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Ich muss euch etwas gestehen. Als ich 2017 beim ersten Diabetes-Barcamp teilgenommen habe, hatte ich absolut keine Ahnung, was mich dort erwarten würde. Klar, ich hatte mich vorher darüber informiert, was ein Barcamp überhaupt ist (zum Beispiel in diesem Beitrag), aber so richtig vorstellen konnte ich mir das Ganze nicht. Jeder kann kommen (es hatten sich viele, viele angemeldet!) und ein Thema beitragen, zu dem dann gemeinsam diskutiert wird. Verschiedene Zeiten, viele Räume und Kaffeepausen. Und dann ein Tagesablauf, der erst mit allen zusammen organisiert und geplant wird. Sagen wir mal so: Ich war skeptisch, ob diese Rechnung am Ende aufgeht. Das Konzept hatte mich also nicht sonderlich überzeugt. Obwohl ich wusste, dass „Barcamps“ das große neue Ding sind.
Entgegen meinen Erwartungen klappte aber alles ganz wunderbar. Zuerst starteten die Moderatoren Hanno und Anne mit der Begrüßung. Relativ schnell ging es dann auch schon an die Themen. Jeder, der ein Thema mitgebracht oder sich im Moment ausgedacht hatte, konnte dies auf einen Zettel schreiben, es kurz vorstellen und es anschließend an den Tagesplan pinnen.
-> So läuft die Sessionplanung auf den Diabetesbarcamps!
Am Ende wurde gemeinsam über den Plan geschaut, ein, zwei Themen wurden hin- und hergetauscht und fertig war der ganze Tagesplan. Danach ging es recht geordnet weiter. Trotzdem blieb die Spontanität in der Luft und machte wohl alle einfach ein bisschen lockerer. An jeder Ecke traf man auf Menschen, die sich einfach nett unterhielten.
Die Themen waren bunt gemischt. Es gab einiges zum Thema Technik und Neuigkeiten. Zu alltäglichen Problemen und Herausforderungen, aber auch etwas speziellere Themen wie der Umgang mit dem Diabetes-Müll. Viele Gesprächsrunden drehten sich vor allem um sehr private und emotionale Inhalte. So besuchte ich die Runde, in der über Diabetes und Ängste gesprochen wurde. Die Idee kam von BSL-Autor Christian Purschke, der sich nicht nur viel mit dem Thema befasst, sondern vor allem viel mit Menschen zusammenarbeitet, die genau hier Probleme haben.
-> Katharina blickt in dieser Podcast-Episode genau auf die Session zurück!
Was mich daran aber am meisten überraschte, ja sogar tief beeindruckte, war, dass jeder in der Gruppe sofort offen über seine tiefsten Ängste sprach. Noch mal zur Verbildlichung: Wir waren bestimmt um die 20 Menschen, die sich eigentlich kaum bis gar nicht kannten. Schon nach einer Minute war es so emotional, dass mir fast ein Kloß im Halse steckte. Wow. Noch besser war das Gefühl nur am Ende dieser Sitzung. Ich war von den Menschen und ihren Geschichten tief beeindruckt. Auch davon, dass alles so offen preisgegeben wurde. Aber vor allem war ich davon angetan, wie alle Anwesenden aus diesen Gesprächen Mut und Inspiration schöpften. Man konnte das Mitgefühl, das Verständnis und die Bewunderung für jeden Einzelnen quasi greifen. Das war ein wirklich tolles Gefühl, an das ich mich noch heute, zwei Jahre später, bestens erinnere.
Solche Gefühle in der Community zu wecken, war übrigens Lenas und Hannos Ansporn, als sie die #Diabetesbarcamps ins Leben gerufen haben: Der Weg zum #Diabetesbarcamp – ein Interview mit Lena und Hanno
Ich weiß gar nicht, ob ihr es wusstet, aber ich ein kleines Fangirl von Staeff Blockus, Autorin der BSL und Bloggerin unter Diabetes-leben.com. Zu der Zeit kannte ich Staeff noch nicht persönlich, nur durch ihren Blog. Als ich dann sah, dass sie auch dort war, war ich ganz schön nervös, das könnt ihr mir glauben. Aber wir haben uns gleich ganz gut verstanden und seitdem freue ich mich immer, wenn ich sie mal wiedersehe. So ging es aber nicht nur mir. An diesem Tag waren so viele Menschen da. Viele bekannte Gesichter, aber auch einige, die man gar nicht kannte, und wieder andere, von denen man vielleicht mal im Internet gelesen hatte. So oder so war jede Begegnung eine schöne Begegnung. Ich denke, das lag auch am lockeren Flair des Barcamps. Alle waren gut drauf und offen, neue Kontakte zu knüpfen. Einige habe ich damals kennengelernt, mit denen ich nach wie vor in Kontakt stehe. Wieder andere haben erst dadurch ihren Weg in die Community gefunden und sind heute fester Bestandteil. Das zu sehen und mitzuerleben, ist einfach toll.
Leider habe ich es im folgenden Jahr nicht zum Barcamp geschafft (Eindrücke zu sehen bekommt ihr aber zum Beispiel in diesem Beitrag), weswegen ich jetzt auf heißen Kohlen sitze und mich auf das Barcamp in Nürnberg am 21.09. wahnsinnig freue. Falls ihr noch hadert und nicht wisst, ob ihr zum Barcamp kommen wollt: Kommt vorbei und erlebt die Stimmung, die Gesprächsrunden und die neuen Kontakte, ich bin sicher, dass es euch gefallen wird.
Tickets für die Barcamps UND die #BSLounge-Geburtstagsparty in Frankfurt bekommt ihr für je 10€ im Kirchheim-Shop!
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