„La Vie“: Purer Lebensgenuss

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© la vie GmbH
„La Vie“: Purer Lebensgenuss

Das Echt essen-Gasthaus im November: Thomas Bühner kocht puristisch elegant – und hat eine einzigartige Einkaufsquelle: Deutschlands größter Küchengarten.

Den Weg von Thomas Bühner verfolge ich schon lange, habe oft bei ihm gegessen, auch einmal eine Veranstaltung mit ihm gemacht. Er ist einer der großen deutschen Köche, seit Jahren zu recht mit drei Sternen ausgezeichnet. Schon immer hat sich seine Küche einer intensiven Leichtigkeit verschrieben, hat die Produkte immer so behandelt, dass sie erlebbar und bekömmlich bleiben. Begeistert bin ich von der Zusammenarbeit mit Viktoria von dem Bussche, Herrin über Deutschlands größten Küchengarten im nahen Schloss Ippenburg, aus dem Thomas Bühner exklusiv Gemüse und Kräuter erntet.

Kocht im traditionellen Rahmen modern: Thomas Bühner

Ein elegantes Restaurant ist das „La Vie“ im historischen Kern der wohlhabenden Stadt Osnabrück. Es residiert in einem fast 200 Jahre alten Geschäftshaus eines Kaufmanns und ist dezent modernisiert. Kunstfreund Thomas Bühner stattet die Räume immer neu mit klug ausgesuchten Werken aus. Einladend: Der sehr angenehme und aufmerksame Service, der keinerlei Schwellenangst aufkommen lässt – und den Besuch im La Vie zum stimmigen Erlebnis macht.

Ein mehrgängiges Menü habe ich jüngst dort mittags genossen – und ich möchte drei Gerichte daraus exemplarisch vorstellen. Wohltuend: Kochte Bühner vor einigen Jahren sehr komplex, so dass ein einziges Gericht oft aus mehreren Untergerichten bestand, fokussiert er sich jetzt ganz stark auf wenige Produkte.

Zum Reinbeißen und herzensgesund: Sardine und Ananas

Was für eine ungewöhnliche Kombination: Sardine und Ananas. Aber das ungewöhnliche Paar harmoniert. Die topfrische Sardine ist leicht mariniert. Die Ananas in zwei Varianten, als kleine Stücke und als Coulis, also ein natürliches Püree. So ergänzt sich die kräftige Säure des Fisches aufs Trefflichste mit der süßeren Säure der Ananas – und alles wird geadelt von einem sensationellen, mit frischem Ziegenkäse gefüllten Dim Sum. Eine pikante Schärfe steuern die gelben Senfblüten bei. Passt dazu ein Wein? Ja, der kräftig-elegante 2015er trockene Silvaner mit einer mineralischen Säure vom Paradeweingut Fürst.

Healthy: Die fette Sardine ist eine wunderbare Quelle von herzensguten Omega-3-Fetten. Und die Ananas prunkt mit dem Enzym Bromelain, das der Verdauung Beine macht.

Drei Komponenten, ein Höchstgenuss: Kobe, Kabeljau, Kräuter

Ein Gericht, das allein die Reise nach Osnabrück lohnt: Das berühmte Wagyu Rind, hier tatsächlich aus der Nähe von Kobe, wo dieses großartige, fettmarmorierte Fleisch herkommt. 30 Tage wurde es trocken gereift – und es schmeckt schmelzig, fast süß. So wird jeder Bissen zum Hochgenuss, der sich zum Höchstgenuss steigert durch eine fantastisch-tiefgründige Kabeljau-Consommé, subtilst aromatisiert mit Safran, gekrönt von kräftigen Kräutern. Eine geniale Interpretation des Klassikers Meer und Land. Kongenial begleitet von einem 2016er Weißburgunder Großes Gewächs von Bassermann-Jordan.

Ei, was du alles werden kannst! Mit Trüffeln und Pilzen

Immer noch denken viele, dass sich die Topgastronomie vor allem über Edelviktualien definiert. Sicher, auch Bühner verwendet in seinem Menü saftigen bretonischen Steinbutt, eine butterzarte Taube, das großartige Wagyu-Rind. Aber die modernen Großmeister des Herdes verstehen es auch, scheinbar simple Gerichte in höchste Kochkunst zu verwandeln. So das erdig geräucherte Ei mit einem feinen Trüffel-Käppchen, gebettet auf schmackigen Herbstpilzen, mit frischen Blüten und Gemüsen ins Bekömmliche transformiert.

Doppelt spitze: Viktoria von dem Bussche, Thomas Bühner

Schloss Ippenburg liegt einige Kilometer von Osnabrück entfernt bei Bad Essen. Hier ist das Reich von Viktoria von dem Bussche und ihrem Mann Philip, die aus ihrem Anwesen einen modernen landwirtschaftlichen Betrieb gemacht haben, wo die Freifrau Deutschlands größten und vielfältigsten Küchengarten angelegt hat. Mitreißend zeigt die studierte Kunstwissenschaftlerin und Spitzengärtnerin ihre ökologischen Schätze, zupft ein frisches Radieschen und sagt strahlend lächelnd: „Das können sie direkt so essen“. Stimmt, es schmeckt erdig-scharf.

Exklusiv nutzen darf diesen Garten Thomas Bühner, der mehrmals in der Woche hier frisches Gemüse und Kräuter erntet. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist der Garten bei zwei großen Festivals im Frühling und im Herbst. Das erste gibt es vom 31. Mai bis zum 3. Juni 2018 mit über 100 Ausstellern. Dazu besteht an acht offenen Sonntagen im Juni und Juli die Gelegenheit, nicht nur den üppigen Garten, sondern auch die prächtige Rosenblüte zu bewundern.

Morgens frisch geerntet, mittags auf dem Tisch: Möhren

Fazit „La Vie“: Wer das ausgezeichnete Brot weglässt, auf die sehr guten, aber leider zu süßen Desserts verzichtet, genießt hier eine großartige Küche, die auch ernährungsphysiologisch höchsten Ansprüchen genügt. Viel wohlschmeckender geht „gesund“ nicht.

Die Preise sind dem Ambiente und der Qualität eines 3-Sterne-Restaurants angemessen. Mittags gibt es günstigere Varianten.

La Vie, Krahnstraße 1-2, 49 074 Osnabrück

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag abends sowie Freitag und Samstag auch mittags geöffnet.

Website: www.restaurant-lavie.de


ECHT ESSENheißt der Blog, in dem ich seit zehn Jahren jeden Monat mindestens ein Gasthaus vorstelle. Wichtiges Auswahlkriterium: Herkunft der Produkte.


von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
,
Internet: www.lauber-methode.de

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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