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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #46 | Vorsorgeuntersuchung (6) – die Bauchspeicheldrüse
4 Minuten
Diabetes ist ein sehr komplexes Krankheitsbild, was sich langfristig auf die gesamte Funktionalität des Körpers auswirkt. Daher ist es umso wichtiger, neben einem guten Diabetes Management, auch regelmäßige Vorsorgetermine wahrzunehmen, um eventuelle Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend entgegenwirken zu können. In dieser Beitragsreihe möchte ich Dich durch die verschiedenen Vorsorgebereiche mitnehmen. Mein Ziel ist es, ein Bewusstsein dafür bei Dir zu schaffen, sodass Du langfristig diese in Dein Diabetes Management etablieren kannst und somit langfristig einem langen Leben (trotz Diabetes) nichts mehr im Wege steht.
Das Organ, das uns Diabetes (ein)bringt
Wenn Du an Diabetes denkst, an welches Organ denkst Du dabei als Erstes? Genau, die Bauchspeicheldrüse. Bisher haben wir immer über Organe gesprochen, die betroffen sein können, wenn ein Diabetes bereits vorliegt. Aber heute möchte ich mit Euch darüber reden, welches Organ betroffen ist, sodass es überhaupt zu einem Diabetes kommt. Denn Diabetes ist eigentlich nichts anderes, als eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse. Somit ist dieser Artikel nicht nur super für die „alte Dia-Hasen“, sondern auch für Dia-Neulinge oder Typ-F-ler.

Die Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, liegt im Oberbauch hinter dem Magen. Sie ist eine der größten Drüsen des menschlichen Körpers und erfüllt wichtige Funktionen, wie u. a. die Herstellung von Verdauungssäften oder die Bildung von Hormonen, wie bspw. Insulin sowie Glukagon. Wie bei allen anderen Organen ist es auch hier so, dass wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr vollständig arbeiten kann, ihre Funktionen eingeschränkt sind. Im Falle von Diabetes bedeutet das, dass sie kein bzw. wenig Insulin produziert und somit der Blutzuckerspiegel steigt.1
Die häufigsten Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen sind u. a.
- eine Bauchspeicheldrüsenentzündung,
- Bauchspeicheldrüsenkrebs,
- Verletzungen der Bauchspeicheldrüse (durch bspw. einen Unfall),cystische Fibrose und
- oder die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose).
Und all die oben aufgezählten Erkrankungen können einen Diabetes begünstigen.
Ursachen, Symptome und Prävention
Es heißt, bei 3 von 4 Menschen ist eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung der Auslöser für eine Diabetes-Erkrankung. Doch wie kommt es zu so einer Entzündung? Wenn man an (Typ-2-)Diabetes rein als Erkrankung denkt, denkt man direkt an all die Vorurteile mit denen man sich als Betroffene oder Betroffener herumschlagen muss. Beispielsweise, dass man zu viel Zucker oder Junk Food konsumiert hat und/oder sich zu wenig bewegt. Das alles sind Vorurteile die man mit Diabetes in den Zusammenhang bringt, was einen nun zum Glauben bringen müsste, dass das auch u. a. die Gründe für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung bzw. -erkrankung sind. But guess what – das sind sie nicht.
Die häufigsten Ursachen für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sind
- Alkoholmissbrauch
- Gallensteine
- Tumore
- bestimmte Medikamente
- eine Überfunktion der Nebenschilddrüse
- Virusinfektionen, wie z. B. Mumps, HOV und Virushepatitis
- stark erhöhte Kalziumwerte oder Blutfettwerte.1,2

An dieser Stelle möchte ich – da es hier ja um Vorsorge gehen soll – auf den Schutz der Bauchspeicheldrüse eingehen. Für Menschen, die nicht mit Diabetes leben, ist der kommende Absatz eine mögliche Chance, die Erkrankung weitgehendst in die Ferne rücken zu lassen und ggf. ein Weckruf seinen Lebensstil zu ändern.
Für Menschen die bereits mit Diabetes leben – seht es als Watchout. Denn Eure Bauchspeicheldrüse ist bereits erkrankt und die bestehenden Funktionen, müssen weiterhin gut beschützt werden, um bspw. auf (weitere) Medikamente verzichten zu können.
Eine gesunde Bauchspeicheldrüse wird gefördert indem
- man versucht Übergewicht zu reduzieren durch eine gesunde Ernährung mit bspw. wenig Einfachzucker
- man Alkohol nur in Maßen genießt
- nicht raucht (siehe Beitrag zur Lunge)
- sich regelmäßig bewegt, um die Gesamtstoffwechsel-Situation des Körpers positiv zu beeinflussen
- sich gegen schwerwiegendere Infektionen, wie u. a. Mumps, impft
- sich jährlich die Schilddrüse untersuchen lässt (siehe Beitrag zur Schilddrüse)
- sich jährlich auf Gallensteine untersuchen lässt.3
Letzterer Punkt ist mir besonders wichtig zu nennen, da Menschen mit Diabetes häufiger von Gallensteine betroffen sein können aufgrund der Einnahme bestimmter Medikamente, wie z. B. der aktuell scharf diskutierten „Abnehmspritze“. Ich spreche hier leider aus eigener Erfahrung…
Solltest Du eines Tages, egal ob mit oder ohne Diabetes, starke Schmerzen im Oberbauch verspüren, die bis in den Rücken reichen, so melde Dich bitte umgehend bei Deinem Hausarzt bzw. Deiner Hausärztin. Weitere Anzeichen bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung können sein:
- Übelkeit / Erbrechen / Blähungen
- Fieber
- Gelbsucht
- Kreislaufprobleme
- Wasseransammlung im Bauch und Lunge
- Blutergüsse um den Bauchnabel oder seitlich an den Flanken3
Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung können folgende Symptome auftreten:
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Unverträglichkeit von fetthaltigen Lebensmitteln
- Magendarm-Beschwerden
- Gewichtsverlust3
Kennst Du diesen Spruch „klein, aber oho!“? Auf kein Organ trifft das so zu, wie auf unsere Bauchspeicheldrüse, oder? Sie versteckt sich gut zwischen Magen und Wirbelsäule mit ihrer Größe von 15-20 cm sowie einem Gewicht von ca. 70 g. Die Einen wertschätzen sie zu wenig, die anderen wünschten sich eine 3D-Drucker-Lösung, um wieder sorgenfreier zu leben. Ich kann Dir nur ans Herz legen, egal mit oder ohne Diabetes – take good care of your pancreas!
Quellen:
1 https://www.diabinfo.de/leben/andere-diabetesformen/erkrankungen-der-bauchspeicheldruese.html
2 https://www.schoen-klinik.de/pankreatitis
3 https://www.gesundheitspark.at/magazin/deine-bauchspeicheldruese-gut-versteckt-und-dennoch-wichtig
Caros Kolumne
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt

Hallo, mein Name ist Caro! Ich wurde als 27-Jährige mit einem Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in meiner Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“ alles über meine außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes. Viel Spaß beim Lesen!
von Caro
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 5 Tagen, 16 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 5 Tagen, 14 Stunden
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 4 Tagen, 20 Stunden
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 4 Tagen, 15 Stunden
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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stephanie-haack postete ein Update vor 6 Tagen, 13 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 6 Tagen, 12 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 3 Wochen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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