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Diabetes Typ 1 – keine oder eine alltägliche Herausforderung?
4 Minuten
Tagein tagaus müssen wir unseren inneren „Schweinehund“ überwinden und zu unserem inneren Antrieb, unserer Motivation finden. Doch vor allem Betroffene und auch Angehörige wissen aus eigener Erfahrung heraus, dass es nicht immer leicht ist, motiviert und fröhlich durch den Tag zu gehen.
Warum ist das so?
Diabetes ist ein Vollzeitjob, ich sage immer: Diabetes ist nicht nur ein Vollzeitjob, sondern Diabetes ist ein 24/7-Job. Quasi eine Vollzeitaufgabe, neben den ganzen anderen alltäglichen Aufgaben und Themen, die man im Leben hat und bewältigen muss.
Puh, diese Erkenntnis muss man erstmal sacken lassen und anschließend sollte sich jeder Diabetiker erstmal auf die Schulter klopfen und stolz auf sich selbst sein!

Denn das, was jeder einzelne Diabetiker Tag für Tag leistet, ist absolut phänomenal. Jeden Tag X-mal den Blutzucker kontrollieren, Insulin abgeben, Korrektur spritzen etc.
Immer begleitet vom Diabetes
Man kann einfach gar nichts mehr tun ohne den Diabetes. Er ist wie ein Freund, der einen immer begleitet. Tag und Nacht. Man hat niemals „Urlaub“ vom Diabetes.
Bei mir wurde Diabetes im Alter von 28 Jahren diagnostiziert. Anfangs war es eine ziemlich gewaltige Umstellung, zu akzeptieren, dass ich von nun an immer einen „Freund“ an meiner Seite habe, der meine Aufmerksamkeit benötigt! Jeden Tag! Ich habe sehr lange gebraucht, meinen Diabetes zu akzeptieren, mich nicht als Opfer der Umstände, sondern als Erschaffer meiner Umstände zu sehen.
Lange hatte ich in einem Loch voller Selbstzweifel und Ängste gesteckt. Ich konnte mich einfach nicht motivieren, meinen Diabetes als meinen „Freund“ zu akzeptieren und mich nicht länger als Opfer zu sehen.
Jetzt oder nie
Bis ich eines Tages wieder im Krankenhaus landete, mit einer Unterzuckerung. Ich war oft schon im Krankenhaus, weil meine Werte nicht stimmten und ich körperlich vollkommen fertig war. Aber dieses eine Mal war es anders: Ich habe verstanden, dass ich meinen Diabetes nun akzeptieren muss. Dass ich Wege und Möglichkeiten finden muss, um mit ihm zu leben. Dieser Tag hat mein Leben verändert!

Ich habe viele Schritte unternommen, um so zu sein und zu denken, wie ich heute bin, und denke aber, ich habe es geschafft. Ich habe die Motivation in mir „wachgerüttelt“ und ein Leben mit meinem Diabetes begonnen. Es war eine Entscheidung. Getreu dem Motto: „Manchmal ist man nur eine Entscheidung von einem komplett anderen Leben entfernt“.
Die Psychologie dahinter
Was bedeutet Motivation? Motivation, ein Wort, das in der Psychologie so beschrieben wird: „Gesamtheit der Beweggründe, die eine Handlung beeinflussen, zu einer Handlungsweise anregen“.
Die Gesamtheit der Beweggründe? Da gibt es sicherlich sehr viele Beweggründe, warum man sich um den Diabetes immer gut kümmern sollte bzw. sich stets motiviert um diesen kümmern sollte! Doch es gibt auch genug Beweggründe, die dazu veranlassen, dass eben nicht immer tun zu können! Im Leben eines Diabetikers gibt es auch die ganz normalen Launen des Alltags, die Hochs und Tiefs im Leben. Beispielsweise Liebeskummer, Stress, Freude, Traurigkeit etc. und das führt eben auch mal dazu, den Diabetes zu vernachlässigen bzw. nicht immer dauermotiviert und lachend diesem 24/7-Job nachgehen zu können! Das ist verständlich und das ist normal. Diese Phasen und Tage kennt jeder Diabetiker, dennoch ist es wichtig, sich immer wieder aus einem Tief, aus einer unmotivierten Phase rauszuholen bzw. sich professionelle Hilfe zu suchen, die einem den Weg „heraus“ zeigt!
Und das schaffe ich. Und das schaffst Du auch! Immer und immer wieder.
Ich will leben
Denn an der Motivation eines Diabetikers hängt letztendlich auch sein Leben. Und niemand von uns würde freiwillig sagen, ich bin nicht motiviert zu leben. Krass ausgedrückt, aber es ist doch so. Oder?
Eine weitere Hürde gibt es beim täglichen Diabetesmanagement. Die Glaubenssätze!
Jeder Mensch trägt die unterschiedlichsten Glaubenssätze und Konditionierungen in sich. Die irgendwann im Kindesalter und/oder im Erwachsenenalter entstanden sind.
