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Vitalisiert: Heiltrank aus Wildkräutern
4 Minuten
Echt essen im März: Statt einem Gasthaus gibt es diesen Monat einen stärkenden Cocktail, der auf wild wachsendem Bärlauch basiert.
„Wo die Krankheit ist, wächst das Heilende auch“, postuliert Paracelsus, der große Arzt des Mittelalters. Wie das gemeint ist, zeigt ein einfaches Beispiel: Wenn Menschen in feuchten Gebieten wohnen, dann leiden sie dort häufig an Rheuma. Aber in diesen Gegenden wächst auch die Weide, in deren Rinde Stoffe schlummern, die Entzündungen dämpfen. Später wurde dieser Effekt übrigens im großen Stil genutzt – und so entstand das Medikament Aspirin.
Heute haben wir ja diesen direkten Kontakt zur Natur und ihren heilenden Wirkungen verloren. Aber dennoch können wir gerade im Frühling von der Kraft der wilden Kräuter profitieren. Deshalb habe ich für einen vitalisierenden Trunk den derzeit an vielen schattigen Stellen wild wachsenden Knoblauch-ähnlichen Bärlauch gesammelt, dessen Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe das bei vielen schwächelnde Immunsystem stärken.
Große Gesundheit, großer Geschmack: Bärlauch-Cocktail
Ergänzt habe ich den Frühlingsknoblauch um weitere Wildkräuter, die jetzt mit voller Macht aus dem Boden sprießen: Etwa Brennesseln, Brombeertriebe, Gänseblümchen, Löwenzahn, Schafgarbe, Scharbockskraut und Spitzwegerich. Rund 200 Gramm wilde Kräuter sind das für vier Personen. Nun nehme ich noch zwei Rispen vom Entzündung hemmenden Grünkohl, plus einem gewürfelten Apfel. Die gewaschenen Kräuter werden grob gehackt und kommen mit dem Apfel in einen Becher, in den noch 0,2 Liter Quellwasser, sechs Esslöffel Joghurt, der Saft und der Schalenabrieb einer Biozitrone und ein Esslöffel Leinöl gefüllt werden.
Verstärken lässt sich die vitalisierende Wirkung durch eine rund einen Zentimeter lange Kurkumawurzel, die klein geschnitten wird und auch in den Becher kommt. Jetzt alles pürieren, in Gläser abfüllen und sofort mit kleinen Schlucken trinken. Dieser Cocktail ist nicht nur ungemein gesund, er schmeckt auch ausgezeichnet – und eignet sich ideal als Aperitif. Passend dazu sind Cracker aus Hefeteig, mit Samen vom Schwarzkümmel, dem ebenfalls eine Immun-stabilisierende Wirkung nachgesagt wird.
Crunchiger Genuss zum Cocktail: Schwarzkümmel-Cracker
Hinweise zum Sammeln: Bärlauch riecht IMMER! Fehlt dieser intensive Duft, kann es sich um Blätter vom schwach giftigen Maiglöckchen oder gar um die tödlich giftige Herbstzeitlose halten. Wer unsicher ist, pflückt die Blätter nicht. Kräuter nicht direkt neben Wegen, Straßen sammeln und auch nicht an Stellen, die gerne von Vierbeinern besucht werden. Möglichst früh morgens sammeln, dann ist mehr Kraft im Wilden und immer alles sehr gut waschen.
Sie finden kaum Stellen, wo Wildkräuter wachsen, vor allem nicht auf dem Land? Dann merken Sie, dass mit unserer Landwirtschaft grundlegend etwas nicht stimmt, weil auch noch der letzte Quadratmeter genutzt wird, wo oft nicht einmal mehr Blühstreifen gelassen werden. Vielleicht lesen Sie dann auch noch meine aktuelle Geschichte über die Brexit-Briten, die ihre Landwirtschaftspolitik radikal ändern – und künftig Subventionen nur noch den Bauern zahlen, welche sich um den Erhalt der Natur verdient machen.
Wer umfassend wissen will, wie sich das uralte Heilpflanzenwissen für die Gesundheit nutzen lässt, dem empfehle ich mein Buch „TDM Traditionelle Deutsche Medizin“. Es umfasst fünf Kapitel: Die Naturheilkunde mit einer großen Abhandlung über Wildkräuter; die Kloster-Medizin; die präventiven Pflanzen-Pfarrer Kneipp und Künzle; die geheimnisvolle Anthroposophie und Homöopathie sowie die Apotheken-Medizin, aus der die Pharmaindustrie entstanden ist. Außerdem gibt es eine „Hausapotheke“ mit 30 selbst nutzbaren heimischen Heilpflanzen und einen einzigartigen „Heilkundeatlas“ mit 66 Gärten der Gesundheit.
Mischt stilvoll HighTech und Heimat: „ESS.ZIMMER“
An sich wollte ich diesen Monat das Münchner 2-Sterne-Restaurant „ESS.ZIMMER“ präsentieren, das ich Anfang März besucht habe. Aber irgendwie erscheint mir das im großen Stil derzeit nicht so passend. Nur so viel zu diesem faszinierenden Lokal: Es liegt außergewöhnlich, nämlich in der „BMW-Welt“, wo die bayerischen Autobauer ihre Fahrzeuge in edlem Ambiente inszenieren. Ganz oben in der riesigen Halle thront das „Esszimmer“, eine wunderbare Mischung aus HighTech und Heimat.
Großzügig auseinander gestellte Tische (höchst Virus-gerecht!), viel Holz, interessante Kunstwerke mit klugen Bezügen zum Auto schaffen eine einladende Atmosphäre, die sich zu großer Behaglichkeit steigert, was vor allem an einem Mann liegt: Frank Glüer, der aus Schwaben stammende Gastgeber und Sommelier führt mit profunder Sachkunde und charmanter Herzlichkeit durch den Abend.
Wir wählten das fünfgängige Menü mit einem Fokus auf Fisch für 150 Euro plus die Weinbegleitung. Herausragend ein gebeizter Chiemsee-Zander, garniert mit einer fast schon alchimistischen Saure-Sahne-Kugel, wo auch noch hauchfeiner Aalsud subtile Aromen beisteuert. Beste Zwei-Sterne-Küche vom Großmeister Bobby Bräuer. Grandios auch ein Carabinero (Garnele) mit Karkassen-Sauce. Nur beim Nagelrochen und beim Steinbutt hätten die Garpunkte besser balanciert sein können.
Aber das sind negligable Petitessen, die das grandiose Gesamterlebnis nicht im Mindesten beeinträchtigen. Ein Gesamterlebnis, das auch von der klugen, immer punktgenau passenden Weinbegleitung lebt, etwa ein subtil-cremiger Condrieu von Francois Villard aus dem Rhonetal. Tusch für Frank Glüer!
Genuss in den Zeiten von Corona? Ja, der ist sinnvoll. Denn auch Wohlbefinden stärkt das Immunsystem.
Begleitet von Buttermilch und Räucheraal: Chiemsee-Zander
ECHT ESSEN
heißt der Blog, in dem ich seit zehn Jahren jeden Monat mindestens ein Gasthaus vorstelle. Wichtiges Auswahlkriterium: Herkunft der Produkte.

von Hans Lauber
E-Mail: aktiv@lauber-methode.de
Internet: www.lauber-methode.de
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 2 Wochen, 1 Tag
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig