BZ-Messung: Ungenauigkeit ist technikbedingt

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BZ-Messung: Ungenauigkeit ist technikbedingt

Technik und Messmethoden müssen von regulatorischer Seite aus nicht so exakt sein wie bei Messungen im medizinischen Labor.

Frage: Meine Tochter und ich haben beide Typ-1-Diabetes, bemühen uns um eine intensivierte Insulintherapie und messen beide sehr oft unsere Blutzuckerwerte; wir verwenden verschiedene Messgeräte.

Neulich verwendete ich das Gerät meiner Tochter und stellte fest, dass damit meine Werte deutlich um 50 bis 60 mg/dl (2,8 bis 3,3 mmol/l) höher liegen als mit meinem Gerät. Für uns ist diese Ungenauigkeit nicht akzeptabel. Wonach sollen wir uns denn richten?


Prof. Petzoldt: Sie fragen nach der Genauigkeit und der Vergleichbarkeit von Blutzuckermessgeräten. Nur auf die Genauigkeit möchte ich hier eingehen. Bitte bedenken Sie, dass keines der verfügbaren Geräte ganz genaue Ergebnisse liefert, denn Technik und Messmethoden müssen von regulatorischer Seite aus nicht so exakt sein wie bei Messungen im medizinischen Labor.

Normalerweise aber gilt, dass Blutzuckermessgeräte nur dann mit einem CE-Zeichen versehen werden sollten, wenn sie umfangreiche Vergleichstests mit einer Standard-Labormethode durchlaufen haben. Dabei dürfen bei 190 von 200 Tests, also bei 95 Prozent, die Messwerte von ausreichend genauen Geräten um nicht mehr als 15 mg/dl (0,8 mmol/l) von niedrigen (unter 75 mg/dl bzw. 4,2 mmol/l liegenden) Laborwerten und um nicht mehr als 20 Prozent von Laborwerten über 75 mg/dl bzw. 4,2 mmol/l abweichen.

Das bedeutet: In 5 Prozent werden sogar größere Abweichungen toleriert. Diese technikbedingte “Ungenauigkeit” muss man derzeit als Nutzer hinnehmen und sich im Alltag dennoch um eine fehlerlose Verwendung des Gerätes bemühen, um die Genauigkeit der Messungen nicht weiter zu verringern.

Haben auch Sie eine medizinische Frage an Prof. Petzoldt?

… dann schreiben Sie ihm per Post oder E-Mail:

Prof. Dr. Rüdiger Petzoldt​
Schubertstraße 6, 32545 Bad Oeynhausen
E-Mail: brpetzoldt@t-online.de

Beantwortete Fragen veröffentlichen wir im Diabetes-Journal sowie hier auf diabetes-online.de – natürlich anonym.

Erschienen in: Diabetes-Journal, 2013; 62 (4) Seite 44

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