COVID-19 kann einen Hirninfarkt begünstigen

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COVID-19 kann einen Hirninfarkt begünstigen

Schwere Atemwegserkrankungen und Lungenentzündungen – das sind bekannte gravierende Auswirkungen von COVID-19. Doch das Virus kann – insbesondere bei schweren Verläufen – auch zu einem Schlaganfall führen. Darauf macht die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) anlässlich des Tages gegen den Schlaganfall aufmerksam, der am 10. Mai als bundesweiter Aktionstag stattfindet. Zudem betont die DSG, dass ein Schlaganfall immer ein medizinischer Notfall ist und Erkrankte ihre Anzeichen ernst nehmen und sich in Behandlung begeben sollten – auch während der Corona-Pandemie.

Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen macht das Coronavirus auch vor dem zentralen Nervensystem keinen Halt. Eine Untersuchung aus China mit 214 COVID-19-Patienten hat ergeben, dass mehr als jeder Dritte von ihnen (78 Personen) unterschiedliche neurologische Beschwerden hatte. Von den 78 Patienten mit neurologischen Symptomen hatten fünf einen Schlaganfall.

Auch eine aktuelle niederländische Studie verdeutlicht, dass eine COVID-19-Erkrankung bei Intensivpatienten zu vermehrten thromboembolischen Komplikationen – wie zu einem ischämischen Schlaganfall – führen kann. Darüber hinaus belegte eine Untersuchung aus New York City, dass auch junge Patienten, die an dem Coronavirus erkrankten, infolgedessen einen Hirninfarkt bekamen.

Schwere Infektion beeinflusst oft auch das Blutgerinnungssystem

Doch warum kann das neuartige Coronavirus die Entstehung eines Schlaganfalls begünstigen? „Ein Schlaganfall ist die Folge einer Minderdurchblutung oder einer Blutung im Gehirn“, sagt Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG. „Da bei einer schweren Infektion oft auch das Blutgerinnungssystem beeinflusst wird, könnte durch das COVID-19-Virus die Entstehung von Schlaganfällen begünstigt werden.“

Zudem sei es möglich, dass durch das Virus Entzündungen in den Arterien hervorgerufen würden, die ein Auslöser für Hirninfarkte sein könnten. Menschen, die sehr stark an dem neuartigen Virus erkranken, hätten zudem häufig Vorerkrankungen wie Diabetes und hohen Blutdruck. Dadurch sei ihr Schlaganfall-Risiko von vornherein stark erhöht, so Schäbitz weiter. Da die bisherige Datenlage zu COVID-19-Erkrankten mit neurologischen Erkrankungen allerdings noch recht dünn ist, sind nach Ansicht des Experten weitere wissenschaftliche Untersuchungen dazu unbedingt notwendig.

Medizinischer Notfall trotz Pandemie – Infektionsrisiko in Krankenhäusern sehr gering!

Anlässlich des Aktionstages macht die DSG zudem darauf aufmerksam, dass ein Schlaganfall immer ein medizinischer Notfall ist. „Erkrankte sollten sich schnellstmöglich in Behandlung begeben – auch in Zeiten der Corona-Pandemie“, betont Professor Dr. med. Helmuth Steinmetz, 1. Vorsitzender der DSG. „Bei vielen herrscht jedoch vermutlich gerade eine Angst vor der Infektion mit dem Virus, sodass sie deshalb zögern, sich in einem Krankenhaus behandeln zu lassen.“

Diese Sorge sei jedoch unbegründet, da in Deutschland sehr gute Strukturen zum Schutz von Patienten vorhanden seien. In den Kliniken hierzulande würden Personen, die möglicherweise an COVID-19 erkrankt seien, strikt von allen anderen Patienten getrennt. Zudem würden Ärzte und medizinisches Personal nicht zwischen der Betreuung von verschiedenen Patientengruppen hin und her wechseln, sodass das Infektionsrisiko im Krankenhaus gering sei.

„Wer zögert, sich bei den ersten Anzeichen eines Schlaganfalls – wie Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen – in ein Krankenhaus einliefern zu lassen, riskiert im schlimmsten Fall sein Leben“, so Steinmetz.


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

  • gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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