- Aus der Community
Warum eigentlich?
2 Minuten
Letztens kam ich ein wenig verwundert aus meiner diabetologischen Praxis heraus. Manchmal passiert einfach etwas, und ich stelle mir hinterher die Frage, warum das eigentlich genau so passierte … Kennt Ihr das auch? Seit dem Termin in der Praxis geht es mir mit meinem HbA1c-Wert genauso.
Eigentlich wissen wir ja inzwischen, dass dieser Wert allein gar keine so große Aussage über den Stand der Dinge macht. Wir sollten zusätzlich mindestens auch noch die Zuckerverläufe betrachten, um zu sehen, ob unsere Werte im Alltag passen oder eben nicht. Ob das, was wir tagtäglich für unseren Diabetes machen, vielleicht noch optimiert werden könnte, oder ob vielleicht noch andere Faktoren mit in die Therapie einbezogen werden müssen.
Für den Diabetes ist gerade kaum Zeit
So ging ich also aus der Praxis und fragte mich, wie und warum sich mein HbA1c-Wert in den letzten Wochen verbessert hat, weil er eben allein zu wenig über meine aktuelle Therapie aussagt. Zwar sehe ich täglich und ständig meine aktuellen Werte und meine Wertekurven dank CGM-System, dennoch habe ich nicht den Eindruck, irgendetwas „besser“ gemacht zu haben als sonst.
Im Gegenteil! Ich habe extrem viel Stress, stehe kurz vor der Klausurphase und esse unregelmäßig. Schlaf habe ich momentan auf ein Minimum reduziert, die Tage sind lang und haben ein zügiges Tempo. Der Diabetes fällt unter den Tisch, für den ist gerade kaum Zeit.
Die Zahlen hinter den Zahlen betrachten
Und genau deswegen ist es wichtig, auch die Zahlen hinter den Zahlen zu betrachten. Denn wenn ein Arzt, der lediglich meinen HbA1c-Wert sieht und mich nicht kennt, mich anhand dieser Zahl für meine Arbeit loben würde, wäre das schlichtweg kontraproduktiv, so viel mache ich nämlich nicht. Vermutlich ist mein HbA1c-Wert einfach besser geworden, weil die Basalrate stimmt und ansonsten einfach nicht viel passiert gerade.
Selten essen und wenn, dann immer etwas Ähnliches, dabei verschätze ich mich kaum. Und wenn ich nichts esse, bleibt die Kurve im wünschenswerten Bereich hängen. Außerordentliche Bewegung gibt es im Moment nicht, an den Stress scheint sich mein Körper gewöhnt zu haben; ab und an reagiert er noch mit Unterzuckerungen, die ich aber schnell ausgleichen kann. Und schon sind wir bei einem verbesserten HbA1c-Wert!
Zauberformel gefunden? Wohl eher nicht…
Klingt fast, als hätte ich eine Zauberformel gefunden, aber wirklich gut geht es mir damit ja trotzdem gerade nicht. Vielmehr würde ich mir weniger Stress wünschen, dafür etwas mehr Zeit zum Durchatmen und Wiederrunterkommen. Stattdessen lernen, lernen, lernen. Und arbeiten. Und lernen. Ich sehne mir die vorlesungsfreie Zeit und den Urlaub herbei, den ich für diese Zeit geplant habe. In der Hoffnung, dass der Diabetes dann auch genauso mitspielt und mich nicht hängen lässt. Wir werden sehen!
Eure Tine
Blood Sugar Lounge
und schreibt regelmäßig an dieser Stelle über ihr Leben mit Diabetes in Berlin.
Erschienen in: Diabetes-Journal, 2019; 68 (2) Seite 42
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche, 1 Tag
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 2 Wochen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig