Ein halbes Leben für die Diabetes-Selbsthilfe: Bundesverdienstkreuz für Heide Slawitschek-Mulle

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Ein halbes Leben für die Diabetes-Selbsthilfe: Bundesverdienstkreuz für Heide Slawitschek-Mulle

Sie hat unzählige Menschen beraten, ermutigt und zusammengebracht – dabei aber nie die Freude am Ehrenamt verloren: Für ihr jahrzehntelanges Engagement wurde unsere Selbsthilfegruppen-Leiterin Heide Slawitschek-Mulle mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Im großen Sitzungssaal des Stadthäger Kreishauses war die Stimmung feierlich, aber nicht steif. Als der Erste Kreisrat Klaus Heimann das Verdienstkreuz und die Urkunde in den Händen hielt und auf die Luhdener Preisträgerin zuging war spürbar: Hier geht es um mehr als eine formale Ehrung. Heide Slawitschek-Mulle, seit Jahrzehnten das Gesicht der Diabetes-Selbsthilfe im Schaumburger Land und weit darüber hinaus, stand in der Mitte.

Bescheiden, etwas aufgeregt und sichtlich bewegt. Heimann lobte zuvor in seiner Laudatio ihr unermüdliches Engagement und sprach – die Begründung für die Verleihung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zitierend – von einem „Dienst an unserem Land“. Und tatsächlich: Wer Heides Arbeit kennt, weiß, dass sie diese Worte mit Leben füllt. Tag für Tag, seit rund 30 Jahren.

Kreisrat Klaus Heimann geizte nicht mit Worten der Anerkennung
“Ein Dienst an unserem Land” – Kreisrat Klaus Heimann geizte nicht mit Worten der Anerkennung. | Foto: © DNI

Vier Gruppen und stets ein offenes Ohr

Was einst mit einer kleinen Gruppe Betroffener in Rinteln begann, ist längst ein Netzwerk geworden, welches Menschen mit Diabetes Halt, Wissen und Gemeinschaft bietet. Zwei Selbsthilfegruppen leitet Heide bis heute persönlich, zwei weitere koordiniert sie, unterstützt deren Leitungen bei Organisation und Programmgestaltung und ist immer ansprechbar, wenn Rat gefragt ist. Sie schafft Räume, in denen Betroffene lachen, lernen und manchmal auch einfach Dampf ablassen können.

„Heide ist immer da“, sagen ihre Mitstreiter. Ob bei Gruppentreffen, auf Gesundheitsmessen, bei der Schaumburger Regionalschau, auf dem Sommerfest oder auch auf Veranstaltungen des Landesverbandes: Wer sich engagiert, trifft früher oder später auf Heide.

Diverse Artikel aus dem Wirken von Heide wurden ausgestellt.
Eine bewegte Diabetes-Karriere: Diverse Artikel aus dem Wirken von Heide wurden im Sitzungssaal ausgestellt. | © DNI

Vom Ernährungswissen zur Präventionspionierin

Dass sie Menschen mit Fachwissen und Feingefühl begleiten kann, liegt nicht nur an ihrem Typ-1-Diabetes, sondern auch an ihrer Ausbildung. Als Oecotrophologin (Ernährungswissenschaftlerin) bringt Heide eine solide fachliche Grundlage mit, die sie durch jahrzehntelange Berufserfahrung in Beratung und Lehre geschärft hat. Dieses Wissen teilt sie großzügig. Sei es in Vorträgen und Workshops oder auch im Einzelgespräch. 

Heide Slawitschek-Mulle wird das Bundesverdienstkreuz überreicht.
Sichtlich bewegt: Heide Slawitschek-Mulle wurde das Bundesverdienstkreuz überreicht. | © DNI

Heides Einsatz für die Diabetes-Prävention hat die Diabetiker Niedersachsen entscheidend geprägt: Sie war es, die den Diabetes-Risikotest als zentrales Präventionsangebot des Vereins einst ins Leben rief und sorgte mit viel Engagement dafür, dass aus einer Idee ein landesweit eingesetztes Präventions-Angebot wurde. Tausende Menschen konnten durch die Tests vor einem Diabetes Typ 2 bewahrt werden und nicht wenige erfuhren dabei erstmals, dass sie bereits an Diabetes litten.

Der Landesvorstand gratuliert.
Vom Landesvorstand gab es Blumen, ein Buch mit Widmung und eine herzliche Umarmung. | © DNI

Worte der Anerkennung und Dank

In seiner Laudatio hob Arnfred Stoppok, Landesvorsitzender der Diabetiker Niedersachsen, hervor, wie sehr Heide durch ihre Tatkraft, ihr Wissen und ihre Menschlichkeit inspiriere. Sie sei eine „Stimme der Selbsthilfe“, die Mut mache und Brücken baue. Er erinnerte an die gemeinsamen Jahre der Zusammenarbeit.

An umsichtig betreute Stände auf Messen, viele geopferte Stunden Freizeit, um es noch besser zu machen, und an Heides legendäre Listen, auf denen kein Detail vergessen wurde. Die anwesenden Gäste nickten zustimmend. Viele schätzen diese besondere Mischung aus Fachlichkeit, Humor, Organisationstalent und Unermüdlichkeit, die Heide auszeichnet.

Die Urkunde, welche die Verleihung des Verdienstkreuzes belegt.
Feierlich: Die Urkunde, welche die Verleihung des Verdienstkreuzes belegt. | © DNI

Familie, Herz und Haltung

Heide wäre nicht Heide ohne den Rückhalt ihrer Familie. In ihrer Dankesrede richtete sie warme Worte an ihren Ehemann und ihre zwei Kinder, die sie über Jahrzehnte hinweg ermutigt, gestützt – und manchmal wohl auch im richtigen Moment gebremst – haben. „Ohne euch hätte ich das nie geschafft“, sagte sie, und für einen Moment war es ganz still im Raum. Dann Applaus, herzlich und lang. Es war ein Moment, in dem all die Arbeit, die unzähligen Stunden, die Gespräche, die Geduld und das Lachen ihren sichtbaren Ausdruck fanden.

Gruppenfoto der Geehrten mit ihren Gästen
Heide Slawitschek-Mulle im Kreis der Gäste, die der Verleihung beiwohnten. | © DNI

Ein Vorbild, das bleibt

Die Diabetes-Selbsthilfe in Niedersachsen kann stolz sein, eine so engagierte, inspirierende und tatkräftige Persönlichkeit in ihren Reihen zu wissen. Heide Slawitschek-Mulle zeigt, dass ehrenamtliches Engagement weit mehr ist als Pflichtgefühl – es ist gelebte Menschlichkeit. Und so endete die Feierstunde, wie sie begonnen hatte: mit Dankbarkeit, Herzlichkeit und einem Augenzwinkern beim Anstossen.

Denn eines ist sicher: Auch mit der höchsten Auszeichnung, die die Bundesrepublik für Engagement im Ehrenamt zu vergeben hat, wird Heide keine Pause einlegen. Dafür gibt es noch zu viele Themen, zu viele Menschen, zu viele Ideen. Sie zeigt uns allen, dass Ehrenamt nicht nur hilft, sondern Menschen verbindet – und manchmal sogar ein kleines Stück Geschichte schreibt.


Dieser Artikel ist aus dem Newsbereich der Website der Diabetiker Niedersachsen

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 4 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 6 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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