Frische Frühlings-Fitness

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Frische Frühlings-Fitness

Die ersten zarten grünen Blätter schmecken köstlich und sind höchst vital, weiß unser Kolumnist Hans Lauber in dieser ECHT ESSEN-Spezialausgabe zu Ostern.

Voller Freude warte ich immer, bis endlich das erste Grün aus der Erde, aus den Zweigen sprießt. Besonders gespannt bin ich dieses Jahr, wo die tückischen Viren einen lähmenden Schleier über uns gelegt haben. Was liegt da näher, als durch die wenigen noch unberührten Flure zu streifen und von den herzförmigen Blättchen des Scharbockskrauts zu naschen, auf dass die Frühjahrsmüdigkeit verfliege und mit ihr die trüben Gedanken. Eine wahre Vitamin-C-Bombe ist das Ranunculus ficaria, was auch das Blut reinigt – und uns von innen reinigt. Bitte nicht mehr sammeln, wenn das Kraut gelbe Blüten trägt, da sonst leichte Schleimhautreizungen möglich sind.

Vertragen sich: Bärlauch und Scharbockskraut

Wo das Scharbockskraut wächst, ist oft auch der Bärlauch mit seinen lanzettigen Blättern nicht weit. Dieses Liliengewächs duftet wie Knoblauch – nur ohne die berüchtigte „Fahne“. Eine wahre Apotheke der Natur ist auch dieses Kraut, „hilft aufgrund seiner antibakteriellen Eigenschaften bei Magen- und Darmstörungen, senkt den Blutdruck, den zu hohen Cholesterinspiegel, wirkt Gefäßverkalkung entgegen und ist von daher ein hervorragendes Mittel zur Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall“.

Das schreibt Guido Fleischhauer in seinem hervorragenden Buch „Essbare Wildpflanzen“. Aber nicht nur Bärlauch und Scharbockskraut habe ich auf meiner kürzlichen Exkursion gefunden, sondern noch weitere fünf grüne Kraftprotze, deren wichtigste Gesundwirkungen ich hier, wieder nach Fleischhauer, kurz aufführe. Wobei zu bedenken ist: Solche Kräuter sind keine speziellen Medikamente, sondern sie bergen ein breites, präventives Spektrum, wie etwa die Brennessel, die nicht nur blutbildend ist, sondern auch als veritables Aphrodisiakum gilt.

Schmeckt und wirkt: Apotheke der Natur

Bärlauch: Entgifter, Entschlacker

Scharbockskraut: Vitamin C-Spender, Aufwecker

Brennessel: Blutreinigerin, Liebeszauberin

Giersch: Gichtbremser, Säurebinder

Löwenzahn: Leberstärker, Verdauungsförderer

Holunder: Entzündungshemmer, Fiebersenker

Brombeerblätter: Zuckerbalancierer, Bronchienstärker

Was ist zu beachten: Möglichst morgens sammeln, da strotzen die Pflanzen vor Kraft. Möglichst abseits von Wegen sammeln. Möglichst nur so viel entnehmen, dass die Population nicht gefährdet wird. Möglichst sich nicht festlegen, sondern das sammeln, was gerade wächst – also könnte derzeit auch Sauerampfer und Schafgarbe dabei sein. Am Wichtigsten aber ist: Nur das sammeln, was mit absoluter Sicherheit erkannt wird. Denn Bärlauch lässt sich theoretisch mit dem giftigen Maiglöckchen und gar mit der absolut tödlichen Herbstzeitlosen verwechseln. Wobei: Bärlauch riecht immer intensiv – und er hat immer einen Stiel.

Wie verwenden? Möglichst frisch, direkt nach dem Sammeln die Kräuter sorgfältig waschen und dann eine Art Pesto bereiten mit: 5 Handvoll Kräutern, wobei Holunder und Brombeerblätter gering zu dosieren sind; 1 EL Quark, 2 EL Yoghurt; Saft einer Biozitrone, plus deren Abrieb; 2 EL Leinöl, 1 EL Walnussöl, 1 TL Balsamico; 5 frisch aufgebrochene Walnüsse; schwarzer Pfeffer, wenig Salz. Alles zu einem feinen Pesto mixen, sofort genießen, etwa unter Spaghetti ziehen. Den Rest in Gläser füllen und maximal einen Tag im Kühlschrank aufbewahren. Übrigens: Die Walnüsse sind willkommene Ballaststoffe, die den Darm stärken, was mögliche Corona-Infektionen sanfter verlaufen lassen soll.

Verdienter Lohn der Mühe: Wildkräuterpesto

Eine Anmerkung sei gestattet: In „Essbare Wildpflanzen“ heißt es beim Scharbockskraut: „Der aus den Wurzelknöllchen gepresste Saft soll bei den durch Viren verursachten Feigwarzen helfen“. Viren, da horche ich auf: Könnte es nicht sein, dass auch in der Apotheke der Natur noch viele Stoffe schlummern, welche bei der Eindämmung der Pandemie sanft helfen? Könnte es nicht sein, dass es sehr sinnvoll wäre, einen kleinen Teil der gewaltigen Forschungsgelder für Medikamente und Impfstoffe dafür zu verwenden, der Natur ihre heilenden Geheimnisse zu entlocken?

Illusionen sind das natürlich, die noch nicht in die Zeit passen. Wichtiger als das ist erst einmal, dass Sie Lust bekommen auf die Apotheke der Natur, die nicht nur heilt, sondern vor allem auch: Köstlich mundet!



ECHT ESSEN
heißt der Blog, in dem ich seit zehn Jahren jeden Monat mindestens ein Gasthaus vorstelle. Wichtiges Auswahlkriterium: Herkunft der Produkte.



von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de

Internet: www.lauber-methode.de

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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