Diabetes begünstigt postoperative Wundinfektionen

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Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate: das Energie-Versorger-Trio | Foto: Alexander Raths – stock.adobe.com
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Diabetes begünstigt postoperative Wundinfektionen

Einer neuen Untersuchung zufolge, haben Menschen mit Diabetes gegenüber der Allgemeinbevölkerung nach diversen chirurgischen Eingriffen ein erhöhtes Risiko für postoperative Wundinfektionen.

In einer Meta-Analyse von 94 Studien, die zwischen 1985 und 2015 durchgeführt wurden, fanden US-Forscher heraus, dass die Zahl von postoperativen Wundinfektionen insgesamt zwar niedrig ist, aber jeder zweite Diabetes-Patient anfälliger für das Auftreten einer solchen Komplikation ist. Dieser Zusammenhang war insbesondere nach Eingriffen am Herzen zu beobachten, aber auch bei anderen Operationsarten, etwa am Brustraum, an der Wirbelsäule oder beim Einsetzen von Gelenkplastiken, traten diese Komplikationen bei Diabetikern vermehrt auf.

Genauen Ursachen sind noch unklar

Die exakten Ursachen für dieses erhöhte Risiko ist laut der Wissenschaftler der Universität Michigan noch unklar. Es sei möglich, dass Veränderungen an den Gefäßen und eine Dysfunktion der weißen Blutkörperchen durch den Diabetes solche Infektionen begünstigen, vermuten die Forscher. Vor und nach chiriurgischen Eingriffen bei Diabetespatienten müsste daher von professioneller Seite vermehrt auf die Infektionsprävention geachtet werden.

Auch Patienten können vorbeugen!

Und auch Menschen mit Diabetes selbst nimmt die Studienleiterin Dr. Emily Toth Martin in die Pflicht, denn sie können selbst etwas dafür tun, dieses Risiko zu minimieren: besipeilweise eine gute Blutzuckerkontrolle und die Vermeidung von infektionsfördernden Faktoren wie dem Rauchen. “Wir hoffen, dass diese Forschungsarbeit zu besseren Strategien führen, um die Anzahl dieser Infektionen noch weiter zu senken”, so Martin. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Infection Control and Hospital Epidemiology veröffentlicht.


gh | University of Michigan
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