Es grünt so grün …

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Community-Beitrag
Es grünt so grün …

Tine hat festgestellt, dass einiges in ihrem Körper streng nach einem immer ähnlichen Muster abläuft – z.B. die Zeit nach der Klausurenphase zum Ende des Winters: Dann ist sie häufig krank, während gleichzeitig die Allergiesaison beginnt. Eine stets aufreibende Phase, da in ihr auch der Blutzucker häufig verrückt spielt…

Der Frühling ist da, ich habe ihn aus dem Urlaub mitgebracht! Überall grünt es, die Krokusse blühen, und es liegt diese gewisse Wärme in der Luft. Die Menschen hier in Berlin sind fröhlicher und besser gelaunt – und das will schon was heißen! Endlich spielt sich das Leben wieder draußen ab. Ich lasse das vergangene Semester hinter mir.

Das Leben … ein niemals endender Lernprozess

Vieles habe ich in den letzten sechs Monaten über mich gelernt. Über meine Arbeitsweise, meinen Diabetes, meine Wünsche und Bedürfnisse im Alltag oder auch, wie ich mit extremem Stress umzugehen vermag und wie ungesund das sein kann (dazu nochmal bald an anderer Stelle!). Wenn mir früher jemand gesagt hätte, dass das Leben wohl wirklich ein niemals endender Lernprozess ist, ich hätte es vermutlich nicht geglaubt. „Irgendwann weiß man doch alles!“, hätte ich gesagt. Mit 28 weiß ich es – zumindest ein kleines bisschen – besser.

Inzwischen habe ich auch gelernt: Einiges verläuft in meinem Körper erschreckend streng nach einem immer ähnlichen Muster ab. Nachdem ich diesen Körper die letzten Jahre mit Diabetes und Pilleabsetzen wirklich intensiv beobachtet habe, konnte ich ein Muster identifizieren: Nach viel Stress, oft nach der Klausurenphase zum Ende des Winters, bin ich häufig krank, während gleichzeitig die Allergiesaison für mich beginnt.

Jedes Mal frage ich mich: Eines von beidem oder beides zusammen? Heute weiß ich: Es ist beides gleichzeitig. Klingt toll, oder? Eigentlich liebe ich den Frühling, und ich möchte die Jahreszeit in vollen Zügen genießen können. Nur irgendwie schade, dass mein Körper da ein bisschen gegen mich ist.

Allergie und Erkältung – Alptraum für die Blutzuckerwerte

Zuerst hatte ich in diesem Jahr dieses bestimmte Kitzeln in der Nase und Jucken und Brennen in den Augen, wie ich es eigentlich von Heuschnupfen kenne. Dazu kamen allerdings relativ schnell Symptome, wie sie mir eigentlich nur vom Erkältetsein bekannt sind: Gliederschmerzen, Fieber und so weiter. Für meine Blutzuckerwerte ist das ein Alptraum.

Allergie und Erkältung lassen meinen Insulinverbrauch enorm ansteigen, ich muss engmaschig kontrollieren, rechnen und spritzen. Das Kitzeln in der Nase hat sich dank Medikamenten zügig verabschiedet. Der Rest blieb noch ein paar Tage bei mir.

Besonders großen Spaß (Achtung, Ironie!) macht das vor allem, wenn eigentlich noch viel zu tun ist, weil während der Klausurenphase mal wieder so einiges liegenbleiben musste. Was mir dann hilft? Kleine Pausen einlegen, viel Tee trinken, meine Heuschnupfenmedikamente weiter einwerfen und das Wissen, dass alles bald überstanden sein wird. Denn ich kenne es aus den letzten Jahren: Das, liebe Leser_innen, markiert für mich in jedem Frühling den Start der Heuschnupfensaison und das Ende des Wintersemesters.

Eure Tine


Martina „Tine“ Trommer lebt seit Jahren in der Hauptstadt, bloggt seit ihrer Diabetesdiagnose 2013 unter www.icaneateverything.com sowie auf der
Blood Sugar Lounge
und schreibt regelmäßig an dieser Stelle über ihr Leben mit Diabetes in Berlin.

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (5) Seite 44

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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