- Allgemein
Kritische Vorkommnisse
2 Minuten
Haben Sie schon einmal von CIRS gehört? Das ist eine Abkürzung und steht für „critical incident reporting system“ zu Deutsch: „Berichtssystem über kritische Vorkommnisse“. Diese Fehlermeldesysteme werden in der Luftfahrt sowie im Gesundheitswesen eingesetzt … neuerdings auch in der Klinik unseres Kolumnisten Dr. Hans Langer.
„Wir Ärzte machen keine Fehler, und unsere Klinik funktioniert wie ein Uhrwerk.“ Solche Sätze hörte man bis vor Kurzem noch von unserem Chef, dem Professor und Zuckerpapst. Leider machen wir Ärzte und andere Mitarbeiter aber doch Fehler – wir sind schließlich auch nur Menschen …
Nicht anders ist das natürlich bei großen Airlines: Mein Nachbar ist Pilot und erzählt meiner Frau Gabi und mir öfter von CIRS, dem „critical incident reporting system“. Bei diesem System werden Fehler, z. B. durch Piloten, gemeldet, und es wird untersucht, wie sie zustande gekommen sind und wie man sie künftig vermeiden kann. Eine gute Sache, wie ich finde.
Nach EDV-Notfall und Stromausfall kam das CIRS
Trotzdem staunte Gabi nicht schlecht, als ich ihr berichtete, dass unsere Klinikleitung seit neuem auch ein CIRS eingerichtet hat. Unser Verwaltungsleiter hat bei der Einführung auch gleich berichtet, warum wir dies in unserer Klinik brauchen: Vor ein paar Wochen stand in unserer Klinik die komplette EDV still. Kein Computer funktionierte mehr, und wir hatten einen totalen Stromausfall.
Nun verfügt unsere Klinik natürlich über Notstromsysteme. Und genau deren Funktionsfähigkeit sollte überprüft werden. Der erste Fehler war, dass die EDV-Abteilung vor dem Test nicht informiert wurde. Nach Abschalten des externen Stromnetzes sprang wie geplant unser Batteriesystem an, danach ordnungsgemäß die Dieselmotoren.
Der fatale zweite Fehler betraf den Stromverteilerkasten, an den die Dieselmotoren angeschlossen sind. Hier hatte irgendwann irgendjemand den Schalter umgelegt, so dass kein Strom in unser System floss. Nachdem die Ladung der Notbatterien aufgebraucht war, brach unsere komplette Stromversorgung zusammen: Keine Computer, kein Licht – nichts ging mehr.
Der erste CIRS-Fall in der Klinik hat sich schon bewährt
Gott sei Dank ließ sich das Problem relativ schnell lösen, da wir ja keinen echten Stromausfall hatten und einfach nur die Stromzufuhr zur Klinik wieder einschalten mussten. Aber wir haben daraus gelernt: Jetzt wird vor Probeläufen alles gecheckt, und der Stromverteilerkasten trägt nun ein Vorhängeschloss. So gesehen hat sich der erste CIRS-Fall in unserer Klinik schon bewährt; vermutlich werden weitere folgen.
Hoffentlich nur kleine Fehler, die zu keiner Katastrophe führen und aus denen wir zudem weiter lernen können. Da meinte Gabi nur noch: „Das bräuchten wir auch in unserer Bank, auch wenn es da nur um Geld, und nicht um Menschenleben geht.“
von Hans Langer

Kontakt:
Kirchheim-Verlag, Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14, 55130 Mainz,
Tel.: (06131) 9 60 70 0, Fax: (06131) 9 60 70 90,
E-mail: redaktion@diabetes-journal.de
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (3) Seite 84
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loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden
Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.
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tefanie3010 postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Dia-Newbies vor 3 Tagen, 7 Stunden
Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
Viele Grüße-
lena-schmidt antwortete vor 1 Tag, 14 Stunden
Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena
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moira antwortete vor 1 Tag, 12 Stunden
Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute
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tefanie3010 antwortete vor 19 Stunden, 40 Minuten
@lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.
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tefanie3010 antwortete vor 19 Stunden, 37 Minuten
@moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.
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