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„Schlüssel“: Berg-Blick
4 Minuten
Das Echt essen-Gasthaus im Mai: Eine grundsolide Küche serviert ein junges und engagiertes Wirtepaar im traditionellen Berggasthof bei Zell im Wiesental.
Es gibt sie noch, die traditionellen Landgasthöfe. Ein besonders imposanter steht im Wiesental, das vom Feldberg bis nach Basel reicht. Es ist der seit 117 Jahren bestehende Berggasthof „Schlüssel“ in Pfaffenberg, ein auf 700 Meter liegendes Dorf, das zur Industriestadt Zell gehört. Wenige Kilometer südlich von Zell bin ich geboren – und war deshalb schon häufig in diesem Haus mit seiner großzügigen Terrasse, von wo der phantastische Blick in den Schwarzwald mit dem berühmten Aussichtsberg Hohe Möhr schweift.
Begrüßt seit 117 Jahren die Gäste: „Schlüssel“
Schon immer war der „Schlüssel“ ein ausgesprochen gastliches Haus – und das ist gottseidank auch so geblieben, seitdem vor einiger Zeit ein junges Wirtepaar das Haus übernommen hat: Das ist Sunny Städter, deren Vorname programmatisch für den herzlichen Service steht. Und das ist der ehemalige „Schlüssel“-Lehrling Jakob Brasch, der für eine grundsolide bis teilweise raffinierte Küche sorgt. Bestens und breit ausgebildet sind die beiden, die von der Systemgastronomie bis zur Sterneküche alle Facetten der Gastronomie kennen gelernt haben. Gute Voraussetzungen, um dieses relativ große Haus mit angeschlossenem Hotel erfolgreich zu führen.
Zieren die schön eingedeckten Tische: Blumen
Geschickt verbinden die Gaststuben anheimelnde Gemütlichkeit mit dezenter Eleganz, wobei vor allem die Lampen gefallen, die ein angenehmes Licht verströmen. Fast schon ein Muss, weil vorbildlich gezapft, das Pils von der Schwarzwälder Brauerei Rothaus. Zur Einstimmung serviert Sunny Städter eine feine Bärlauchcréme zum selbst gebackenen Brot. Viele beschweren sich ja gerne darüber, dass im Frühling überall dieser Frühlingsknoblauch serviert wird. Das kann ich nicht verstehen, da es diesen vitalisierenden Muntermacher nur für kurze Zeit gibt – und auf den saftigen Wiesen rund ums Dorf gedeiht er nun einmal sehr gut.
Schmeckte sogar dem Suppenkasper: Flädlebrühe
Ein Gedicht die Suppe mit, natürlich, Bärlauchflädle. Ungemein intensiv schmeckt diese Brühe, die auch wunderbar heiß ist. Fluffig die Flädle, nicht so fest, wie es sonst oft passiert. Garniert mit frischem Schnittlauch in einer irdenen Schüssel serviert, ist das 5,20 Euro kostende Gericht ein gutes Beispiel dafür, wie eine gute Landhausküche zu schmecken hat.
Raffiniert: Spargeln mit Kalbsbries
Aus der Abteilung raffiniert stammt das zweite Gericht, das ich von der aktuellen Schiefertafel bestelle: Es ist bissfest gegarter Markgräfler Spargel mit einer Bärlauch-Brösel-Kruste und gebratenem Kalbsbries für 14,90 Euro. Fast ein wenig zu stark angebraten ist das zarte Bries, die Thymusdrüse vom Kalb. Aber insgesamt passt alles gut zusammen, vor allem mit der nicht zu fetten Sauce Hollandaise. Dazu mundet der Riesling aus der badischen Riesling-Hochburg Durbach.
Gut gefüllt ist nun das Gasthaus, das sich großer Beliebtheit erfreut, weshalb sich eine Reservation empfiehlt. Das liegt sicher an dem sehr sympathischen Service und daran, dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Stimmig ist auch, dass das Gasthaus außer Montag und Dienstag tagsüber von mittags bis abends durchgehend geöffnet ist, wobei es von Mittwoch bis Freitag am Nachmittag eine Vesper gibt. Am Samstag und Sonntag gibt es sogar ganztags warme Küche. Sicher nicht einfach, dieses sportliche Programm mit den heutigen, strengen Arbeitszeitregeln in Einklang zu bringen. Sicher auch nicht einfach, den ganzen Tag hindurch so eine gute Qualität auf den Tisch zu bringen.
Heimische Heimatküche: Lamm aus Gresgen
Bei uns passte aber alles, und ich konnte mich über das Ragout und die Hüfte vom Lamm aus dem nahen Dorf Gresgen freuen. Perfekt auf den rosa Punkt gebraten die geschmackstarke Hüfte, fein-intensiv die Sauce, schlotzig die Polenta. Ein Sonderlob verdient das Gemüse, vor allem das kleine, runde Törtchen am oberen Bildrand, wo etwa Blumenkohl, Brokkoli und Karotten einzeln gegart und dann stilvoll arrangiert werden. Dafür sind 24,50 Euro angemessen.
Einheimische Produkte, etwa Kalb, Lamm, Rind und Schwein, stehen bei Jakob Brasch im Fokus. Wobei er offenbar ein Faible für Meeresfische wie Garnelen, Lachs und Wolfsbarsch hat, was ich in dieser urigen Wandergegend natürlich nie bestellen würde.
Die fair kalkulierte Weinkarte (viele Flaschen um die 25 Euro) ist noch optimierbar. Mir fehlen ein paar gute Tropfen aus dem nahen Markgräflerland, etwa das von renommierten Kritikern geschätzte Lörracher Weingut Ruser.
Empfehlenswert die selbst gemachten Meringues, die mit herrlich fetter Schlagsahne serviert werden.
Wer sich die kurvige Fahrt ins Tal ersparen möchte, nächtigt in einem der schlicht-schönen Zimmer.
Fazit: Ein vorbildlicher und sympathischer Landgasthof, der sich auch für einen kleinen Wanderurlaub sehr gut eignet.
Tipp: Wenige Kilometer vom „Schlüssel“ entfernt liegt das ebenfalls lohnenswerte Berggasthaus „Sennhütte“.
Lohnt allein den Besuch: Berg-Blick
„„Berggasthof Schlüssel““
Adresse: Pfaffenberg 2, 79 669 Zell-Pfaffenberg
Öffnungszeiten: Montag ist zu, Dienstag ab 17 Uhr 30. Sonst mittags und abends geöffnet. Aber Vesper gibt’s immer. Reservieren!
Kontakt: 07625/375, www.berggasthof-schluessel.de
ECHT ESSEN
heißt der Blog, in dem ich seit zehn Jahren jeden Monat mindestens ein Gasthaus vorstelle. Wichtiges Auswahlkriterium: Herkunft der Produkte.

von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Internet: www.lauber-methode.de
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig