Würdigung für jahrzehntelangen Einsatz in der Diabetologie: Prof. Thomas Haak verabschiedet sich in den Ruhestand

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Würdigung für jahrzehntelangen Einsatz in der Diabetologie: Prof. Thomas Haak verabschiedet sich in den Ruhestand | Foto: privat
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Würdigung für jahrzehntelangen Einsatz in der Diabetologie: Prof. Thomas Haak verabschiedet sich in den Ruhestand

Professor Dr. med. Thomas Haak, Mitgründer von diabetesDE – Deutsche Diabetes Hilfe, ehemaliger Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und langjähriger Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim, geht in den Ruhestand. DDG und diabetesDE würdigen sein Wirken für eine patientennahe, moderne Diabetologie. Als Chefredakteur des Diabetes-Ankers wird er weiterhin tätig sein.

Mit Herzblut, Pragmatismus und viel Einfühlungsvermögen hat sich Professor Dr. med. Thomas Haak über Jahrzehnte für eine patientennahe Diabetologie eingesetzt. Als Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim, Mitgründer der Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe e.V., aktives Mitglied der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und bundesweit gefragter Kommunikator – auch als langjähriger Chefredakteur der Zeitschrift Diabetes-Journal bzw. Diabetes-Anker – hat er die moderne Versorgung von Menschen mit Diabetes maßgeblich geprägt. Nun verabschiedet er sich in den Ruhestand. Die DDG und diabetesDE würdigten sein Wirken und erinnerten zugleich an die Bedeutung spezialisierter Fachkliniken für die stationäre Versorgung.

Professor Haak bleibt Diabetes-Anker-Chefredakteur

Diabetes-Anker-Chefredakteur Prof. Dr. med. Thomas Haak

In der Chefredaktion des Diabetes-Ankers, die er zusammen mit Dr. med. Katrin Kraatz inne hat, wird Professor Dr. med. Thomas Haak weiterhin tätig sein und seine jahrzehntelange Expertise in der praktischen Diabetologie dafür nutzen, um die Leserinnen und Leser auch zukünftig mit fundiertem Wissen und nützlichen Informationen zur Behandlung des Diabetes und zum gesunden Leben mit der Erkrankung versorgen.

Über 40-jähriges Engagement in der Diabetologie

Mehr als 40 Jahre lang engagierte sich Haak in Klinik, Wissenschaft und Patienten-Kommunikation. „Professor Haak hat sich in besonderer Weise für die Weiterentwicklung der Diabetologie eingesetzt – wissenschaftlich fundiert, großer kommunikativer Stärke und immer mit dem Blick auf die Lebensrealität von Menschen mit Diabetes“, erklärte Professorin Dr. med. Julia Szendrödi, Präsidentin der DDG. „Er hat medizinische Exzellenz mit Menschlichkeit verbunden und sich für eine Versorgung eingesetzt, die Wissen verständlich und wirksam macht.“

Von 2005 bis 2009 gehörte Haak dem Vorstand der DDG an, von 2007 bis 2009 war er Präsident der Fachgesellschaft. Sein Ziel: die Diabetologie in Deutschland medizinisch, strukturell und politisch zu stärken – gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Diabetesberaterinnen und -beratern. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Gesellschaft organisatorisch und fachlich weiter.

Sein Leitsatz „Kompliziertes verständlich machen und passende Lösungen finden“ prägte nicht nur seine ärztliche Tätigkeit, sondern auch sein Engagement für die Öffentlichkeit. Seit der Gründung von diabetesDE im Jahr 2008 war er als ehrenamtliches Vorstandsmitglied aktiv, zuletzt als Finanzvorstand. Er moderierte Podcasts, produzierte Erklärvideos, war Gesicht des Formats „Weltdiabetestag – Das Magazin“ und wirkte sogar als Mannschaftsarzt des FC Diabetologie bei Benefizspielen. „Professor Haak hat diabetesDE über viele Jahre entscheidend geprägt“, betonte Dr. med. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE. „Er ist immer noch Gestalter, Moderator, Mutmacher – und ein Arzt, der sich mit Haltung und Herz für die Belange von Menschen mit Diabetes eingesetzt hat. Dafür sind wir ihm zutiefst dankbar.“

Prägende Figur des Diabetes Zentrums Mergentheim

Ein besonderer Wirkungsort war das Diabetes Zentrum Mergentheim, eine der größten Fachkliniken für Menschen mit Diabetes in Deutschland. Haak setzte dort auf multiprofessionelle, evidenzbasierte Therapien, die neben medizinischer Wirksamkeit auch Alltagstauglichkeit und psychosoziale Aspekte berücksichtigten. In enger Zusammenarbeit mit dem angeschlossenen Forschungsinstitut FIDAM entstanden unter seiner Mitwirkung Schulungsprogramme wie MEDIAS 2, PRIMAS und Hypos, die heute bundesweit eingesetzt werden.

