Ich war von den Menschen und ihren Geschichten tief beeindruckt. Auch davon, dass alles so offen preisgegeben wurde. Aber vor allem war ich davon angetan, wie alle Anwesenden aus diesen Gesprächen Mut und Inspiration schöpften. Man konnte das Mitgefühl, das Verständnis und die Bewunderung für jeden Einzelnen quasi greifen. Das war ein wirklich tolles Gefühl, an das ich mich noch heute, zwei Jahre später, bestens erinnere.

Solche Gefühle in der Community zu wecken, war übrigens Lenas und Hannos Ansporn, als sie die #Diabetesbarcamps ins Leben gerufen haben: Der Weg zum #Diabetesbarcamp ein Interview mit Lena und Hanno

3. Überraschung

Ich weiß gar nicht, ob ihr es wusstet, aber ich ein kleines Fangirl von Staeff Blockus, Autorin der BSL und Bloggerin unter Diabetes-leben.com. Zu der Zeit kannte ich Staeff noch nicht persönlich, nur durch ihren Blog. Als ich dann sah, dass sie auch dort war, war ich ganz schön nervös, das könnt ihr mir glauben. Aber wir haben uns gleich ganz gut verstanden und seitdem freue ich mich immer, wenn ich sie mal wiedersehe. So ging es aber nicht nur mir. An diesem Tag waren so viele Menschen da. Viele bekannte Gesichter, aber auch einige, die man gar nicht kannte, und wieder andere, von denen man vielleicht mal im Internet gelesen hatte. So oder so war jede Begegnung eine schöne Begegnung. Ich denke, das lag auch am lockeren Flair des Barcamps. Alle waren gut drauf und offen, neue Kontakte zu knüpfen. Einige habe ich damals kennengelernt, mit denen ich nach wie vor in Kontakt stehe. Wieder andere haben erst dadurch ihren Weg in die Community gefunden und sind heute fester Bestandteil. Das zu sehen und mitzuerleben, ist einfach toll.

Quelle: Blood Sugar Lounge

Leider habe ich es im folgenden Jahr nicht zum Barcamp geschafft (Eindrücke zu sehen bekommt ihr aber zum Beispiel in diesem Beitrag), weswegen ich jetzt auf heißen Kohlen sitze und mich auf das Barcamp in Nürnberg am 21.09. wahnsinnig freue. Falls ihr noch hadert und nicht wisst, ob ihr zum Barcamp kommen wollt: Kommt vorbei und erlebt die Stimmung, die Gesprächsrunden und die neuen Kontakte, ich bin sicher, dass es euch gefallen wird.


Tickets für die Barcamps UND die #BSLounge-Geburtstagsparty in Frankfurt bekommt ihr für je 10€ im Kirchheim-Shop!

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  • hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid

    • Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike

    • @mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid

    • Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike

  • Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂

    Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/

  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

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