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Aus dem Blickwinkel der Fachleute ist Frau Burghardt nun eine
In der Geriatrie spricht man über
Bei
In der geriatrischen Rehabilitation wurden deshalb bei Frau Burkhardt viele therapeutische Maßnahmen durchgeführt wie ein Gehtraining, eine optimierte Wundversorgung, eine Verbesserung der Schmerzsituation, eine leichte antidepressive Therapie, eine Reduktion der Schlafmittel und eine Anpassung der Diabetes- und Herztherapie; nach der geriatrischen Rehabilitation hat sie weniger Medikamente als vorher. Auch wurden mit ihr, mit ihrem Sohn und mit der befreundeten Nachbarin Gespräche geführt, wie die Alltagsgestaltung von Frau Burkhardt aussehen könnte.
Ihre Krankheiten sind nicht verschwunden. Aber durch die therapeutische Zusammenarbeit im geriatrischen Team und mit den Angehörigen haben sich ihre Instabilität, die Sturzgefahr und ihr Allgemeinbefinden doch so gebessert, dass Frau Burkhardt nach Hause zurückkehren kann. Und trotzdem: Die Ereignisse der letzten Monate haben sie sehr nachdenklich gemacht … und sie entschließt sich nun dennoch, gemeinsam mit ihrem Sohn eine Einrichtung zu suchen, in der sie sich vorstellen könnte zu leben.
Frau Burkhardt ist kein Einzelfall. Die bessere Versorgung führt zu einer höheren Lebenserwartung in Deutschland – und ältere Menschen stehen aufgrund ihrer fortschreitenden chronischen Erkrankungen oft vor einer drastischen Veränderung ihrer Lebensverhältnisse. Für die Ärzte ist dies eine fast alltägliche Situation. Die Betroffenen haben jedoch viele Befürchtungen und Sorgen – vor allem auch die Angst, ihre Selbstbestimmung nun endgültig zu verlieren.
Hier ist es wichtig zu wissen, dass ihnen niemand vorschreiben kann, wie sie leben, solange sie nicht die Rechte anderer verletzen; kein Arzt kann sie zu irgendeiner Therapie zwingen, keine Pflegefachkraft kann sie zwingen, irgendwelche Tabletten einzunehmen. Würde und Respekt sind nicht nur im Grundgesetz verankerte Menschenrechte, sondern sind verknüpft mit einer Reihe anderer Gesetze wie den Patientenrechten oder der freien Arzt- und Apothekenwahl.
In guten stationären Alteneinrichtungen gehören diese Rechte nicht nur zum Leitbild, sondern werden von den Pflegefachkräften und Angestellten täglich gelebt: Sie erkennen dies an Kleinigkeiten im Umgang miteinander, z. B. in der Anrede mit
Um selbstbestimmt zu handeln, sollten Sie planen, am besten gemeinsam mit einem vertrauten Angehörigen oder einem Freund, der Sie vielleicht auch später begleiten kann.
Sie sollten die Situationen, in die Sie sich begeben, kennenlernen, um sich darauf vorzubereiten. Was ist Ihnen wichtig?
Wer mit dem Internet vertraut ist, kann die Pflegeheimsuche auch dort beginnen. Auf der Internetseite
Falls Sie eine direkte persönliche Beratung suchen, wenden Sie sich am besten an die
Berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung besonders auch die Pflegesituationen, die sich einstellen könnten: Machen Sie sich Gedanken darüber, was es für Sie bedeutet, von einem anderen Menschen gewaschen oder zur Toilette begleitet zu werden. Was geschieht, wenn Sie dement werden? Selbst als demenzerkrankter Mensch kann man viele glückliche und unbeschwerte Stunden erleben.
Wie wollen Sie sterben? Auch das ist eine Frage, der Sie sich stellen sollten – vielleicht auch gemeinsam mit Ihren Angehörigen oder Ihrem spirituellen Begleiter. Dies alles können Sie dann in einer Patientenverfügung schriftlich festhalten, um mit klaren Vorstellungen und selbstbestimmt diesen Lebensabschnitt zu gestalten. Auf solche Weise gerüstet werden Sie und Ihre Angehörigen erste Besuche in den Einrichtungen machen können, um das für Sie geeignete Altenheim zu finden.
Die medizinisch-pflegerischen sowie die pharmazeutischen Anforderungen in stationären Altenpflegeeinrichtungen gehören zu den größten Herausforderungen in unserem Gesundheitswesen. Die Pflegenden sind tagtäglich mit den schwersten chronischen Mehrfacherkrankungen konfrontiert, mit Demenzerkrankungen, mit dem Tod und mit Sterbebegleitung. Daher ist es grundlegend für die Lebensqualität der Heimbewohner, dass ein Heim mit ca. 30 Haus- und Fachärzten und etwa ein oder zwei Apotheken gut zusammenarbeitet.
Denn aufgrund der Vielzahl von Medikamenten, die Heimbewohner einnehmen, entstehen in einem Altenheim mit 100 Heimbewohnern jeden Monat durchschnittlich 8 Nebenwirkungen wie Magenblutungen, Stürze, Verwirrtheit oder Inkontinenz. Davon sind 66 Prozent potentiell vermeid- oder verminderbar.
Von der
Zuerst muss man wissen, welche Ursachen den Nebenwirkungen zugrunde liegen; Fachleute sprechen oft von Dosierungsproblemen, es wird zu viel und nicht altersgerecht dosiert, die Therapie wird zu wenig beobachtet, es gibt inadäquate Medikationen, Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln etc. Dies ist alles richtig, aber der Geriatrische Pharmazeut betrachtet nicht die einzelnen Nebenwirkungen, sondern das zugrundeliegende geriatrisch-pharmazeutische Syndrom.
Was heißt das? Alle Nebenwirkungen in einer stationären Altenpflegeeinrichtung entstehen auch durch eine unzureichende Risikokommunikation zwischen Ärzten, Pflegern und Apothekern sowie einer mangelhaften arbeitsorganisatorischen Abstimmung der Berufsgruppen.
In der praktischen täglichen Zusammenarbeit der Geriatrischen Pharmazeuten mit den Pflegefachkräften und Ärzten in einer Alteneinrichtung bedeutet dies:
Ein solcherart systematisch durchgeführtes Risikomanagement ist in der Lage, 1 bis 2 Nebenwirkungen pro Monat pro Alteneinrichtung zu verhindern, das heißt den Heimbewohnern Stürze, Magenblutungen etc. zu ersparen.
Allein in Nordrhein-Westfalen könnten durch diese neue Form der Zusammenarbeit zwischen Pflegefachkräften, geriatrisch spezialisierten Apothekern und Ärzten in stationären Alteneinrichtungen jährlich 25 000 bis 50 000 arzneimittelassoziierte Erkrankungen bei ca. 20 000 Altenheimbewohnern sowie bis zu 0,5 Mio. arzneimittelbezogene Probleme messbar und nachhaltig gelindert oder geheilt werden.
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