Diabetes Typ 3 – (k)ein unbekanntes Wesen

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Diabetes Typ 3 – (k)ein unbekanntes Wesen

Beim Diabetes Typ 3 gibt es eine Einteilung in 8 Untergruppen. Die Einteilung richtet sich im Wesentlichen nach den möglichen Ursachen der Erkrankung. Einige dieser Formen sind aber extrem selten. Näheres kann man auf der Website des Diabetes-Informationsdienstes-München nachlesen.

Der Diabetes Typ 3c tritt u.a. als Folgeerkrankung nach einer Operation oder einer Verletzung der Bauchspeicheldrüse auf. Bei Dieter wurde 6 Monate nach einer Bauchspeicheldrüsen-OP die Diagnose Diabetes Typ 3c gestellt.

Susanne im Gespräch mit Dieter
Quelle: Susanne Thiemann

Das Interview mit Dieter

Dieter, was war Dein erster Gedanke, als Du die Diagnose Diabetes Typ 3c erhalten hast?

Mein erster Gedanke, ja, das war Panik. Nicht vor dem Diabetes, nein, vor dem Spritzen. Dann erst vor den Folgen des Diabetes. Ich bin damit aufgewachsen, dass mein Vater und ein Großteil seiner Geschwister Diabetes hatten. Bei meinem Patenonkel habe ich dann gesehen, wie er erst den Fuß, dann den Unterschenkel und dann den Oberschenkel verloren hat. Wahrscheinlich ein Grund mit, dass ich heute versuche, meine Zuckerwerte halbwegs normal zu halten.

Wie ist es nach der Diagnose für Dich weitergegangen? Hast Du Dich von den Ärzten gut betreut gefühlt?

Es gibt Ärzte, die über einen Typ-3-Diabetes gar nichts oder nur sehr wenig wissen. Diese Unwissenheit mancher Ärzte ist nicht gut und man muss oft als Patient viel erklären, z.B. dass der Typ-3c-Diabetes genauso wie der Typ 1 immer mit Insulin behandelt wird. Also ist man auf Pen oder Insulinpumpe angewiesen. Für mich war schnell klar, dass ich eine Insulinpumpentherapie möchte.

Ist Dein Wunsch nach einer Insulinpumpentherapie schnell in Erfüllung gegangen?

Nein – denn zunächst hieß es, ich müsse erst einmal mit den Grundlagen der Insulintherapie, Pen, Berechnungen usw. vertraut sein. Insgesamt hat es 3 Jahre gedauert, bis ich Pumpenträger wurde.

Wir haben uns in einer Loopergruppe kennengelernt. Wie schnell hast Du damals Anschluss an die „Diabetes-Community“ gefunden?

Das war im Anfang schwierig. Es gab Gruppen, die mich als Typ 3c nicht dabeihaben wollten. Nach dem Motto, ich hätte ja keinen „richtigen Typ-1-Diabetes“. Aber inzwischen habe ich Anschluss in Gruppen gefunden.

Aus Gesprächen mit Dir weiß ich, dass Du neben Insulin auch noch auf Enzyme angewiesen bist. Kannst Du das kurz erklären?

Je nachdem, welche Ursache der Typ-3-Diabetes hat, ist man auf die Einnahme von Lipase angewiesen. Lipase ist ein Enzym zur Fettverdauung. Wenn Lipase fehlt, hat das Auswirkungen auf den Stoffwechsel und das dann wiederum Auswirkungen auf den Blutzuckerverlauf. Ein sehr kompliziertes Zusammenspiel, welches die Diabetestherapie nicht gerade einfach gestaltet.

Dieter, vielen Dank für das Gespräch.

Mein persönliches Fazit:

Bevor ich Dieter kennengelernt habe, wusste ich wenig über Diabetes Typ 3.

Wenn man an Typ-3c-Diabetes erkrankt ist, unterscheidet sich das nicht von einer Erkrankung mit Typ 1. Manche Menschen mit Typ-3-Diabetes haben aufgrund einer Fettstoffwechselstörung sogar noch mehr Therapieaufwand als ein Mensch mit Typ-1-Diabetes. Solidarität innerhalb der Diabetes-Community darf keine „Typ-Frage“ sein.


Christins Erfahrungsbericht: Diabetes Typ 3 – der Weg zur Diagnose

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  • Hallo Zusammen,
    ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
    Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
    Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
    Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
    Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
    Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
    Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
    Wenn ´s weiter nichts ist… .
    Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
    Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
    Nina

    • Hallo Nina,

      als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
      Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
      Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig

  • gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

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    • darktear antwortete vor 2 Wochen

      Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

    • Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG

  • hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 5 Tagen

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

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