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Echt Essen: Gastronomie von morgen
5 Minuten
Als Erster präsentiert Hans Lauber seit zehn Jahren Gasthäuser, bei denen der Wirt noch weiß, wo seine Ware herkommt. Zu sehen ist das visionäre Konzept auch auf der neuen Website www.echt-essen.de.
Auf die Idee brachte mich Raimar Pilz: Vor rund 15 Jahren lernte ich diesen kreativen Koch auf der Ostseehalbinsel Darß kennen. Dort begeisterte mich der riesige Garten hinter dem Restaurant, wo er Kräuter für seine Küche anbaute. Einige Zeit später wechselte er ins Süddeutsche nach Bad Säckingen, wo er in der „Fuchshöhle“ ebenfalls stark mit eigenen Kräutern arbeitete und Gemüse, Fische und Fleisch von regionalen Erzeugern bezog. Das war für mich echtes Essen. Das war Essen, wo der Wirt noch weiß, wo seine Ware herkommt.
„Echt Essen“ nannte ich das Ganze – und im August 2009 erschien bei www.diabetes-online.de des Mainzer Kirchheim-Verlags die erste Folge meiner Serie: „Raimar Pilz – Meister der Kräuter und Aromen“. Seitdem schreibe ich jeden Monat mindestens eine Kolumne unter diesem Titel – und habe damit unbewusst einen Nerv der Zeit getroffen. Denn immer mehr Köche wollen wissen, wo ihre Viktualien herkommen. Und immer mehr Gastronomen haben eigene Gärten, halten eigenes Vieh und sammeln Wildes. Das ist ein richtiger Trend geworden – und ich bin sicher, das wird gerade in Bezug auf die Nachhaltigkeit ein wichtiger Teil der Gastronomie der Zukunft.
Weit über 100 Beiträge habe ich geschrieben – und das sind wegweisende Erfahrungen der letzten zehn Jahre:
1. Gastronomie ist Wandel
Noch immer sind alle Gasthäuser auf der Website www.diabetes-online.de des Kirchheim-Verlags, bei dem auch sieben Bücher von mir erschienen sind, zu finden. Aber etliche haben inzwischen den Namen gewechselt, so wie Raimar Pilz, der immer noch in Säckingen zu finden ist, aber nun die besternte „Genuss-Apotheke“ betreibt, eine der wichtigsten deutschen Adressen der Naturküche. Manche Gasthäuser sind auch verschwunden, wobei zwei mich besonders schmerzen: So hat der von mir im Oktober 2012 präsentierte Matthias Schmidt kein Restaurant mehr. Das ist schade, denn er hat als Erster so konsequent wie keiner regional gekocht – und das auf Höchstniveau. Auch gibt es das von mir im Juni 2014 vorgestellte Kräutergasthaus mit seinen über 250(!) Pflanzenarten von Alfons Breier im Oderbruch nicht mehr.
Wer wissen will, welchen kulinarischen Verlust das bedeutet, kann das bei mir nachlesen.
2. Gestern wird Morgen
Als ich ein kleiner Bub war, hat mein Vater immer nach Gasthäusern gesucht, die eine eigene Metzgerei hatten. Denn er wusste, die haben bestes Fleisch, die wissen, wo die Tiere herkommen. Diese Tradition ging leider weitgehend verloren – oder sie wurde verloren gegangen. Denn mit häufig überzogenen sogenannten EU-Hygienevorschriften ist es „gelungen“, eine jahrhundertealte Tradition der Hausschlachtung weitgehend zu vernichten. Wer so etwas kritisiert, ist kein Europagegner, sondern jemand, der dem gesunden Menschenverstand wieder zu seinem Recht verhelfen will. Aber gottseidank haben es einige Betriebe (allerdings unter hohem finanziellen Aufwand) verstanden, aus dem Gestern wieder ein Morgen zu machen.
Zwei Gasthäuser möchte ich besonders herausgreifen: Der von mir im Juni 2010 gezeigte „Mohren“ in Bodenseenähe ist eines der echtesten Echt-Essen-Gasthäuser, denn es wird nicht nur Vieh gehalten, sondern alle wichtigen Gemüse werden selbst angebaut – und das in Bio! Ökologisch arbeitet auch „Sonners Heinehof“ (März 2018) in der Nähe von Freiburg, wo alte Rinderrassen gehalten und bestens zubereitet werden. Denn das gehört für mich als bekennenden Genießer unverzichtbar zu Echt Essen: Es muss schmecken!
