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EASD 2018: Wenn Patienten auf Forscher treffen
3 Minuten
											Ein Diabetes-Fachkongress ist in der Regel eine geschlossene Veranstaltung – zumindest aus Sicht der Menschen, um deren Erkrankung es dort geht. Denn Patienten haben weder Zutritt zu den wissenschaftlichen Sitzungen, noch können sie mit den Experten und Forschern direkt in Kontakt treten. Um das zu ändern, haben das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD), diabetesDE und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) bei der diesjährigen EASD-Jahrestagung in Berlin ein neues Format ausprobiert.
Raus aus dem wissenschaftlichen Tunnelblick
Bei der Veranstaltung „DZD meets #dedoc“ trafen junge Wissenschaftler auf Patienten und sprachen miteinander über ihre jeweiligen Anliegen. Organisiert wurde das Event vom DZD, die Moderation übernahm der Patientenvertreter und Typ-1-Diabetiker Bastian Hauck (übrigens ebenfalls Autor der Blood Sugar Lounge). Er erklärte: „Aus Sicht der Patienten haben viele Forscher den Blick für die Belange der betroffenen Menschen mit Diabetes verloren. Dieses neue Format könnte eine Chance sein, diese Distanz zu überbrücken.“ Die Resonanz auf die Veranstaltung beim Publikum war überaus positiv: endlich eine Chance für Patienten, einmal hinter die Kulissen des Forschungsbetriebs zu blicken. Und eine Gelegenheit für die Forscher, sich einmal von ihrem wissenschaftlichen Tunnelblick zu lösen und direkt mit denen zu kommunizieren, die am Ende von ihrer Arbeit profitieren sollen.
Was ist die passende Ernährungsform beim Typ-1-Diabetes?
Ursprüngliches Ziel war es gewesen, fünf Wissenschaftler mit ihren jeweiligen Forschungsschwerpunkten mit dazu passenden Menschen mit Diabetes zu matchen, die sich in der Online-Community engagieren. Beim Typ-1-Diabetes ist es ein Leichtes, solche Aktivposten zu finden, die sich öffentlich zu ihrer Erkrankung bekennen und austauschen. Eine von ihnen ist zum Beispiel die belgische Bloggerin Cathy Van de Moortele. Sie diskutierte am DZD-Stand mit Dr. Stefan Kabisch vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) über die optimale Ernährung beim Typ-1-Diabetes.
Cathy Van de Moortele erzählte: „Ich war vor meiner Diagnose Typ-1-Diabetes im Alter von 31 Jahren nie übergewichtig. Doch da ich sehr gern esse, brachte ich bald viele zusätzliche Kilos auf die Waage. Diese bin ich erst mit einer Magenverkleinerung wieder losgeworden. Die OP war auch gut für meine Insulinempfindlichkeit – doch was ist nun die passende Ernährungsform für mich? Und was soll ich für meine Kinder kochen, von denen eines auf Low Carb und eines auf veganes Essen schwört? Das ist im Alltag wichtig für mich, aber Ärzte haben hierauf keine Antwort!“ Doch auch der Ernährungswissenschaftler Dr. Kabisch musste bei seiner Antwort vage bleiben: „Es gibt nicht viele Studien zum Einfluss verschiedener Ernährungsformen auf den Typ-1-Diabetes.“
Generell gebe es in der Öffentlichkeit eine ungeheure Bandbreite an Irrglauben und Missverständnissen auf dem Gebiet der Ernährung. „Ich versuche immerhin, meinen Beitrag zur allgemeinen Aufklärung zu leisten, indem ich alle Presseanfragen zum Thema Ernährung und Diabetes beantworte.“

Nur wenige Menschen mit Typ-2-Diabetes auf Blogs aktiv
Doch so viele Diabetes-Blogger, entsprechende Gruppen auf Facebook und diabetesbezogene Hashtags auf Instagram oder Twitter es auch geben mag – die bei weitem größte Gruppe unter den Menschen mit Diabetes ist in den sozialen Medien kaum aktiv: „Es gibt kaum Typ-2-Diabetiker in der Patienten-Community“, erklärte Bastian Hauck, „vermutlich, weil noch immer die Annahme vorherrscht, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes ihre Erkrankung selbst verschuldet, etwas falsch gemacht haben.“ Und so entwickelte sich zu diesem Thema kein direkter Dialog zwischen Forschern und Patienten. Dennoch konnten Dr. Meriem Ouni vom DIfE und Dr. Christine Henke vom Paul Langerhans Institut Dresden (PLID) mit einem kleinen Einblick in ihre Forschung zur Epigenetik und zu Alterungsprozessen im Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes etliche Vorurteile entkräften: „Typ-2-Diabetes ist eine multifaktorielle Erkrankung. Wir hoffen, dass wir ihren Ausbruch immerhin verzögern können, wenn wir mehr und mehr epigenetische Faktoren identifizieren, die beim Typ-2-Diabetes eine Rolle spielen.“
Liebe Typ-Zweier, traut euch doch mal aus der Deckung!
Was nun fehlt, sind also Typ-2-Diabetes-Blogger, die ermutigende Nachrichten wie diese in ihre eigene Community tragen und auf diese Weise der Stigmatisierung von Typ-2-Diabetikern entgegenwirken. Auch in der Blood Sugar Lounge sind übrigens Autorinnen und Autoren mit Typ-2-Diabetes ziemliche Mangelware: Außer Bettina Meiselbach hat hier niemand Typ-2-Diabetes.
Ich persönlich finde das sehr schade, denn ich würde gern mehr darüber lesen, wie es sich anfühlt, mit Typ-2-Diabetes zu leben. Und ich bin sicher, die Organisatoren des Events „DZD meets #dedoc“ wären ebenfalls begeistert – denn die Resonanz auf ihr neues Format war so gut, dass sie beim nächsten EASD-Kongress vermutlich eine zweite Auflage organisieren werden. Und da wäre es doch toll, wenn auch Betroffene mit Typ-2-Diabetes mitmischen und von ihren Wünschen und Erwartungen an die Diabetesforschung erzählen könnten. Also, liebe Typ-Zweier: Traut euch doch einfach mal aus der Deckung, meldet euch als Autoren hier in der Blood Sugar Lounge an, schreibt über euer Leben und werdet Teil der Community!
Über die Probleme, sich als Typ-2-Diabetikerin zu „outen“, hat Bettina hier geschrieben: Du bist Typ 2? Halt besser die Klappe!
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 5 Tagen, 22 Stunden
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina - 
	
	
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 17 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig