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Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt: #47 | Vorsorgeuntersuchung (7) – die Niere
3 Minuten
Diabetes ist ein sehr komplexes Krankheitsbild, was sich langfristig auf die gesamte Funktionalität des Körpers auswirkt. Daher ist es umso wichtiger, neben einem guten Diabetes Management, auch regelmäßige Vorsorgetermine wahrzunehmen, um eventuelle Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend entgegenwirken zu können. In meiner kommenden Beitragsreihe möchte ich Dich durch die verschiedenen Vorsorgebereiche mitnehmen. Mein Ziel ist es, ein Bewusstsein dafür bei Dir zu schaffen, sodass Du langfristig diese in Dein Diabetes Management etablieren kannst und somit langfristig einem langen Leben (trotz Diabetes) nichts mehr im Wege steht.
Die verborgene Superkraft des Körpers
Die Niere. Ein weiteres super wichtiges Organ, was uns am Leben erhält. Doch wofür genau brauchen wir eigentlich unsere Nieren? Die Hauptaufgabe dieses Organs ist es, unser Blut frei von Giftstoffen zu reinigen sowie den Salz- und Wasserhaushalt unseres Körpers zu regulieren. Außerdem regelt sie u. a. unseren Blutdruck, den Knochenstoffwechsel sowie die Bildung roter Blutkörperchen.1 Zusammenfassend trifft auch hier das Sprichwort „Klein, aber oho!“ gut zu.

Die gute Nachricht ist, dass wir von diesem Organ gleich 2 Stück haben. Die schlechte Nachricht ist, dass auch hier der Diabetes keinen Halt und auf lange Sicht uns einen Strich durch die Rechnung macht. Nierenerkrankungen treffen bei jedem 10. Mensch mit Diabetes zu. Vor allem, wenn der Blutzucker sowie der Blutdruck dauerhaft erhöht sind und man zusätzlich noch Nikotin konsumiert.2
Die wohl häufigste Nierenerkankung im Zusammenhang mit Diabetes ist eine diabetische Nephropathie. Wie eingangs schon erklärt, sind unsere Nieren dafür verantwortlich, unser Blut zu entgiften sowie unseren Wasser- und Salzhaushalt zu regulieren. Um das zu managen, hat unsere Niere winzige Nierenkörperchen, die aus feinen Blutgefäßen besteht und eine Art „Filter“ für Schadstoffe bildet. Ist unser Blutzucker dauerhaft erhöht, werden die Gefäßwände auf Dauer geschädigt. Es bilden sich Löcher und somit wird diese durchlässiger, wodurch vermehrt Eiweiße über den Urin ausgeschieden werden. All das führt dazu, dass die Durchblutung und die Funktion der Niere sich verschlechtert (= Niereninsuffizienz).
Doch natürlich, wie bei jeder anderen Erkrankung, kann auch hier vorgebeugt werden. Die magischen Worte lauten auch hier:
- eine gesunde, ballaststoffreiche und ausgewogene Ernährung
- genug Bewegung
- Wenig bis kein Alkohol
- Kein Rauchen
- Vermeidung von Übergewicht
Bei Menschen mit Diabetes, egal, ob bei Typ-1 oder Typ-2, wird zu dem empfohlen, dass der HbA1c-Wert unter 7,5% liegt. Eine weitere Folgeerkrankung von Diabetes, welcher auch bei einer Niereninsuffizienz einen wichtigen Risikofaktor darstellt, ist ein erhöhter Blutdruck. Auch hier sollten die Werte stetig im Blick behalten werden. Als Richtwert für einen gesunden Blutdruck spricht man von einem diastolischen Wert (unterer) von 80mmHg und einem systolischen Blutdruck (oberer Wert) von unter 140mHg.3
Weitere Risikofaktoren sind u. a.
- Gesteigerte Eiweißaufnahme
- erhöhte Blutfettwerte
- Höheres Alter
- Dauer der Diabetes-Erkrankung
- Vorliegen einer Retinopathie (siehe auch Beitrag 40)
- Genetische Veranlagung
Sollte der Fall der Fälle eintreten bzw. Ihr bei der obigen Auflistung gemerkt haben, dass viele Risikofaktoren gegeben sind, so ist Obacht geboten. Im Falle einer diabetischen Nephropathie können folgende Symptome auftreten:
- Erschöpfung, Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Geringere Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit
- Muskelkrämpfe
- Wassereinlagerung
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit, Erbrechen3

Anders, wie bspw. der Lunge oder der Schilddrüse, wird die Niere bei Diabetes regelmäßig mit gecheckt. Zumindest wenn man, SGLT-2-Hemmer als Medikament bekommt. Das ist quasi bei mir der Fall. Zweimal im Jahr werden meine Nierenwerte im Blut und einmal im Jahr über den Urin getestet. Falls Du nicht sicher bist, ob das auch bei Dir mitgebetet wird, kann ich Dir empfehlen, Deinen Hausarzt/Diabetologen bzw. Deine Hausärztin/Diabetologin darauf anzusprechen.
Kleiner fun fact am Rande: Wusstest Du, dass die Kidneybohne, die Form einer Niere hat? Was für eine Ironie, dass genau die Ballaststoffe, die so gut für uns und unsere Nieren sind, auch dem Aussehen sehr ähnlich sind. Da bekommt das Sprichwort „Du bist, was Du isst!“ direkt eine ganz andere Bedeutung, oder? 😉
Quelle:
1 https://www.mri.tum.de/niere-funktion-und-erkrankungen
2 https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/Patienteninformationen/diabetes-nieren.pdf
3 https://www.diabinfo.de/leben/folgeerkrankungen/nieren.html
Caros Kolumne
Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt

Hallo, mein Name ist Caro! Ich wurde als 27-Jährige mit einem Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Erfahrt in meiner Kolumne „Hin und zurück – bis ans Ende der Dia-Welt“ alles über meine außergewöhnliche Reise als junge Frau mit Diabetes. Viel Spaß beim Lesen!
von Caro
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 5 Tagen, 16 Stunden
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 5 Tagen, 14 Stunden
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 4 Tagen, 20 Stunden
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 4 Tagen, 15 Stunden
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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stephanie-haack postete ein Update vor 6 Tagen, 13 Stunden
Wir freuen uns auf das heutige virtuelle Community-MeetUp mit euch. Um 19 Uhr geht’s los! 🙂
Alle Infos hier: https://diabetes-anker.de/veranstaltung/virtuelles-diabetes-anker-community-meetup-im-november/
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lena-schmidt antwortete vor 6 Tagen, 12 Stunden
Ich bin dabei 🙂
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 3 Wochen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina-
darktear antwortete vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig
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