Bei Typ-2-Diabetes regelmäßig zur Darmkrebs-Früherkennung!

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Bei Typ-2-Diabetes regelmäßig zur Darmkrebs-Früherkennung!

Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko für Darmkrebs und weisen nach einer Erkrankung häufig eine erhöhte Komplikations- und Sterblichkeitsrate auf. Als mögliche Ursachen für das erhöhte Krebsrisiko gelten Übergewicht und ein dauerhaft erhöhter Insulinspiegel. Anlässlich des Darmkrebsmonats März empfiehlt diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Menschen mit Typ-2-Diabetes, regelmäßig Sport zu treiben, sich ausgewogen zu ernähren und die Angebote zur Früherkennungsuntersuchung zu nutzen.

Etwa 500.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich neu an Krebs, circa 60.400 davon an Darmkrebs. „Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein 1,2-1,7fach erhöhtes Risiko für mehrere Krebsarten, darunter Brust-, Harnblasen-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs“, sagt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE, Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim und Chefredakteur des Diabetes-Journals. Kommt zusätzlich noch eine familiäre Darmkrebsbelastung hinzu, steigt das Risiko weiter an.

Eine mögliche Ursache für das erhöhte Krebsrisiko bei Typ-2-Diabetes könnten über lange Zeit erhöhte Insulinspiegel sein, die wiederum häufig durch eine Insulinresistenz hervorgerufen werden. Eindeutig nachgewiesen wurde der Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes, Adipositas und Krebs: „Menschen mit Übergewicht und großem Bauchumfang haben sowohl ein erhöhtes Risiko für die chronische Stoffwechselerkrankung als auch für Krebs“, erklärt der Diabetologe.

Höhere Komplikations- und Sterblichkeitsraten bei Diabetes

Darmkrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden und wird daher häufig erst in fortgeschrittenem Stadium festgestellt. Etwa 24.300 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen. Im Rahmen des Deutschen Krebskongresses 2020 stellten Experten der Universitätsklinik Magdeburg Zwischenergebnisse einer prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie vor, die den Einfluss von Diabetes mellitus auf die Morbidität, Sterblichkeit und onkologischen Resultate nach einer Darmkrebsoperation untersucht.

Von den mehr als 9.000 operierten Patientinnen und Patienten hatten 20,5 Prozent Diabetes (ohne nähere Angaben zum Typ), davon wurden 37,8 Prozent mit Insulin behandelt. 79,5 Prozent der an der Studie Teilnehmenden wiesen keinen Diabetes auf.

Im Vergleich zu den stoffwechselgesunden Betroffenen hatten jene mit Diabetes nach ihrer OP höhere Komplikationsraten, eine schlechtere Fünf-Jahres-Überlebensrate sowie eine niedrigere Fünf-Jahres-Rate ohne einen Erkrankungsrückfall.

Mit Bewegung und gesunder Ernährung dem Krebs vorbeugen

Menschen mit Diabetes können jedoch Krebs durch Sport und eine Ernährungsumstellung vorbeugen: „Wer fünfmal die Woche mindestens 30 Minuten körperlich aktiv ist und auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse achtet, baut Übergewicht ab und verbessert deutlich seinen Stoffwechsel”, sagt Professor Haak. Auch der Verzicht auf Alkohol und Nikotin senke das Krebsrisiko. Laut Schätzungen wären rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch einen gesünderen Lebensstil mit mehr Bewegung vermeidbar.

„Wichtig ist darüber hinaus, dass Menschen mit Diabetes regelmäßig die angebotenen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung wahrnehmen.“ Die Kosten dafür werden von den Krankenkassen übernommen.


Quelle: Pressemitteilung von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe | Redaktion

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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