Mit Blick auf seinen Abschied wiesen DDG und diabetesDE auch auf die strukturelle Bedeutung solcher Kliniken hin. „Solche Einrichtungen sind ein unverzichtbarer Teil der stationären Versorgung – doch sie allein können die Behandlung von rund drei Millionen jährlich stationär aufgenommenen Menschen mit Diabetes in Deutschland nicht abdecken“, erklärte Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Vorstandsmitglied der DDG. „Wir brauchen langfristig tragfähige Konzepte, um diabetologische Expertise flächendeckend und sektorenübergreifend verfügbar zu machen – auch vor dem Hintergrund aktueller Reformen in der Krankenhausplanung.“

DDG und diabetesDE danken Professor Thomas Haak für sein jahrzehntelanges Engagement in Wissenschaft, Versorgung und Patientenkommunikation. Für seinen neuen Lebensabschnitt wünschen sie ihm Gesundheit, Glück und viele inspirierende Begegnungen.


von Redaktion Diabetes-Anker

mit Materialien der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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  • swalt postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 1 Tag

    Hallo zusammen. Ich möchte mich erst einmal vorstellen. Ich bin “noch” 59 Jahre, und habe wahrscheinlich seit 2019 Diabetes. Ich würde mir wünschen, endlich angekommen zu sein. Wahrscheinlich seit 2019, weil ich in einem Arztbrief an meinen damaligen Hausarzt zufällig auf den Satz: “Diabetes bereits diagnostiziert” gestoßen bin. Ich habe meinen Hausarzt dann darauf angesprochen und wurde mit “ist nicht schlimm” beschwichtigt.
    Lange Rede. Ich habe einen neuen Hausarzt und einen sehr netten Diabetologen, bei dem ich jetzt seit 4 Jahren in Behandlung bin. Ich vertrage die orale Therapie nicht und spritze ICT. Dennoch bin ich in diesem Thema immer noch absoluter Neuling. Natürlich habe ich viermal im Jahr ein Gespräch mit meinem Diabetologen. Das hilft aber im täglichen Umgang nicht wirklich. Auch die anfangs verordnete Schulung war doch sehr oberflächlich und das war es. Ich kenne nicht die Möglichkeiten, die mir zustehen. Ich habe mir alles, was ich zu wissen glaube aus Büchern angelesen. Irgendwie fühle ich mich allein gelassen, irgendwie durchgerutscht. Ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, der Diabetes hat und die nächste Selbsthilfegruppe ist über 50 km entfernt.
    Und so bin ich jetzt hier gelandet. Ich möchte wissen, wie ihr das handhabt, damit ich verstehe, was ich richtig mache und was falsch. Damit ich weiß, dass ich nicht allein damit lebe.

  • shangwari postete ein Update vor 5 Tagen, 4 Stunden

    Ich habe mir ein neues Mobiltelefon von Samsung (A56) zugelegt. An manchen Tagen saugt die Freestyle Libre App den Akku in nicht mal 12 Stunden leer. In einigen Foren habe ich von dem gleichen Problem gelesen. Da ich auf dem Telefon nachlesen kann, wer denn den ganzen Strom verbraucht hat, konnte ich die App genau identifizieren. Gehe ich in den Einstellungen auf Gerätewartung und lasse diese dann optimieren, ist das Problem für einige Zeit behoben. Heute habe ich bei Abbott angerufen und mein Problem geschildert. Ich habe erfahren, dass einige Telefone noch nicht mit Freestyle getestet wurden. (So auch meins) Der Ratschlag ist, die App zu deinstallieren und neu aus dem Store herunterladen. Bei der automatischen Übernahme der Telefone (beim einrichten eines neuen Mobil) kann sein das die App nicht aus dem Store geladen wurde – sondern vom “alten” Telefon. Ich werden noch warten bis mein Sensor eh erneuert werden muss und dann wage ich mich daran. Bis es soweit ist werde ich mich mit der “Optimieren – Taste” behelfen.

    • Hallo,
      Ich hatte das Problem auch mit meinem iPhone SE20 und dachte, es liegt daran, dass mein Handy zu alt war und hab mir so eine Powerbank-Hülle gekauft. Viel erfolg!

  • nele_elsa postete ein Update vor 1 Woche

    Hallo,
    Ich habe eine Frage:
    Wir ziehen Ende Oktober von Österreich zurück nach Deutschland.
    Jetzt muss ich mich für eine Krankenkasse entscheiden und wollte fragen, ob es erfahrungsgemäß vorteilhafte Krankenkassen für Menschen mit Diabetes gibt? Im Internet wäre ich nach Recherchen auf die aok gekommen.
    Für tips und Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar ☺️
    Liebe Grüße
    Nele

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