Diabetische Lebensphasen

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Diabetische Lebensphasen

Vielleicht verwächst sich der Diabetes irgendwann oder lässt sich wegoptimieren

Früher – als ich klein war und zu Beginn meiner Diabeteskarriere – dachte ich immer, dass sich der Diabetes irgendwann verwächst. Nach dem Motto: Wenn ich mal groß bin, dann ist der Diabetes zwar noch da, aber hat sich normalisiert und es gibt weder Blutzuckerschwankungen noch sonst irgendwas. Denkste. Der Diabetes hat sich bis heute nicht verwachsen. Er ist immer noch da. Das stellte ich schon während der Pubertät fest. Damals kam ich dann kurzzeitig auf die Idee, dass ich ja kein Insulin mehr bräuchte, wenn ich nichts mehr esse und somit auch der Diabetes verschwindet. Denkste. Der Diabetes verschwand nicht und das war wohl auch die blödeste Idee meines Lebens. Was ich zum Glück sehr, sehr schnell einsah. Im jungen Erwachsenenalter hatte ich mir dann überlegt, dass sich der Diabetes vielleicht wegoptimieren ließe. Umso perfekter die Werte, umso größer die Disziplin, desto weniger Diabetesscherereien, ergo kein oder kaum Diabetes mehr. Denkste. Der Diabetes war immer noch da. Er ging und geht einfach nicht weg. Aber was ich feststelle, ist, dass er sich verändert. Klar, die Werte, die Basalrate ja sowieso ständig. Aber nicht nur das, sondern auch die Einstellung zum Diabetes verändert sich und die Fragen, die der Diabetes und das Leben mit ihm aufwerfen.

Der Diabetes bleibt da, aber er und die mit ihm verbundenen Fragen verändern sich

group of school kids writing test in classroom

Während der Schulzeit stellte ich mir die Frage, inwieweit es mir gelingen würde, den Diabetes mit der Schule zu vereinen, Leistung zu zeigen und mich gleichzeitig um den Diabetes zu kümmern. Aber um ehrlich zu sein, waren dies eigentlich weder die Fragen von mir noch von meinen Eltern, sondern vielmehr die der Lehrer. Uns wurde geraten, dass ich trotz sehr guter Noten auf die Realschule gehen sollte. Eine klasse Idee, die auch meine Eltern für völlig abwegig hielten. Und so ging ich auf das Gymnasium.

Das Gymnasium durchlief ich ohne Probleme. Aber trotzdem gab es durch den Diabetes in dieser Zeit und vor allem in der Pubertät ganz besondere Herausforderungen und Fragen: Wie ist das mit dem ersten Freund und dem Diabetes? Werde ich jemanden kennenlernen, der den Diabetes als Dritten im Bunde erträgt? Ekeln sich andere vor dem Spritzen und Blutzuckermessen? Interessanterweise waren all diese Bedenken völlig umsonst, denn mein erster Freund war selbst Diabetiker.

Power in nature

Auf die Schulzeit und die Pubertät folgte das Studium. Eine Zeit der völligen Selbstbestimmung. Geil! Und aus diabetischer Perspektive war das bisher die beste Zeit. Meinen Tag konnte ich, wenn ich wollte, nach dem Diabetes richten, konnte ausreichend Sport treiben, war nur zu Prüfungszeiten richtig gestresst, fragte mich nicht, wie ich das Leben mit all den Anforderungen, die von außen gesetzt werden, mit dem Diabetes vereinen könne. Tja, und dann kam der Berufseinstieg. Eine Lebensphase, die wohl für die meisten sowieso schon anstrengend ist. Ich fragte mich, ob ich meinem Arbeitgeber sagen sollte, dass ich Diabetikerin bin. Und wenn ja, wann? Ich stellte fest, dass leider viele mit dem Diabetes eine verminderte Leistungsfähigkeit verbanden, und machte mir Gedanken, ob ich 150 % Leistung bringen müsse, um Gegenteiliges zu beweisen. Aber wie lange würde ich es schaffen, dieses Mehr an Leistung zu erbringen? Fragen über Fragen, die ich zuvor immer nur kurz angedacht hatte und mit denen ich dann doch konfrontiert wurde. Aber so, wie das Leben nun einmal ist, kamen die Antworten wie von selbst. Ich entschied einfach immer in der jeweiligen Situation. So erwähnte ich beispielsweise bei meinem Arbeitgeber schnell, dass ich Diabetes habe, was für mich keinerlei Nachteile hatte.

