- Aus der Community
Einfach mal ’ne Pause, das wär’s
2 Minuten
Beim alltäglichen Diabetes-Management geht gerne einmal etwas schief: Teststreifen, die nicht richtig funktionieren, abgeknickte Schläuche bei der Insulinpumpe oder – wie in Tines aktuellem Fall – Sensoren-Setzhilfen, die am Oberarm hängen bleiben. Wünscht sich da nicht jeder Mal eine Pause…
Letztens war es mal wieder so weit: Sensorwechsel stand an. Ich ging zu meinem Diabetesschränkchen, nahm einen der großen weißen Kartons mit den Sensoren für mein kontinuierliches Glukose-Messsystem heraus, öffnete ihn und griff mir eine Einzelpackung mit einem Sensor. Damit setzte ich mich aufs Bett. Ich nahm den alten Sensor ab, wobei: Abnehmen beschreibt es eigentlich nicht so gut – das Pflaster klebte immer noch außerordentlich, und so musste ich wirklich ganze Arbeit leisten, um ihn inklusive Pflaster von meinem Oberarm zu lösen.
Ich entfernte den Transmitter vom alten Sensor, legte ihn neben mich. Als nächstes desinfizierte ich die neue Setzstelle mit einem Desinfektionstuch und griff wieder nach der Sensorpackung. Mit einem Ruck öffnete ich sie und schnappte mir die Setzhilfe, die darin lag und den neuen Sensor bereits in sich trug. Irgendwie cool, aber sie sieht aus wie ein kleiner unpraktischer Handstaubsauger, dachte ich.
Ich entfernte die Aufkleber und das Sicherheitsplastik, setzte die Setzhilfe an die vorbereitete Setzstelle und drückte den Knopf, den Auslöser, der mit einem metallischen Klacken den Sensor an der Setzstelle, an mir, anbrachte. Wie immer zog ich danach leicht an der Setzhilfe, um sie zu lösen. Nur, und das war irritierend, dieses Mal blieb sie hängen.
„Ich atmete tief ein und aus …“
Einfach mal hängen bleiben, einfach mal ’ne Pause machen, dachte ich. Ich atmete tief ein und aus. Muss ich jetzt den Sensor abreißen? Oder für die nächsten Tage mit einer Setzhilfe am Arm herumlaufen? Das ist doch alles ohne Sinn! Dann erinnerte ich mich, von diesem Szenario bereits mehrfach im Internet gelesen zu haben, und ich realisierte, was hier passiert war. Nicht total schlimm gerade, aber dennoch störend. Irgendwie ein Satz, der auf viele Dinge im Leben mit Diabetes zutreffen kann. Ich schaute den unpraktischen Handstaubsauger an, der an meinem Körper klemmte und für den ich gleichzeitig auch sehr dankbar bin, und wackelte ein wenig, um ihn in Bewegung zu bringen.
Dann erinnerte ich mich daran, dass Klopfen wohl helfen soll, die Setzhilfe vom Sensor zu lösen: Also griff ich nach dem dicken Buch mit Hardcover, welches auf meinem Nachttisch lag. Ich schlug ein paar Mal kräftig mit dem Buch gegen die Setzhilfe. Nichts passierte. Noch ein paar Mal, kräftiger. Und erst, als ich wirklich sehr genervt war, löste sich die Setzhilfe – und der neue Sensor kam ans Licht, das Pflaster drumherum noch ganz weiß und das Plastik am Sensor noch glänzend. Ohne zu zögern, setzte ich den Transmitter ein und dachte:
Einfach mal ’ne Pause machen können, einfach mal hängen bleiben, das wär’s gerade.
Eure Tine
Martina „Tine“ Trommer lebt seit Jahren in der Hauptstadt, bloggt seit ihrer Diabetesdiagnose 2013 unter icaneateverything.com sowie auf der Blood Sugar Lounge und schreibt regelmäßig in ihrer Diabetes-Journal-Kolumne „diabetes and the city“ über ihr Leben mit Diabetes in Berlin. |
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2021; 70 (5) Seite 40
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 6 Tagen, 22 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Martina „Tine“ Trommer lebt seit Jahren in der Hauptstadt, bloggt seit ihrer Diabetesdiagnose 2013 unter 

Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig