Hatschi! Von Diabetes, Heuschnupfen und vielen Taschentüchern

3 Minuten

Community-Beitrag
Hatschi! Von Diabetes, Heuschnupfen und vielen Taschentüchern

Ach, was habe ich meine Allergien in diesem Jahr wieder falsch eingeschätzt! Noch vor rund drei Wochen dachte ich tatsächlich, der Frühling würde mir dieses Mal eine Pause gönnen. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass ich dem Heuschnupfen 2018 entkommen kann. Dass mir die rote Nase erspart bleibt, das viele Niesen und Kribbeln in der Nase und auf der Haut. Die verquollenen Augen morgens. Das Gewöhnen an das Antiallergikum. Aber nein, leider zu früh gefreut und die Rechnung mal wieder ohne den Wirt gemacht.

Alles Geschichte – oder doch nicht?

Hatschi! Seit ungefähr einer Woche sucht mich das fiese Niesen und Kribbeln wieder heim. Und ich kann euch sagen: Lustig ist es nicht, gelacht hat hier wirklich noch niemand. Seit wann genau ich eigentlich den Heuschnupfen in meinem Leben habe, weiß ich gar nicht mehr. Er war aber lange vor dem Diabetes da. Irgendwann vor gefühlt 100 Jahren saß ich beim Kinderarzt mit juckenden roten Pusteln auf dem Unterarm, das war Teil des Allergietests. Heraus kam damals: Ungefähr fast alles an Gräsern und Pollen und grünen Dingen, die im Frühjahr so blühen könnten, sind von nun an meine neuen Feinde, mal mehr, mal weniger.

Taschentücherbox
Quelle: Pixabay

Ich hatte seitdem wirklich schlimme, aber auch gute warme Jahreszeiten. So manchen Frühling und Sommer lang passierte einfach rein gar nichts, sehr oft aber war der Heuschnupfen dann im Folgejahr trotzdem wieder an meiner Seite (kommt dann wohl darauf an, wie das Wetter war und was viel blühen konnte). Es war nie so schlimm, dass wirklich absolut gar nichts mehr ging. Ein Antiallergikum half und hilft mir immer relativ gut, auch deswegen habe ich nie eine Desensibilisierung gemacht. Dennoch ist die Heuschnupfenzeit nie eine schöne für mich. Ich hatte doch wirklich gehofft, dass mir das in diesem Jahr erspart bleibt. Aber der Pollenkalender sagt: Jetzt blühen Beifuß, Birke, Brennnessel, Buche, Eiche, Erle, Esche, Gräser, Hainbuche, Hasel, Kiefer, Pappel, Platane, Roggen, Spitzwegerich und Weide.

Da war ja noch jemand

Ach ja, richtig! Der Diabetes hat an dieser Stelle natürlich auch noch ein Wörtchen mitzureden. Fast vergessen, sorry! Das ist nämlich in Kombination alles gar nicht so easy, wie man jetzt vielleicht vermuten könnte. Heuschnupfen und Antiallergietabletten bringen bei mir persönlich alles durcheinander. Das Leben könnte halt echt so einfach sein, is’ es aber natürlich nicht – wäre ja sonst langweilig! Nun muss ich auseinanderhalten, was auseinandergehalten werden sollte, um ordentlich darauf reagieren zu können: Was hat gerade einen Einfluss auf meinen Blutzucker? Warum reagiert mein Körper, wie er reagiert? Welche Baustelle ist es nun?

Eines kann ich euch sagen, Leute: Basalratentest im Frühjahr unter Antiallergikum-Einfluss? Also für mich besser nicht. An dieser Stelle kann ich aber wirklich nur von meinen eigenen persönlichen Erfahrungen berichten, da ich darüber sonst noch nichts gelesen habe. Heuschnupfen und Antiallergikum bringen meine Insulinsensitivität gemeinsam spürbar durcheinander, und zwar in beide Richtungen. Ich muss jetzt sehr achtsam sein und meine Werte engmaschiger kontrollieren.

Und dann noch die Hormone – wie wär’s?

Kommen dann noch die Hormone dazu, geht das Schiff unter. Da ich im letzten Jahr nichts von meinem Heuschnupfen gespürt habe, ist dies mein erstes Frühjahr mit Heuschnupfen, Antiallergikum, ohne Pille und mit vollkommen natürlichem Zyklus. Was das alles bedeuten kann, habe ich euch hier in der Blood Sugar Lounge und auf meinem Blog schon zur Genüge erklärt. Alles zusammen macht trotzdem wenig Spaß, weil der Heuschnupfen gefühlt alles durcheinanderbringt und meine Hormonchaos-Aufzeichnungen der letzten Monate, die ja so schon keine Muster aufzeigen, nun noch weniger Sinn ergeben.

Ich werfe die Hände in die Luft und geb’s für dieses Frühjahr auf. Mehr als viel Kontrolle und gegebenenfalls Hypo-Essen oder Korrektur-Insulin kann ich gerade nicht tun. Das Leben ruft dazwischen. Und da ist nicht immer Platz für Diabetestherapieverfeinerung bis ins letzte Eck. Da müssen wir jetzt gemeinsam durch, der Diabetes und ich. Aber da hilft auch kein Trübsalblasen, wenn es alles mal nicht so klappt, weil einfach zu viele Störfaktoren am Start sind. Zum Glück ist irgendwann die Heuschnupfenzeit auch wieder vorbei und ich kann wieder mehr oder weniger ungestört aufatmen.

Wie macht sich der Heuschnupfen bei euch bemerkbar? Habt ihr überhaupt Heuschnupfen oder andere Allergien in eurem Leben? Was sind eure Tipps und Tricks?


Mehr zum Thema „Diabetes und Allergie“

Auch Olivia reagiert auf verschiedene Pollen allergisch. Wie wirkt sich die Einnahme von Kortison auf ihren Blutzucker aus?

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Ähnliche Beiträge

Diabetes-Anker-Podcast: Diabetes-Technologie – darum ist die Teilnahme an der neuen Umfrage zum dt-report 2026 so wichtig

Der jährliche dt-report zeigt, wie Menschen mit Diabetes moderne Technologien wie CGM- und AID-Systeme nutzen und bewerten. Im Podcast erklären Prof. Kulzer und Prof. Heinemann, warum es wichtig ist, das viele an der Umfrage teilnehmen. Die neue Erhebungsphase geht vom 1. November bis zum 15. Dezember 2025.
Diabetes-Anker-Podcast: Diabetes-Technologie – darum ist die Teilnahme an der neuen Umfrage zum dt-report 2026 so wichtig | Foto: Ludwig Niethammer / privat / MedTriX

2 Minuten

Wissenschaftlicher Blick auf Ernährungstrends: Intervallfasten, Low Carb oder Vegan bei Diabetes

Welche Ernährungsform ist bei Diabetes mellitus am besten geeignet? Das Deutsche Diabetes-Zentrum (DDZ) hat untersucht, was wissenschaftlich wirklich belegt ist – und wie sich beliebte Ernährungstrends auf Blutzucker, Gewicht und Stoffwechsel auswirken. Im Fokus standen dabei Intervallfasten, Low Carb und vegane Ernährung. Ziel der Analyse: Chancen und Risiken dieser Ansätze verständlich einzuordnen.
Wissenschaftlicher Blick auf Ernährungstrends: Intervallfasten, Low Carb oder Vegan bei Diabetes | Foto: Alexander Raths – stock.adobe.com

2 Minuten

Diabetes-Anker-Newsletter

Alle wichtigen Infos und Events für Menschen mit Diabetes – kostenlos und direkt in deinem Postfach. Mit unserem Newsletter verpasst du nichts mehr.

Über uns

Geschichten, Gemeinschaft, Gesundheit: Der Diabetes-Anker ist das neue Angebot für alle Menschen mit Diabetes – live, gedruckt und digital. Der Diabetes-Anker und die Community sind immer da, wo du sie brauchst. Für alle Höhen und Tiefen.

Community-Frage

Mit wem redest du
über deinen Diabetes?

Die Antworten werden anonymisiert gesammelt und sind nicht mit dir oder deinem Profil verbunden. Achte darauf, dass deine Antwort auch keine Personenbezogenen Daten enthält.

Werde Teil unserer Community

Folge uns auf unseren Social-Media-Kanälen

Community-Feed

  • gingergirl postete ein Update vor 6 Tagen, 21 Stunden

    Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
    Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
    Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
    Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
    Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
    Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
    Danke schonmal im Voraus

    Uploaded Image
    • Hallo,

      Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
      Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
      Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*

      LG Sndra

  • hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag

    Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.

  • tako111 postete ein Update vor 1 Woche, 4 Tagen

    Fussschmerzen lassen leider keine Aktivitäten zu!

Verbände