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VDBD warnt vor Versorgungslücken: „Diabetesberatung gesetzlich verankern und finanziell absichern“
2 Minuten
Die Zahl der Erkrankungen steigt, doch die Diabetesberatung bleibt unzureichend unterstützt, mahnt der Berufsverband VDBD und fordert daher eine gesetzliche und finanzielle Absicherung, um Versorgungslücken zu schließen und Prävention zu stärken.
Die Zahl der Menschen mit Diabetes in Deutschland wächst rasant. Aktuell sind rund neun Millionen Menschen offiziell diagnostiziert, hinzu kommt eine Dunkelziffer von mindestens zwei Millionen. Doch während die Erkrankungszahlen steigen, bleibt die Diabetesberatung in der Gesundheitspolitik weitgehend unberücksichtigt, kritisiert der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD). Der Berufsverband warnt vor gravierenden Versorgungslücken und fordert in einem neuen Positionspapier eine gesetzliche und finanzielle Absicherung der Diabetesberatung.
Kein ‘Nice-to-have’: Diabetesberatung als essenzieller Bestandteil der Versorgung
„Diabetesberatung ist kein ‘Nice-to-have’, sondern essenziell für die Therapie und Lebensqualität der Betroffenen“, betont Kathrin Boehm. Diabetesberaterinnen und -berater sowie die Diabetesassistentinnen und -assistenten unterstützen Menschen mit Diabetes bei der Umsetzung ihrer Therapie, der Nutzung moderner Technologien und der Prävention von Folgeerkrankungen, so die VDBD-Vorsitzende.
Trotz dieser zentralen Rolle bleibe die Diabetesberatung in der aktuellen Krankenhausreform unberücksichtigt. „Die Politik muss endlich die wichtige Rolle von Gesundheitsfachberufen in ihren Reformplänen berücksichtigen – ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen funktioniert nur mit interprofessioneller Zusammenarbeit“, fordert Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des VDBD.
VDBD warnt vor drohenden Versorgungslücken in Krankenhäusern durch unzureichende Diabetesberatung
Diabetes ist nicht nur ein ambulantes Thema: Jede fünfte stationär behandelte Person in Deutschland hat Diabetes, oft als Nebendiagnose mit erheblichen Auswirkungen auf den Behandlungsverlauf. Dennoch wird die Diabetesberatung und -assistenz im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) nicht berücksichtigt.
„Ohne spezialisierte Diabetesteams in den Kliniken sind gesundheitliche Komplikationen vorprogrammiert“, warnt Fabisch. Der Verband fordert deshalb, Diabetesberatung als verpflichtendes Strukturmerkmal in Krankenhäusern festzuschreiben. Das schütze nicht nur die Patientinnen und Patienten, sondern entlaste auch ärztliches und pflegerisches Personal.
Die geplante Zentralisierung der stationären Versorgung mache den Ausbau ambulanter Strukturen unerlässlich. Doch das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) setzt hier falsche Anreize, so die Kritik des VDBD. Besonders diabetologische Schwerpunktpraxen, die intensiv betreuen, würden finanziell geschwächt. „Ohne Anpassung der Versorgungspauschalen drohen Versorgungstrukturen wegzubrechen“, warnt Fabisch.
Digitalisierung und Vernetzung als Zukunftskonzept – Prävention als Schlüssel zur Kostenreduktion
Ein zentraler Punkt des VDBD-Positionspapiers ist die bessere Verzahnung von stationärer und ambulanter Versorgung durch Telemedizin. „Wir brauchen eine Finanzierung, die eine kontinuierliche Betreuung ermöglicht, anstatt in Sektorengrenzen zu denken“, fordert Boehm.
Der Verband schlägt vor, Diabetesassistentinnen und -assistenten durch Strukturzuschläge in Hausarztpraxen zu fördern und in Krankenhäusern der Grundversorgung (Level 1-i) auch telemedizinisch einzusetzen. „Um das Potenzial digitaler und ortsunabhängiger Versorgungsangebote, wie beispielsweise Patientenschulung per Video, auszuschöpfen, braucht es bundesweit einheitliche Finanzierungsmodelle, die digitale und persönliche Leistungen zudem gleichwertig behandeln“, betont Fabisch.
Da jede neue Diabetes-Diagnose langfristig steigende Kosten für das Gesundheitssystem bedeute, fordert der VDBD deshalb eine konsequente Präventionsstrategie. Dazu gehöre eine höhere Besteuerung gesundheitsschädlicher Produkte sowie gezielte Förderprogramme für gesunde Ernährung. „Wir brauchen wirksame Maßnahmen, um Risikofaktoren für chronische Erkrankungen wie Diabetes frühzeitig zu minimieren“, sagt Boehm.
Gesundheitskompetenz stärken und effektive Präventionsmaßnahmen umsetzen
Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung für gesellschaftliche und wirtschaftliche Teilhabe, erläutert Fabisch, doch „Menschen mit niedrigem Einkommen und einem geringeren Bildungsstand erkranken häufiger an Diabetes und haben schlechtere Therapieergebnisse“. Der VDBD fordert daher, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken und effektive Präventionsmaßnahmen zu etablieren.
mit Materialien des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD)
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen, 17 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 1 Tag, 8 Stunden
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 12 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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