Glaubenssätze wie z.B. „Ich schaffe das nicht“, „Ich muss perfekt sein“, „Warum habe ich Diabetes bekommen, was habe ich falsch gemacht?“, „Das Leben meint es nicht gut mit mir“, „Womit habe ich das verdient?“, „Ich bin nicht gut genug“, oder „Ich habe Angst vor Spritzen“.
Die schlechte Nachricht: Glaubenssätze können einem das Leben ganz schön schwer machen und einem im Weg stehen. Die gute Nachricht: Glaubenssätze sind veränderbar und somit kann nachweislich der Motivation im Alltag mit Diabetes nachgeholfen werden!
Auf in ein selbstbestimmtes Leben
Für mich als Diabetescoach ist es immer wieder ein Segen, wenn ich Diabetikern dabei helfen darf und kann, an ihren Glaubenssätzen zu arbeiten, diese aufzulösen bzw. durch positive zu ersetzen.
Diese Schritte sind sehr wichtig für ein selbstbestimmtes Leben mit Diabetes.

Innerlich neu „aufgestellt“ ist es um ein Vielfaches leichter, den Alltag mit Diabetes voller Motivation zu leben bzw. sich auch in „schlechten Phasen“ immer wieder sehr schnell selbst zu motivieren.
Jeder Diabetiker hat das Recht auf ein selbstbestimmtes und glückliches Leben mit Diabetes.
Auch Du! Auch Ich! Weil wir es uns wert sind!
Yvonne
Wie Ingo begann, seinen Diabetes zu akzeptieren, erzählt er in seinem Beitrag „Der Vogel, der wieder fliegen lernte“
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carogo postete ein Update vor 1 Tag, 9 Stunden
Hallo zusammen! Ich habe mich mit einer Freundin über die Rezepte in der Zeitschrift unterhalten und wir haben uns gefragt, was es eigentlich konkret mit den Nähwertangaben und der Unterscheidung zwischen Kohlenhydraten und anrechnungspflichtign KH auf sich hat?
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cesta postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo zusammen, ich habe eine Frage an euch. Ich habe seit 4 Jahren Typ 1 LADA und bisher nur mit Basalinsulin ausgekommen. Seit 3 Wochen muss ich nun auch zu jeder Mahlzeit Humalog spritzen. Für die Berechnung wiege ich immer alles ab. Könnt ihr eine App empfehlen, die bei der Berechnung der Kohlenhydrate unterstützt? Oder habt ihr andere Tipps wie man sich daran gewöhnt? Ich wiege bisher alles ab und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich mir das zukünftig merken kann bzw. wie ich die Kohlenhydrate schätzen kann. Vielen lieben Dank für eure Hilfe! Liebe Grüße, Christa
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kw antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo cesta, ich habe gute Erfahrungen mit der WETID App gemacht. Hier erhältst du für fast alle Lebensmittel BE – Werte. Man kann auch das Portionsgewicht eingeben und erhält dann die entsprechenden BE’s.
Die App mit Werbung war bisher kostenlos. App ohne Werbung und im Abo ist besser.LG von kw = Kurt mit Diabetes Typ 3c
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Christa! Ich verwende die FDDB app. LG Sarah (Lada)
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@kw: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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cesta antwortete vor 1 Woche, 1 Tag
@moira: Vielen lieben Dank für den Tipp!
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sveastine postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Diabetes und Psyche vor 3 Wochen
hallo, ich hab schon ewig Diabetes, hab damit 4 Kinder bekommen und war beruflich unterschiedlich unterwegs, in der Pflege und Pädagogik. Seit ein paar Jahren funktioniert nichts mehr so wie ich das möchte: die Einstellung des Diabetes, der eigentlich immer gut lief, Sport klappt nicht mehr….ich bin frustriert und traurig..so kenne ich das nicht.. Geht es jemanden ähnlich? Bin 53…Viele grüße. Astrid
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mayhe antwortete vor 3 Wochen
Liebe Astrid! Ich gerade 60 geworden und habe seit 30 Jahren Typ 1, aktuell mit Insulinpumpe und Sensor versorgt. Beim Diabetes läuft es dank des Loop gut, aber Psyche und Folgeerkrankung, Neuropathie des Darmes und fehlende Hypoerkennung, machen mir sehr zu schaffen. Bin jetzt als Ärztin schon berentet und versuche ebenfalls mein Leben wieder zu normalisieren. Kann gut verstehen, wie anstrengend es sein kann. Nicht aufgeben!! Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
@mayhe: Hallo liebe Heike, danke für deine schnelle Antwort, das hat mich sehr gefreut. Nein aufgeben ist keine Option, aber es frustriert und kostet so viel Kraft. Ich hoffe dass ich beruflich noch einen passenden Platz finde. Und danke dass du dich gemeldet hast und von deiner Situation berichtet. Das ist ja auch nicht einfach. Und ich wünsche auch dir eine gewisse Stabilisierung…jetzt fühle ich mich mit dem ganzen nicht mehr so alleine. Was machst du denn sonst noch? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 2 Wochen, 6 Tagen
Liebe Astrid! Ja, das Leben mit Diabetes ist echt anstrengend. Es kommt ja auf den normalen Wahnsinn noch oben drauf. Ich habe den Diabetes während der Facharztausbildung bekommen und ehrgeizig wie ich war auch damit beendet. Auch meinen Sohn, 26 Jahre, habe ich mit Diabetes bekommen. Hattest bei den Kindern auch schon Diabetes? Leider bin ich von Schicksalsschlägen dann nicht verschont geblieben. Was dann zu der heutigen Situation geführt hat. Ich habe durchgehalten bis nichts mehr ging. Jetzt backe ich ganz kleine Brötchen, freue mich wenn ich ganz normale kleine Dinge machen kann: Sport, Chor, Freunde treffen, usw. Ich würde mich zwar gerne aufgrund meiner Ausbildung mehr engagieren, dazu bin ich aber noch nicht fit genug. Was machst du so und wie alt sind deine Kinder? Bist du verheiratet? Liebe Grüße Heike
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sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hallo Heike, oh da hast du aber auch viel geschafft. Ja ich habe die Kinder mit Diabetes bekommen und meine Kinder sind 26,25,23 und bald 19 🥰….und wie du hoffe bald wieder fit zu sein. Beruflich wechsle ich jetzt vom Kinderhospiz wieder in die Krippe da es dort vorausschaubarer ist als im Schichtdienst. In der Hoffnung der Diabetes lässt sich dort wieder besser einstellen. Eigentlich sollte ich auch die Ernährung wieder umstellen, das weiß ich aber es fällt mir so schwer. Wie ist das da bei dir. Was machen deine Werte ? Viele Grüße Astrid
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@sveastine: Hallo liebe Astrid, sag mal kann es sein, daß du in den Wechseljahren bist? Ich habe meine schon hinter mir, aber das war zuckertechnisch eine der schwierigsten Zeiten, weil ständig alles durcheinander war. Damals war ich allein 2 x in der Diabetes Klinik Bad Mergentheim zum Anpassen innerhalb von 3-4 Jahren. Die Hormonwirkungen waren der Wahnsinn. Jetzt ist es wieder deutlich ruhiger. Was hast du eigentlich für eine Versorgung? Pen? Pumpe? Insulin? Sensor?
Ich habe die Tandem tslim mit Sensor und Novorapid. Und das ist für mich der game changer gewesen. Seitdem werden die zuckertechnischen Anstrengungen auch mit guten Werten belohnt. Liebe Grüße Heike -
sveastine antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@mayhe: Hi, ja ich bin in den Wechsel Jahren schon eine ganze Weile und nehme Hormone. Das ist denke ich ist der Hauptgrund der Schwankungen, aber das geht schon seit ca 3 Jahren so, was doof ist. Ich hab das gleiche System wie du tslim und Dexcom, trotzdem schwierig.aber für Bad Mergentheim lt. Diabetologe zu gut um die Genehmigung dafür zu bekommen 🤷🏻♀️
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@sveastine: Das ist ja witzig, das du dieselbe Versorgung hast. Also bist du da optimal versorgt. Jetzt verstehe ich deinen Frust. Nach den Behandlungen in Bad Mergentheim war es wenigstens eine Weile besser. Warst du schon mal in Reha wegen dem Zucker? Ist zwar nicht Bad Mergentheim, aber manche Rehakliniken machen das wohl echt gut. Du musst “nur” darauf achten, dass sie ein spezielles Angebot für Typ1er haben. Ich war 2019 in der Mediclin Klinik Stauffenberg, Durlach. Das war okay. Am wichtigsten fand ich den Austausch mit den Mitpatienten. Aber natürlich ist der Aufwand für dich bei 4 Kindern für 3 Wochen, sehr hoch. Und eine Garantie dafür das dann länger besser läuft gibt es nicht. Ich fand es aber immer wichtig, den zuckertechnischen Input und die Solidarität zu erfahren. Liebe Grüße Heike
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mayhe antwortete vor 1 Woche, 3 Tagen
@mayhe: Nicht Durlach, sondern Durbach.
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Das wüsste ich auch gerne.
Liebe Carogo,
anrechnungspflichtige KH sind Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel erhöhen. Es gibt auch KH, die nicht direkt blutzuckersteigernd wirken und damit für die Insulintherapie nicht oder nicht voll angerechnet werden müssen, wie bspw. Ballaststoffe oder KH, die nur sehr langsam den Blutzucker beeinflussen.
VLG
Gregor aus der Diabetes-Anker Redaktion
@gregor-hess: danke für die Antwort! Könntest du hierfür mal Beispiele nennen?