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Große Gesundheitsstudie: Handeln statt forschen!
4 Minuten
											Über 200 Millionen Euro werden für die bislang größte Studie zur Gesundheit der Deutschen ausgegeben. Sinnlos verschwendetes Geld, denn es ist längst bekannt, welches die wesentlichen Ursachen für Krankheiten sind. Statt zu forschen wäre es sinnvoller, endlich zu handeln.
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. So hört es sich auf den ersten Blick gut an, dass in einer Mega-Studie in den nächsten 20 Jahren über 200 000 Menschen regelmäßig über ihren Lebensstil befragt werden – unter Einschluss von Faktoren wie Umwelt, Genetik, Umwelt. Über 200 Millionen Euro will der Bund dafür ausgegeben und eine Vielzahl renommierter Forschungszentren einbinden.
Immer wieder gab es auf der ganzen Welt in den letzten Jahrzehnten solche Studien. Immer wieder sind sie zu denselben Ergebnissen gekommen. Das wird auch diesmal nicht anders sein – weshalb ich es wage, schon heute die wichtigsten Ergebnisse vorwegzunehmen.
Um diese fünf Themenfelder wird es wesentlich gehen:
Macht der Gene
Den Spruch kennt jeder Doktor: „Ich würde ja gerne abnehmen, aber die Gene“. Ja, die Gene spielen eine wichtige Rolle. Aber nicht die entscheidende. So haben rund 40 Prozent der Bevölkerung eine genetische Disposition für den Typ-2-Diabetes. Ein manifester Diabetes entwickelt sich daraus aber nur bei den Menschen, die sich zu süß und zu fett ernähren, und die sich nicht bewegen. Schon heute ist bekannt, dass ein vernünftiger Lebensstil die Macht der Gene massiv eindämmen kann.
Kraft der Bewegung
Eine der Urkonstanten der menschlichen Existenz lautet: Wir sind für die Bewegung gemacht. Eine Laufleistung von rund zehn Kilometern (nicht Metern!) ist programmiert. Wird diese Strecke erreicht, funktionieren alle Organe im perfekten Wechselspiel. Je weniger wir uns bewegen, desto schlechter geht es uns. Wobei wir keine sportlichen Höchstleistungen brauchen, sondern uns „ertüchtigen sollen, um leicht ins Schwitzen zu geraten“, so Pfarrer Sebastian Kneipp.
Einfluss des Essens
Was essen? Ganz einfach das, was jeweils jetzt in der jeweiligen Region wächst. Wer sich im Takt der Jahreszeiten regional und saisonal ernährt, der ernährt sich auch im Takt seines Körpers: Isst im Frühjahr Hormon anregende Wildkräuter, isst im Herbst sedierenden Kohl. Möglichst alles bio, um Pflanzengifte zu vermeiden. Wer dann noch weitgehend auf den Zucker verzichtet, der darf sogar gerne ein Gläschen trockenen Wein trinken – was den Blutzucker sanft balanciert.
Sauber die Umwelt
Wer im versmoggten Peking lebt, wird krank. Wer im luftsauberen Allgäu lebt, bleibt gesund. Wer direkt neben einer lauten, stinkenden Autobahn, neben einem tickenden Atomkraftwerk lebt, hat ein höheres Krankheitsrisiko. So einfach sind die Zusammenhänge. Da aber die in der Studie befragten Menschen meist nicht immer am selben Ort wohnen bleiben, werden diese Zusammenhänge natürlich nicht so evident nachweisbar sein – und für viele fruchtlose Diskussionen sorgen.
Halt durch Seelenfrieden
Stress macht krank. Wer permanent am seelischen Limit lebt, fördert chronische Entzündungen, die Krankheiten wie Diabetes und Herzinfarkt den Boden bereiten. Wer nicht jedem Aufreger nachjagt, wer im Einklang mit der Natur lebt, wer von wohlmeinenden Freunden umgeben ist, baut seiner Seele ein Haus, in dem sie gerne wohnt. In eine wunderbare Sentenz gegossen hat diese ewigen Wahrheiten Eduard Mörike: „Doch in der Mitten liegt holdes Bescheiden“.
