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Diesmal geht es also um
Patienten mit diabetischer autonomer Neuropathie haben häufig gleichzeitig schon eine diabetische Nierenerkrankung, eine diabetische Augenerkrankung sowie eine diabetische periphere Neuropathie mit Missempfindungen oder Kribbeln an den Füßen. Meist ist die Lebensqualität der Betroffenen durch die autonome Neuropathie extrem beeinträchtigt: Man denke an Erektionsstörungen beim Mann oder Blaseninkontinenz.
Die peripheren Nerven beginnen mit den Nervenwurzeln, die seitlich aus der Wirbelsäule austreten – sie teilen sich schließlich auf und versorgen mit feinsten Verästelungen die Muskeln und die Haut; motorische Nerven versorgen die Muskeln, sensorische Nerven leiten Erregungen umgekehrt zum Gehirn. Die autonomen Nerven dagegen versorgen die inneren Organe wie Herz, Magen, Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse; außerdem die Blase, die Sexualorgane und über spezielle Fasern auch die Drüsen (Schweißdrüsen, Talgdrüsen) der Haut z. B. an den Füßen.
Der Diabetes selbst schädigt über hohe Blutzuckerwerte auf vielfältige Weise die Nerven direkt, indem deren Strukturen – besonders im schmerzverarbeitenden System – beeinträchtigt werden. Diese Nervenschädigungen können zu einer fehlenden Wahrnehmung im Gehirn führen: Es kann z. B. zu einem stummen, nicht wahrgenommenen Herzinfarkt kommen. Die autonome Neuropathie kann aber auch Störungen des Mastdarmes oder der Blase verursachen. Blasenentleerungsstörungen, Inkontinenz und
Wer ein geschädigtes autonomes Nervensystem hat, hat das Risiko, früher zu sterben; man erkennt die Erkrankung oft an Erektionsstörungen beim Mann, an trockener Scheide und Libidoverlust bei der Frau – und womöglich auch an Stuhlinkontinenz, Blasenlähmung, nächtlichem Durchfall und Verringerung der oberen Hautschichten (
Eine erektile Dysfunktion haben etwa 55 Prozent der über 60-jährigen Männer mit langer Diabetesdauer. Hier kommen meist zusammen: Nervenerkrankungen, Durchblutungsstörungen, Psyche, Medikamente (z. B. Blutdruckmittel, Antidepressiva), Rauchen, Alkohol. In 70 Prozent ist die Erektionsstörung organischer Natur – z. B. Durchblutungsstörungen besonders bei Rauchern. Immerhin bei 30 Prozent spielt die Psyche eine Rolle: Leistungsangst, Versagensangst.
Man behandelt mit dem Wirkstoff
Die autonome Neuropathie bei Diabetikerinnen äußert sich dagegen oft in Schmerzen beim Geschlechtsverkehr durch eine trockene Scheide sowie durch Verlust der Libido: keine Lust auf sexuellen Kontakt auch wegen der Schmerzen! Manche Frauen haben auch keinen
Eine normale Harnblase kann 300 bis 600 ml Urin aufnehmen, bis der Drang zum Wasserlassen unerträglich wird. Nervenimpulse, die von der Blase ausgehen, machen dem Menschen bewusst, dass die maximale Füllmenge erreicht ist. Über Nervenfasern aus dem Rückenmark zur Blase kommt es zum Wasserlassen (
Unter der
Nach einer Befragung von über 4 000 Typ-2-Diabetikern im mittleren Alter von 67 Jahren und einer Diabetesdauer von etwa 9 Jahren haben diese doppelt so häufig Beschwerden im Harntrakt wie Menschen gleichen Alters ohne Diabetes. Etwa 65 Prozent der Männer und 70 Prozent der Frauen mit Diabetes hatten Beschwerden – am häufigsten nächtliches und häufiges Wasserlassen; 50 Prozent der Frauen und 25 Prozent der Männer hatten eine hyperaktive Blase oder Belastungsinkontinenz.
Die Therapie ist abhängig von Begleiterkrankungen, Infektionen etc. und sollte deshalb nach genauer Untersuchung auch durch Urologen oder Gynäkologen erfolgen; viele Medikamente beeinflussen die Blasentätigkeit und haben Nebenwirkungen. Womöglich ist auch Elektrostimulation (Blasenschrittmacher) sinnvoll oder eine Operation erforderlich. Besprechen Sie mit einem Experten weitere Möglichkeiten (wie "Botulinumtoxininjektion").
Das Risiko für Geschwüre an den Füßen wird erhöht durch eine verminderte Schweißbildung, damit verbunden oft trockene, eher spröde Haut, vermehrte Hornhaut und Schrundenbildung. Das Risiko ist besonders wegen der oft fehlenden Schmerzen als Warnsymptom hoch – so dass jede Infektion der Ausgangspunkt für eine Amputation sein kann. Therapeutisch haben sich wasserrückfettende Salben mit niedrigem Fettanteil als sinnvoll und nützlich erwiesen.
Bei trockener Haut und entzündlichen Veränderungen bei der Hautuntersuchung (im Mikroskop) werden Steroide (z. B. Kortison) verabreicht. Achtung: Steroide sind blutzuckerwirksam. Bei vermehrter Schweißbildung werden Medikamente verabreicht wie Trizyklika, Amitryptilin, auch Botox – sprechen Sie mit Ihrem Arzt!
Die diabetische Osteoarthropathie ist gekennzeichnet durch Schwellung, Rötung und Überwärmung des Fußes: Sie führt oft zu einer Zerstörung der Fußknochen und Fußgelenke, damit zu einer Instabilität der Gelenke und schließlich zu einer ausgeprägten Fußdeformität mit Druckgeschwüren; das Amputationsrisiko steigt. Ursache ist eine autonome Neuropathie, der Anlass für Komplikationen sind oft zu enge Schuhe mit fehlender Weichbettung.
Die
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