3. Spitzenrestaurants sind wichtig
Viele fragen, warum ich immer wieder teure Spitzenrestaurants vorstelle. Nun, die Antwort ist einfach: Da sind eben welche dabei, die vorbildlich mit Eigenem arbeiten, die genau wissen, wo sie ihre Waren herhaben. Natürlich sind das keine Gasthäuser für jeden Tag, aber sie können Trends setzen, können Kochtechniken ausprobieren, die dann irgendwann der „normalen“ Gastronomie zu gute kommen. Wobei ich bewusst Betriebe ausgesucht habe, wo es nicht steif, sondern gastlich zugeht.
Zwei dieser gastlichen Stätten möchte ich herausstellen: Zum einen im November 2016 die „Cuisine Alpine“ von Andreas Döllerer südlich von Salzburg. Schon seit Jahren verzichtet dieses gastronomische Gesamtkunstwerk, wozu auch eine eigene Metzgerei gehört, auf Meeresfische. Serviert dafür aus einer großartigen Zucht Bestes, etwa den „Alpenlachs“ Huchen. Auch etwas ganz Besonderes ist das im April dieses Jahres vorgestellte „Ernst“ in Berlin. Denn dort werden mit radikaler Konsequenz, aber ohne ideologischen Zeigefinger, exzellente Produkte aus dem Umland der Hauptstadt bei kleinen Herstellern bezogen – und auf eine höchst bekömmliche Weise zubereitet.
4. Bewährtes immer wieder
Permanent bin ich auf der Suche nach Neuem. Gleichzeitig habe ich in den letzten Jahren auch immer wieder bewährte Gasthäuser besucht. Besonders häufig war ich in der „Seehalde“ am Bodensee, wo Koch und Miteigentümer Markus Gruler eine vorzügliche Fischküche zelebriert und auch selbst Fisch fängt. Mit ihm habe ich sehr oft über die Zubereitung diskutiert – und bin inzwischen soweit, dass ich Fisch am liebsten konfiert (also in erwärmten Öl zubereitet) esse. Für mich eine der bekömmlichsten Methoden die gesundheitlich so wichtigen Fische zu genießen. Denn auch das ist Echt Essen: So zu konsumieren, dass die Vitalität erhalten bleibt.
Auch immer wieder besucht habe ich die „Genuss-Apotheke“. Ein Name, der Programm ist, denn Raimar Pilz versteht es meisterhaft, subtil mit Kräutern und Aromen zu kochen. Bestes Beispiel dafür ist die Geschichte vom März dieses Jahres, wo wir zusammen in einer der vorbildlichsten Shrimpszuchten Europas waren. Mit dieser frischen Ware hat Raimar dann für mich drei großartige Rezepte kreiert. Denn auch das ist Echt Essen: Zu zeigen, wie vitale Produkte bestens zubereitet werden können.
5. Was wird werden?
Mit Echt Essen habe ich noch viel vor. So will ich in den nächsten Monaten ganz gezielt Gasthäuser besuchen, die Eigenes herstellen. Eine Übersicht solcher Gasthäuser ist unter „Eigenes“ auf www.echt-essen.de zu finden.
Eines der Projekte, die daraus folgen können: Ein Buch mit diesen speziellen Restaurants. Wobei das „Buch“ nicht unbedingt gedruckt sein muss, sondern auch als interaktive Online-Ausgabe erscheinen kann.
Potential Sie sehen, das Potential von Echt Essen ist noch lange nicht ausgereizt. Freuen Sie sich also auf viele interessante und vor allem echte Geschichten!
Am 20. Mai 2003 wurde „Echt essen – Ihr Weg zu nachhaltigem Lebensgenuss“ in „Der Titelschutzanzeiger“ Nummer 619 zum Titelschutz angemeldet – ohne dass dagegen Einwände erhoben wurden. Das geplante Buchprojekt konnte aber aus logistischen Gründen nicht verwirklicht werden. Bereits am 6. Mai 2003 wurden auch die beiden Sites www.echt-essen.de und www.echtessen.de auf Hans Lauber angemeldet.
LAUBER IST ECHT ESSEN Somit ist klar: Hans Lauber ist der geistige Urheber einer Essensrichtung, die das echte Produkt in den Fokus stellt – egal, wer sonst noch meint, Ansprüche an dieses visionäre Konzept erheben zu müssen.

von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Internet: www.lauber-methode.de
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig