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„Mikuni“: Fisch-fit
5 Minuten
Das Echt essen-Gasthaus im Januar: Genial verbindet die japanische Küche Geschmack und Gesundheit – genussvoll zu erleben im einladenden Frankfurter „Mikuni“.
„Gehen wir zum Italiener?“, wird gerne gefragt. Seltener gefragt wird „Gehen wir zum Japaner?“ – und das ist schade. Während in den Ristoranti meist mächtige, dick machende Pasta-Pizza-Portionen warten, glänzen die Sushi-Stationen mit frischestem Fisch, intensiven Brühen, knackigem Gemüse, antioxidativen Ingredienzien wie Ingwer und Meerrettich. Vor allem in Städten wie Düsseldorf, Hamburg und Frankfurt, wo viele Japaner leben, gibt es eine Vielzahl kleiner Bistrots, die für überschaubares Geld eine überragende Qualität bieten.
Schlicht und authentisch: Mikuni
„Mikuni“ heißt so ein kleines Lokal in Frankfurt nahe der Konstabler Wache, wo donnerstags und samstags einer der besten deutschen Märkte mit heimischen Produkten und Produzenten lockt. Empfohlen wurde mir das sympathische Kleinod von einem kundigen kulinarischen Freund aus der Mainmetropole. Beruflich war ich früher oft in Japan – und war immer angetan von der freundlichen und höflichen Art. Auch im familiär geführten Mikuni wird der Gast sofort von fröhlich-aufgeweckten Frauen begrüßt, was locker darüber hinwegsehen lässt, dass das Interieur schon ein wenig in die Jahre gekommen ist. Aber schließlich gehört das authentische Restaurant auch zu den ältesten Japanern der Stadt.
Algen auf zweierlei Art: Hijiki und Wakame
Gottseidank können wir am Tresen Platz nehmen, wo wir die beiden freundlichen, aber meist schweigsamen Sushi-Zauberer bei der Arbeit beobachten. Für etwas Verwirrung sorge ich, weil ich unbedingt etwas mit Algen haben will. Leider gibt es nicht allzuviel von dem großartigen Superfood. Aber dann bringt der extrem flotte Service immerhin zwei Arten, nämlich Hijiki (links) mit Pilzen und Sojasauce, was leicht süßlich schmeckt. Besser gefallen mir Wakame, süßsauer eingelegte Algen und Gurken, verfeinert mit Sesam – begleitet von zwei Schälchen mit knackig gebratenem Spinat und eingelegtem Kohl, was um die 4,50 Euro pro Schale kostet.
Hochkonzentriert: Sushi-Meister Inomata und Gehilfe Haru-San
Bunt gemischt sind die Besucher, von Business-Leuten bis hin zu zahlreichen Stammgästen, die mit großem Hallo und herzlicher Umarmung begrüßt werden. Viele essen das Tagesgericht für 10 Euro, heute gegrilltes Hähnchen, oder ein Tagesgericht, etwa frittierte Garnelen (Tempura), was einschließlich Suppe 13 Euro kostet. Auch wir bekommen eine hocharomatische, sehr heiße Miso-Suppe, in der ebenfalls wieder die von mir so geschätzten, Mineralien-satten Algen schwimmen. Alle rohen Speisen werden direkt hinter dem Tresen mit höchster Konzentration angerichtet, während Tempura und Gebratenes weiter hinten in einer Küche von einem Koch zubereitet werden.
Proteine in Höchstpotenz: Roher Fisch als Sashimi
Als echter Fischfreak bestelle ich „Jo Sashimi“, die Edelvariante des rohen Klassikers für 34 Euro. Frisch, frischer, Sashimi lautet auch im Mikuni die Losung für die Auswahl der Fische. Denn nur die allerbeste Ware, die Null nach Fisch riecht, wird dafür verwendet – und ich wundere mich immer, wo die japanischen Restaurants diese Topqualität herbekommen, die mit schärfsten Messern und in jahrelanger Übung erlernter Schnitttechnik optisch ansprechend drapiert wird. Aber welche Schätze esse ich?
Im Mund „schmelzender“ Lachs, damit startet es oben links, dann Thunfisch und Suzuki, also Seebarsch. Unten ebenfalls von links der großartige Hamachi, also die Gelbflossenmakrele, daneben Hoki, ein Seehecht mit festem Fleisch, gefolgt von zwei unfassbar zarten Jakobsmuscheln. Abgerundet wird die Parade der Proteine von einem etwas dunkleren Thunfisch, der noch intensiver schmeckt. Schmeckt? Ich gestehe, dass es extrem schwer fällt, diese superfrischen Fische auseinanderzuhalten. Gelänge es, wäre die Ware wahrscheinlich zu alt.
Plötzlich stehen zwei Schälchen mit Reis auf dem Tisch, wahrscheinlich haben die Japaner Angst, dass wir einen Eiweißschock bekommen. Nicht zu vergessen: Feinst geraspelter Rettich und der grüne Wasabi, also die japanische Meerrettichversion. Beide Zutaten helfen trefflichst, die Mengen an Protein besser zu verdauen.
Mein „Dessert“: Gebratener Aal und fettester Thun
Suchtpotential haben für mich diese fitten Fische – und so bestelle ich zum Nachschlag noch zwei Sushi, schließlich kann es ganz schnell passieren, dass die plastikverseuchten Meere diese Genüsse unmöglich machen. Als Fettfreund nehme ich den zart gebratenen Aal für 3,50 Euro und Oh Toro, also den richtig fetten Bauch des Thunfisch, für 6,50 Euro. Bestärkt in meiner Wahl hat mich der Düsseldorfer Diabetologe Prof. Stephan Martin, der derzeit Vorträge unter dem Titel „Die Fettlüge“ hält. Denn nicht das Fett ist für Martin (übrigens Autor der meisten Vorworte meiner Bücher) der Dickmacher, sondern die schnellen Kohlenhydrate. Als willkommene Verdauungshilfe ziert eingelegter Ingwer neben Wasabi meinen Teller.
Unablässig streifen die Bedienungen mit einer großen roten Kanne durchs doch recht weitläufige, sehr gut gefüllte Lokal und schenken bereitwillig besten japanischen grünen Tee ein, übrigens auch ein lebensverlängernder Muntermacher.
Klar ist nur eins: Es kostet 86 Euro
Beglückt sitze ich am Tresen und bedaure all die armen Tröpfe, welche die hochwertigen, Herz schützenden Omega-3-Fette, die in den Fischen schlummern, als Pillen oder traniges Öl zu sich nehmen. Da halte ich es lieber mit der Natur – und erinnere mich an den Begriff „Natural Functional Food“, den ich in meinem Buch „Schönkost“ geprägt habe, um dafür zu werben, die Kraft der Nahrung möglichst unverfälscht zu genießen. So wie hier im Mikuni, wo das Essen trotz wenigster Kohlenhydrate für Stunden sättigt, in keinster Weise aufstößt – und mir klar wird, warum Japan das Land mit den meisten fitten 100-jährigen ist.
Zufrieden verlassen wir das Lokal, verabschiedet vom herzlichen und obligatorischen „Dankescheen“ des Sushi-Meisters Inomata, der dann sogar lächelt.
Fazit: Eine Küche, die Arzt und Apotheker überflüssig machen kann.
„Mikuni“
Adresse: Fahrgasse 91, 60311 Frankfurt
Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 12 bis 14:30 Uhr und ab 18:30 Uhr. Sonntags ist zu.
Kontakt: 069/283627, keine Homepage
Eine schlichte Variante der hochwertigen japanischen Küche bietet das „Mikuni“, so wie viele andere, einfache Sushi-Restaurants. Wer es gerne hochwertiger und teurer mag, für den habe ich vor einiger Zeit das Düsseldorfer „Yoshi“ vorgestellt, wo es sich ebenfalls unbedingt empfiehlt, am Tresen zu sitzen.
ECHT ESSEN
heißt der Blog, in dem ich seit zehn Jahren jeden Monat mindestens ein Gasthaus vorstelle. Wichtiges Auswahlkriterium: Herkunft der Produkte.

von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Internet: www.lauber-methode.de
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig