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Eine Auswertung der Daten aus der DiRECT-Studie lassen vermuten, dass ein strenges Ernährungsprogramm mit erfolgreicher Reduktion des Körpergewichts bei Typ-2-Diabetes die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse in die Lage versetzen kann, sich zu erholen und wieder normal zu funktionieren – allerdings nur, wenn die Diagnose noch nicht zu lange zurückliegt.
Die britische Studie Diabetes Remission Clinical Trial (DiRECT) hatte im Jahr 2017 bereits für Aufmerksamkeit gesorgt: Bei nahezu der Hälfte der Studienteilnehmer, die sich einer strengen Diät unterzogen und bis zu 15 Kilogramm Körpergewicht verloren, konnte im Verlauf eines Jahres eine Remission ihres Typ-2-Diabetes (Normalisierung der Stoffwechseleinstellung) beobachtet werden. Unklar war zum damaligen Zeitpunkt, warum sich die Blutzuckerwerte bei manchen Personen nicht verbesserten, obwohl sie ähnlich viel Körpergewicht verloren wie die anderen.
Eine Untergruppe von 58 Patientinnen und Patienten der DiRECT-Studie wurde nun in einer neuen Auswertung genauer betrachtet. 40 Personen davon hatten auf die strenge Diät mit einer Verbesserung ihres Diabetes angesprochen, 18 Personen nicht (sogenannte Non-Responder). Auffällig war die unterschiedliche Zeit, die seit der Diabetes-Diagnose der beiden Gruppen ins Land gegangen war: In der ersten Gruppe bestand der Typ-2-Diabetes seit durchschnittlich 2,7 Jahren, bei den Non-Respondern dagegen bereits rund 3,8 Jahre.
Beide Gruppen zeigten eine ähnliche Reduktion des Fettgehalts der Leber und der Bauchspeicheldrüse, eine Wiederherstellung der Insulinproduktion durch die Betazellen zeigte sich jedoch nur bei den Probanden, bei welchen die Typ-2-Diabetes-Diagnose noch nicht so lange zurücklag.
Die auf der Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD) in Berlin vorgestellten und im Fachmagazin „Cell Metabolism“ publizierten Ergebnisse stellten das bisherige Verständnis in Frage, dass die Betazellen bei Typ-2-Diabetes unwiederbringlich verloren gingen, so die Autoren. Die Studie ließe vermuten, dass eine Erholung der insulinproduzierenden Betazellen möglich ist. Dies würde aber umso unwahrscheinlicher, je länger der Diabetes besteht. Die klinische Bedeutung der Studienergebnisse sei klar: das Körpergewicht sollte möglichst bald nach Diagnosestellung eines Diabetes reduziert werden.
An der Studie nahmen nur weiße, britische Probanden teil, schränken die Autoren ein. Auf andere ethnische Gruppen oder Betroffenen, bei welchen die Diabetes-Entstehung mit weniger Zunahme an Körpergewicht einhergeht, seien die Ergebnisse möglicherweise nicht übertragbar.
Quelle: Diabetesinformationsdienst München | Redaktion
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