Statt großer Studien: Wirksame Maßnahmen
So einfach könnte die Prävention von Krankheiten sein. Doch weil das der hohen Politik zu einfach tönt, gibt sie halt wieder einmal über 200 Millionen Euro aus, die sie vorher den Steuerzahlern abgenommen hat – und das sind, wie wir inzwischen wissen, vor allem die kleinen Leute, weniger die steuerverlagernden Konzerne. Hier ein paar ganz praktische Maßnahmen, wie das Geld sinnvoller angelegt wäre:
Baut endlich Schulküchen!
Futtern wie bei Muttern – war früher Garant für gutes Essen. Nur: Muttern kann leider nicht mehr kochen, weil es ihre Mutter auch schon nicht mehr konnte. Also lernen die Kids kochen so: Tüte aufreißen, Mikrowelle anschmeißen, Fast Food futtern. Also muss es heißen: Baut wieder Schulküchen. So wie früher, nur mit einem Unterschied: Auch die Jungs gehören an den Herd!
Schafft Schulbusse ab!
Legendär sind die Bauernkinder aus den Bergen, die früher stundenlang zur Schule marschiert sind – und sich lebenslang einer guten Gesundheit erfreuten. Wer regelmäßig in die Schule radelt, bringt den Kreislauf auf Touren, kann besser lernen. Nur: Dafür brauchen wir endlich sichere Radwege – und nicht lebensgefährliche Holperpisten, wie sie etwa in der Karnevalsmetropole Köln zu finden sind.
Rettet die Schwimmbäder!
Immer weniger Kinder können schwimmen – auch weil immer mehr Schwimmbäder geschlossen werden. Selbst das gewiss nicht arme Bonn, plant unverdrossen, vier Bäder zu schließen. Schwimmen gehört aber zu den Bewegungsarten, die am meisten die Gelenke schonen. Vorschlag: Statt marode Banken retten, Bäder bauen und sanieren.
Kampf den Süßgetränken!
Sie sind der schlimmste Dickmacher und damit der stärkste Diabetes-Auslöser: Stark gesüßte Getränke, etwa die ganzen Colas. Dagegen gäbe es eine wirksame Maßnahme: Einen roten Punkt durch die endlich einzuführende Lebensmittelampel. Würden Aldi, Lidl und Co diese Süßbomben dann auslisten, bräche der Verkauf dramatisch ein. Das wäre die wirkungsvollste Diabetes-Prävention aller Zeiten.
Besteuert die Mobilgeräte!
Überall stehen sie herum, die „modernen“ Autisten. Den Blick starr aufs Display gerichtet. Dauernd müssen neue Unwichtigkeiten registriert, sofort beantwortet werden („Wo bist du gerade?“). Das stresst, hält von Bewegung ab. Deshalb wäre es sinnvoll, auf jedes Mobilgerät eine Steuer zu erheben – und das eingenommene Geld für die Prävention zu verwenden, etwa Schwimmbäder sanieren.
Es kommt auf das Handeln an!
„Steuer auf Kommunikationsgeräte?“ fragen Sie staunend. Was so futuristisch klingt, ist eine über zehn Jahre alte Forderung des Düsseldorfer Diabetologen Prof. Stephan Martin – erhoben als „Inaktivitätssteuer“ in meinem Buch „Fit wie ein Diabetiker“.
Die Präventionsinstrumente liegen also bereit. Sie müssen nur angewandt werden. Und das alles geht auch ohne große Studien.
von Hans Lauber
E-Mail:           aktiv@lauber-methode.de
Website: www.lauber-methode.de
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insulina postete ein Update in der Gruppe In der Gruppe:Reisen mit Diabetes vor 6 Tagen
Hallo Zusammen,
ich reise seit meinem 10. Lebensjahr mit Diabetesequipment…
Auf dem Segelboot mit meinen Eltern, auf Klassenfahrt in den Harz direkt nach meiner Diagnose 1984. Gerne war ich wandern, am liebsten an der Küste. Bretagne, Alentejo, Andalusien, Norwegen. Zum Leidwesen meiner Eltern dann auch mal ganz alleine durch Schottland… Seit einigen Jahren bin ich nun als Sozia mit meinem Mann auf dem Motorrad unterwegs. Neben Zelt und Kocher nimmt das Diabeteszeug (+weiterer Medis) einen Großteil unseres Gepäcks ein. Ich mag Sensor und Pumpe- aber das Reisen war „früher“ leichter. Im wahrsten Sinne es Wortes. Da eben nicht so viel Platz für Klamotten bleibt, bleiben wir (noch) gerne in wärmeren Regionen. Wo ist bei fast 40 Grad Sonnenschein der kühlste Platz an einem Motorrad? Und was veranstalten Katheter und Schlauch da schon wieder unter dem Nierengurt? Nach einem Starkregen knallgefüllte, aufgeplatzte Friotaschen auf den Motorradkoffern, bei den Reisevorbereitungen zurechtgeschnippelte Katheterverpackungen, damit einer mehr in die Tupperdose passt… Oft muss ich über so etwas lachen- und bin dankbar, dass mir noch nichts wirklich bedrohliches passiert ist.
Im September waren wir auf Sardinien und auf dem Rückweg länger in Südtirol. Ein letztes Mal mit meiner guten, alten Accu-Check Combo. Jetzt bin ich AID´lerin und die Katheter sind noch größer verpackt… 😉
Mein „Diabetesding“ in diesem Urlaub war eine sehr, sehr sehr große Sammlung von Zuckertütchen. Solche, die es in fast jedem Café gibt. Die waren überall an mir… in jeder Tasche, in der Pumpentache, überall ein- und zwischengeklemmt. Und liegen noch heute zahlreich im Küchenschrank. Nicht, weil sie so besonders hübsch sind und / oder eine Sammlereigenschaft befriedigen… Ich habe beim Packen zu Hause auf einen Teil der üblichen Traubenzuckerration verzichtet, da ich nach jedem Urlaub ausreichend davon wieder mit nach Hause schleppe.
Da wollte ich wohl dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit sicherstellen, bei Unterzuckerungen trotzdem ausreichend „Stoff“ dabei zu haben…
Ich freue mich auf den nächsten Urlaub und bin gespannt, was für eine Marotte dann vielleicht entsteht. Und, ob ich vom AID wieder in den „Basalratenhandbetrieb“ schalte.
Die Marotte allerdings kündigt sich schon an. Da ich ja nun das Handy dringend benötige, habe ich bereits eine Sicherungsleine an Handy und Innentasche der Jacke befestigt. So kann ich das Handy zum Fotografieren oder für das Diabetesmanagement heraus nehmen -ohne dass es die Alpen hinunter- oder ins Wasser fällt. Diabetesbedingte Paranoia. 😉
Wenn ´s weiter nichts ist… .
Ich würde übrigens lieber ohne Erkrankungen reisen. Aber es hilft ja nichts… und mit Neugierde, Selbstverantwortung und ein bisschen Mut klappt es auch so.
Lieben Gruß und viel Vorfreude auf die nächsten Urlaube
Nina - 
	
	
gingergirl postete ein Update vor 2 Wochen, 1 Tag
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus- 
	
	darktear antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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	moira antwortete vor 1 Woche
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
 
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hexle postete ein Update vor 2 Wochen, 2 Tagen
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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	lena-schmidt antwortete vor 1 Woche, 4 Tagen
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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	connyhumboldt antwortete vor 5 Tagen, 18 Stunden
Besorge Dir Pflaster die über Tattoos geklebt werden, wenn die neu gestochen sind! Oder Sprühpflaster das Stomapatienten benutzen!
 
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Hallo Nina,
als unser Kind noch kleiner war, fand ich es schon immer spannend für 2 Typ1 Dias alles zusammen zu packen,alles kam in eine große Klappbox.
Und dann stand man am Auto schaute in den Kofferraum und dachte sich oki wohin mit dem Zuckermonster,es war also Tetris spielen im Auto ;). Für die Fahrten packen wir uns genug Gummibärchen ein und der Rest wird zur Not dann vor Ort gehohlt.
Unsere letzte weite Fahrt war bis nach Venedig