Diese Lebensphase habe ich also gut überstanden. Und nun folgt eine neue, die wieder andere Fragen aufwirft. Um mich herum kindert es gerade enorm. Und so kommt es von Zeit zu Zeit auch vor, dass ich Kinder meiner Freundinnen auf dem Arm trage.

laughing baby playing with mother

Diese goldigen Kilos durch die Gegend zu schleppen, macht großen Spaß. Aber sie können einen auch mal unterzuckern lassen. Außerdem haben Kinder Bedürfnisse, die jetzt, sofort und gleich befriedigt werden wollen. Genau wie der Diabetes eben auch. Wie ist es also wohl, wenn man mit beiden lebt? Wie klappt eine Schwangerschaft? Wie wirkt das Insulin? Wie organisiert man das alles? Fragen, die zwar gerade echt nicht unmittelbar beantwortet werden müssen, weil keine Notwendigkeit besteht, die mir aber trotzdem immer wieder im Kopf umherschwirren. Kennt ihr das? Was beschäftigt euch denn gerade so?

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  • Hey, brauche Eure Hilfe. Habe den G7 genutzt. Als der über mehrere Monate (Frühjahr/Sommer 2025) massive Probleme (teils Abweichungen von 150 mg/dL, Messfaden schaute oben heraus) machte bin ich zum G6 zurückgegangen. Dessen Produktion wird nun eingestellt. Ich habe solche Panik, wieder den G7 zu nutzen. Habe absolut kein Vertrauen mehr in diesen Sensor. Aber mit meiner TSlim ist nur Dexcom kompatibel. Ich weiß nicht was ich machen soll, ich habe solche Angst.

    • Mit “meinem” Omnipod 5 wird der Dexcom G7 Ende 2026 voraussichtlich der einzige verfügbare Sensor sein.

      So richtig begeistert über die Einstellung des G6 bin ich auch nicht, auch wenn es absehbar war.
      Ich habe einfach die Hoffnung, dass die Qualitätsprobleme beim G7 bis dahin ausgestanden sind.

      Ich warte das Thema noch einige Monate ab.
      Wenn ich Ende 2026 feststelle, dass die Kombination aus meiner Pumpe und dem CGM für mich nicht funktioniert, bin mir sicher, dass meine Diabetes-Ärztin und ich eine gute Lösung für mich finden.

      Hier habe ich aufgeschnappt, dass für die t:slim wohl eine Anbindung des Libre 3 in der Mache ist:
      https://insulinclub.de/index.php?thread/36852-t-slim-mit-libre-3-wann/
      Leider steht keine überprüfbare Quelle dabei. 🤷‍♂️

      Ein weiterer mir wichtiger Gedanke:
      Angst und Panik sind in diesem Zusammenhang vermutlich keine hilfreichen Ratgeber. Hoffentlich schaffst Du es, dem Thema etwas gelassener zu begegnen.
      (Das sagt der Richtige: Ich habe in meinem letzten DiaDoc-Termin auch die Hausaufgabe bekommen, mal zu schauen, was mir gut tut.)

    • @ole-t1: Hey Ole, ganz lieben Dank für Deine Nachricht. Die Produktion des G6 endet laut einem Artikel auf dieser Seite ja zum 1. Juli 2026. Wann der Libre3 mit der TSlim kompatibel sein wird weiß man ja noch nicht. An sich gefällt mir Dexcom auch besser als Libre und die erste Zeit lief der G7 ja auch super bei mir. Ich kann mir schwer vorstellen, dass der G7 von heute auf Morgen nicht mehr bei mir funktioniert? Es gab ja auch das Gerücht das Dexcom eine zeitlang Produktionsprobleme hatte, dass wäre ja eine Erklärung, aber da geht Dexcom natürlich auch nicht mit hausieren.

  • loredana postete ein Update vor 2 Tagen, 19 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 3 Tagen, 17 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

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