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In meinen letzten Beiträgen ging es viel darum, sich Wissen über Diabetes anzueignen, sich einen ersten Überblick zu verschaffen sowie zu lernen, die „neue Situation“ anzunehmen. Die nächsten Beiträge werden sich nun mit dem Thema „Diabetes-Management“ beschäftigen. Natürlich hoffe ich,
dass ich Dir mit dem Aufzeigen meiner Umgehensweise Inspiration und Anregung geben kann, die Dir dabei hilft, das ein oder andere in Deinen Alltag zu integrieren und somit dauerhaft gute Blutzucker-Werte zu erzielen. Ganz ohne Einsparung an Lebensqualität!
Unter „Diabetes-Management“ verstehe ich alle Tätigkeiten oder Maßnahmen, die von Menschen mit Diabetes im Rahmen ihrer Behandlung selbst unternommen werden, um langfristig gut eingestellte (Langzeit-)Blutzuckerwerte zu erreichen. Wie Du Dir sicherlich vorstellen kannst bzw. vielleicht schon weißt, gibt es viele Faktoren, die einen direkten Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel haben. Dazu gehören u. a. …
All die aufgezählten Einflussfaktoren perfekt zu handhaben, ist schier unmöglich und würde uns, wenn doch, wahrscheinlich zu überirdischen Wesen machen. Nicht zu guter Letzt deshalb, weil wir vieles einfach nicht beeinflussen können wie bspw. Infektionen. Doch das, was wir tun können, ist, unser Bestes zu geben, unsere individuellen Stellschrauben zu finden und loszulegen.
Auf Basis meines selbst erlangten und hart recherchierten Wissens sind meine 5 Säulen des erfolgreichen Diabetes-Managements entstanden, welche ich versuche, in meinem Alltag umzusetzen.
Die 5 Säulen zusammen ergeben das Fundament, überdacht vom „Head of everything“ – der Psyche. Die Psyche ist meines Erachtens der stärkste Einflussfaktor eines jeden Menschen auf sein Handeln. Doch darauf komme ich ein andermal ausführlicher zu sprechen. Denn in diesem Beitrag soll es ums Thema „Ernährung“ – also die 1.Säule – gehen. Dazu möchte ich gleich vorneweg erwähnen, dass dies kein Ernährungsratgeber ist. Stattdessen zeige ich Dir auf, was mein Weg ist und wie es für mich am besten funktioniert. Ohne Verzicht, aber dennoch mit guten Blutzucker-Werten.
Setzt man sich mit dem Thema „Ernährung“ und „Diabetes“ auseinander, so liest man überall so ziemlich dieselbe Empfehlung. Kohlenhydrate reduzieren, tierische Produkte meiden, auf Zucker verzichten sowie den (pflanzlichen) Protein-und Gemüse-Anteil erhöhen. Und ganz ehrlich, diese Zusammenfassung bringt es auf den Punkt. Kurz und knackig.
Während ich früher kiloweise Brezeln mit Butter und Schnittlauch verschlang und oftmals meine „gesunde und ausgewogene“ Ernährung am seidenen Faden meiner täglichen Laune und Arbeitssituation hing, so hat sich durch meine Diagnose doch einiges positiv verändert.
Heute setze ich auf eine proteinreiche Ernährung als Flexitarierin mit viel Gemüse, bei Bedarf etwas Obst, Vollkorn anstatt Weißmehl und, wo möglich, auch gerne Milch-Ersatzprodukte. Auf Zucker versuche ich weitgehendst zu verzichten. Doch wenn mal die Lust auf etwas Süßes kommt, dann greife ich gerne auch mal zu Zucker-Ersatzprodukten, wie u. a. Geschmackspulver im Naturjogurt oder einen Eiweiß-Riegel. Natürlich alles in Maßen!
Im Austausch mit anderen höre ich oft, dass es ihnen leichter fällt, sich innerhalb der eigenen vier Wände gesund zu ernähren. Und dass die wahren Gefahren „da draußen“ lauern würden. Egal, ob bei einem Restaurant-Besuch, beim Einkaufen oder am Urlaubsbuffet – überall warten die Zucker-, Kohlenhydrat- und Fettbomben darauf, endlich auf dem Teller zu landen. Du kennst diese Situation? Mein Rat an Dich: Gönn Dir was!
Das Leben mit Typ-2-Diabetes kann manchmal sehr schwer sein sowie das Wissen, dass eine erfolgreiche Behandlung zu 99% von der Person mit Diabetes abhängig ist. Es ist nahezu unmöglich, sich stets zu 100% gesund zu ernähren und ab dem Tag der Diagnose auf alles zu verzichten, was man früher vielleicht gerne aß. Und wer sagt überhaupt, dass man das muss? Getreu meiner Lebenseinstellung „Balance is the Key“ lebe ich nach einem 80:20 Ernährungs-Konzept. Das bedeutet, dass ich mich zu 80% des Tages bzw. der Woche gesund ernähre, aber mir auch gerne mal was gönne. Was somit die anderen 20% ausmacht. Das kann tatsächlich mal ein Besuch beim Lieblings-Italiener sein, ein leckeres Stück selbst gebackener Kuchen in einer gemütlichen Mädels-Runde oder eine simple Handvoll Gummibärchen.
Und ich muss sagen, dass dieses Konzept für mich wirklich am besten funktioniert! Einfach, weil ich nicht das Gefühl habe, durch meinen Diabetes auf etwas verzichten zu müssen, was für mich irgendwo auch ein Stück Lebensqualität ist. Sich „mal“ was zu genehmigen und seinem Gelüst nachzugeben, ist einfach menschlich. Solange es keine Regelmäßigkeit ist und es etwas Besonderes bleibt. Und ich glaube, auf Dauer bleibt man so auch in Sachen Ernährung länger am Ball bzw. motiviert. Und falls nach einem Cheat-Meal doch mal das schlechte Gewissen durchkommt, bleibt einem ja noch die Bewegung, um den Blutzucker wieder zu regulieren! 🙂
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