- Behandlung
Die Angst vor der Nacht
2 Minuten
Thomas Fuchsberger und Boris Vukcevic sind mahnende Beispiele
Welches sind die Themen, die Menschen mit Diabetes am meisten bewegen – bezogen auf ihren Diabetes? Diplom-Psychologe Dr. Bernd Kulzer (Bad Mergentheim) hat da klare Vorstellungen: „Unterzuckerungen sind ein Top-Thema – neben dem Erhalt einer guten Lebensqualität sowie dem Vermeiden von Diabetes-Folgeerkrankungen.“ Blacky Fuchsberger, so Kulzer, hatte allein wegen der Unterzuckerungen „immer Angst um seinen Sohn Thomas“ … der letztlich im Zuge einer Hypoglykämie im Oktober 2010 ertrunken ist.
Hypoglykämien sind also auch eine große Belastung für die Angehörigen! „Oder nehmen Sie den Horror-Autounfall des Fußball-Profis Boris Vukcevic (24)“ – dieser unterzuckerte im September 2012 am Steuer und lag 7 Wochen lang im Koma, nachdem er mit schweren Kopfverletzungen aus seinem völlig zerstörten Kfz gerettet werden konnte.
„Hypoglykämien sind eine Intensivierungsbarriere"
Auf einer Pressekonferenz des Insulin-Herstellers Novo Nordisk Pharma GmbH sagte Kulzer: „Hypoglykämien sind eine Intensivierungsbarriere – alle Belastungen wären weggewischt, wenn Insulin einfach nur den Blutzucker senken würde – ohne Hypo-Gefahr!“
Einbußen vor allem durch die Nacht
Einbußen der Lebensqualität haben Diabetiker vor allem durch die Angst vor schweren Hypoglykämien in der Nacht – „je älter die Menschen sind, umso mehr. Und Ärzte unterschätzen diese Angst oft.“ Dazu komme: Nur 30 bis 40 Prozent nächtlicher Hypoglykämien werden bemerkt. Folgen sind schlechter Schlaf, Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, massiver Energieverlust, ebenso ein schlechteres Gedächtnis – bis hin zu erhöhtem Risiko für Demenz! Was also tun?
Diabetiker wollen Sicherheit statt Ziele
Dr. Elmar Jäckel (Hannover) sagte: „Ärzte wollen oft Diabetesfolgen vermeiden und Leitlinien-Ziele erreichen. Patienten wollen eine einfache Therapie, eine sichere Therapie“ … ohne Unterzuckerungen. Zielwerte erreichen? „Das liegt in der Wichtigkeit bei den Patienten nicht weit vorne.“ Ärzte, so Jäckel, sollten die Patientenziele sehr ernst nehmen. Und es bedarf vermehrter Aufklärung – bei Ärzten wie bei Patienten.
Habe ich nachts Unterzuckerungen? Helfen können Fragen: Hatten Sie in den letzten 4 Wochen vermehrtes Schwitzen, große Müdigkeit, Konzentrationsprobleme oder hohe Werte am Morgen? Dies alles wird laut Jäckel kaum geschult. Ein weiterer Aspekt: „Diabetes bleibt eine Kunst, aber je mehr Farbe wir dazubekommen, desto bunter wird das Bild für das Auge des Patienten.“
Neues Basalinsulin
In dem Sinn darf man gespannt sein auf das neue Basalinsulin „Tresiba“, das womöglich im Jahr 2014 auf den Markt kommt: Laut Novo Nordisk hat es eine flache und stabile blutzuckersenkende Wirkung, eine lange Wirkdauer (eine Dosis pro Tag). Hypoglykämien in der Nacht sollen selten auftreten.
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 1 Woche
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina -
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 1 Woche, 6 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 1 Woche, 2 Tagen
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 3 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 5 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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connyhumboldt antwortete vor 1 Woche
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig