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COVID-19: Klinische Studien zu Herz-Kreislauf-Komplikationen
2 Minuten
Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) fördert drei klinische Studien an Kliniken in ganz Deutschland mit dem Ziel, die Behandlung für COVID-19-Patienten mit Herz-Kreislauf-Komplikationen zu verbessern. Die Untersuchungen befassen sich mit Telemedizin, Blutdruckmedikamenten und Embolien.
Menschen mit Vorerkrankungen insbesondere des Herzens und der Gefäße sind besonders gefährdet für einen schweren COVID-19-Verlauf. Zu den wichtigsten Vorerkrankungen gehören Herzschwäche, Herzinfarkt, Diabetes (bei schlechter Blutzuckereinstellung, vorliegenden Folgeerkrankungen und/oder höherem Alter) und Bluthochdruck.
Überall auf der Welt beobachten Mediziner bei diesen Patienten den Verlauf der Erkrankungen und notieren Besonderheiten. Solche Beobachtungsstudien sind für Behandlungsempfehlungen aber häufig zu vage, manche Fragen lassen sich auf diese Weise überhaupt nicht klären.
Die vom DZHK mit insgesamt 860.000 Euro unterstützen Studien befassen sich mit Telemedizin, Blutdruckmedikamenten und Embolien bei COVID-19-Patienten. Alle Studien sind randomisiert, das bedeutet, Patienten werden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt, von denen eine Gruppe die Behandlung erhält und die andere die Standardversorgung bzw. ein Scheinmedikament. Solche Studien liefern die verlässlichsten Ergebnisse. Kliniken in ganz Deutschland werden Patienten in die Studien einschließen.
„MR SPOC“: Mit der Smartwatch Risikopatienten erkennen
Ein Team um Privatdozent Dr. Moritz Sinner vom Klinikum der Universität München widmet sich in ihrer Studie (MR SPOC: Munich Remote SpO2 and Heart Rate Assessment in Covid-19 patients) der Patientengruppe der 40 bis 60-Jährigen, die zahlenmäßig größte Gruppe der COVID-19-Patienten. Von ihnen haben bis zu 13 Prozent einen oder mehrere Risikofaktoren für einen schweren Verlauf. Diese Personen beginnen die Erkrankung meist in häuslicher Quarantäne, häufig verschlimmert sich ihr Zustand jedoch später, manchmal fast unbemerkt.
Sinner und sein Team statten die Betroffenen mit modernen Smartwatches aus, welche kontinuierlich EKG, Puls und Sauerstoffsättigung im Blut messen. Verschlechtert sich der Zustand, kann sich der Betroffene anhand seiner Messwerte über eine 24 Stunden besetzte Arzt-Hotline telemedizinisch beraten lassen, ob eine Krankenhauseinweisung notwendig ist. Die COVID-19-Patienten kommen so rechtzeitig ins Krankenhaus, werden aber nicht durch überflüssige Krankenhausaufenthalte gefährdet – und außerdem wird das Gesundheitssystem entlastet.
„COVIDPREVENT“: Mit Blutverdünnern Überlebenschancen verbessern
Zahlreiche Beobachtungsstudien und Obduktionen weisen auf vermehrte Blutgerinnsel (Thrombosen) bei Patienten mit COVID-19 hin, die den Verlauf ungünstig beeinflussen und wahrscheinlich die häufigste kardiovaskuläre Komplikation der Erkrankung darstellen. Aktuelle Datenauswertungen, unter anderem aus dem Mount Sinai Krankenhaus in New York zeigen wiederum: Patienten, die während des Krankenhausaufenthaltes mit blutverdünnenden Mitteln behandelt wurden, hatten bessere Überlebenschancen.
Prof. Ulf Landmesser von der Charité – Universitätsmedizin Berlin untersucht deshalb in einer deutschlandweiten Studie (COVIDPREVENT: Effect of anticoagulation therapy on clinical outcomes in COVID-19) an stationären und ambulanten CoVID-19-Patienten, ob sich durch die Gabe des Blutverdünners Rivaroxaban thrombotische Ereignisse wie Herzinfarkt, Lungenembolien oder Schlaganfall verringern lassen und damit mehr Patienten überleben können. Die Studie soll auch untersuchen, in welchem Ausmaß als Nebenwirkungen Blutungen auftreten.
„ACEI-COVID-19“: ACE-Hemmer – ja oder nein?
Experimentelle Daten zeigen, dass der ACE2-Rezeptor die Eintrittspforte für das SARS-CoV-2-Virus ist und durch ACE Hemmer auf Körperzellen hochreguliert wird. Das hat Betroffene und auch Kardiologen verunsichert. Es entstand die These, dass blutdrucksenkende ACE-Hemmer es dem Virus erleichtern, sich im Körper auszubreiten und wichtige Organe zu schädigen. Dafür gibt es bislang keine klinischen Belege.
Prof. Steffen Massberg und PD Konstantinos Rizas vom Klinikum der Universität München untersuchen in ihrer Studie (ACEI-COVID-19: Stopping ACE-inhibitors in COVID-19), ob es sich auf den Verlauf der COVID-19 Erkrankung auswirkt, wenn bei COVID-19-Patienten ACE-Hemmer pausiert bzw. durch Blutdrucksenker mit anderem Wirkmechanismus ersetzt werden. Die Ergebnisse sollen Behandlungssicherheit schaffen. Bis zum Vorliegen der Ergebnisse ist von einem eigenständigen Absetzen von Blutdrucksenkern dringend abzuraten.
Quelle: Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) | Redaktion
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 4 Tagen, 7 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 6 Tagen, 1 Stunde
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 4 Tagen, 2 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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