- Behandlung
Nierenfunktion bei Diabetes mindestens einmal im Jahr testen
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Heute ist Weltnierentag. Aus diesem Anlass weist diabetesDE darauf hin, dass Menschen mit Diabetes ein besonderes Risiko für Schädigungen und chronische Erkrankungen der Nieren haben. Früh erkannt und behandelt lasse sich jedoch der Verlauf einer diabetischen Nephropathie verlangsamen sowie eine hohe Lebensqualität erhalten.
Gesunde Nieren sind die „Kläranlagen“ des Körpers: Sie filtern das Blut und produzieren Urin, mit dem sie Abfallprodukte aus dem Körper transportieren. Ohne funktionstüchtige Nieren sammeln sich diese Abfallprodukte im Blut an und verursachen eine Vergiftung.
Jede dritte Nierenersatztherapie ist auf Diabetesfolgen zurückzuführen
Anlässlich es heutigen (8. März 2021) Weltnierentages macht die gemeinnützige Gesundheitsorganisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe darauf aufmerksam, dass Nierenkrankheiten bei Menschen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes nach wie vor eine häufige Begleit- und Folgeerkrankung sind: Jeder dritte Patient, der eine Nierenersatztherapie benötigt, hat als Ursache für das chronische Nierenversagen einen Diabetes mellitus.
Die Mehrheit dieser Betroffenen sind Menschen mit Typ-2-Diabetes, teils kommen aber auch Menschen mit Typ-1-Diabetes an die Dialyse. Insgesamt sind Schätzungen zufolge in Deutschland etwa 30.000 bis 40.000 Menschen mit Diabetes auf die Dialyse angewiesen. Bei manchen ist sogar eine Nierentransplantation notwendig.
„Bei einer diabetischen Nephropathie kommt es durch hohen Zuckergehalt im Blut und hohen Blutdruck zu einer Schädigung der feinen Blutgefäße in den Nieren, so dass ihre Leistung nach und nach abnimmt“, erklärt Prof. Dr. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim und Chefredakteur des Diabetes-Journals. Begünstigt wird eine Nephropathie auch durch Arterienverkalkung, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht.
Zunächst keine Beschwerden: Nierenschäden bleiben oft lange unbemerkt
Eine solche Nierenerkrankung verläuft lange Zeit unbemerkt, da sie zunächst keine Beschwerden verursacht. „Daher raten wir Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2, mindestens einmal jährlich ihren Urin auf seinen Albumingehalt hin untersuchen zu lassen und neben ihrer Glukoseeinstellung auch ihre Blutdruck- und Blutfettwerte im Auge zu behalten“, so Prof. Haak.
Gibt die Untersuchung Hinweise auf eine eingeschränkte Nierenfunktion, müsse ein Nephrologe frühzeitig in die Behandlung eingebunden werden, um den Verlauf der Nierenerkrankung bis zur Dialyse zu verzögern und eine hohe Lebensqualität zu erhalten, betont der Diabetologe.
Für Patienten im Frühstadium der diabetischen Nephropathie stehe zunächst im Vordergrund, Blutdruck- und Glukosewerte zu senken, Cholesterinwerte zu normalisieren und den Lebensstil zu verbessern. „Hierzu zählen der Abbau von etwaigem Übergewicht und Rauchstopp. Darüber hinaus sind eiweißreiche Lebensmittel für Betroffene nur in Maßen empfehlenswert, da eine eiweißreiche Ernährung das Fortschreiten einer Nierenschwäche fördern kann“, mahnt Prof. Haak.
Transplantation kann für dialysepflichtigen Menschen eine Alternative sein
Patienten mit einer diabetischen Nephropathie müssen regelmäßig Medikamente einnehmen. Liegt ein chronisches Nierenversagen vor, so ist eine Nierenersatztherapie mit Dialysebehandlung notwendig. Bei vielen dialysepflichtigen Menschen kommt im Anschluss auch eine Nierentransplantation infrage.
Die Drehbuchautorin und ehemalige Fernsehmoderatorin Isolde Tarrach, die infolge ihres Typ-1-Diabetes eine chronischen Niereninschwäche entwickelt hat, muss dreimal in der Woche für fünf Stunden an die Dialyse – eine psychische und körperliche Extrembelastung. Sie steht auf der Transplantationsliste für eine neue Niere und Bauchspeicheldrüse.
Aktuell versucht Isolde Tarrach, die Langzeitnebenwirkungen ihrer vor kurzem überstandenen Corona-Erkrankung in den Griff zu bekommen. Ihr HbA1c-Wert ist dadurch auf 8,5 gestiegen. Menschen mit einem solch erhöhten Langzeitglukosewert sind in der Priorisierung für die Corona-Impfung in der zweiten Gruppe eingeordnet. Somit steht für Isolde Tarrach eine baldige Impfung in Aussicht. Sie freut sich darauf, denn die Impfung wird ihr ein Stück ihrer so sehr begrenzten Freiheit und Lebensqualität zurückgeben.
von Redaktion Diabetes-Anker
mit Materialien von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
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gingergirl postete ein Update vor 1 Woche
Hallo zusammen meine name ist chiara und ich bin seit knapp 3 monaten mit der diagnose diabetes typ 1 diagnostiziert. Eigentlich habe ich es recht gut im griff nach der diagnose die zweite woche waren meine werte schon im ehner normalen bereich und die ärzte waren beeindruckt das es so schnell ging da ich aber alles durch die ernährung verändert habe und strickt mich daran halte war es einfach und man sah es sofort.
Ich habe ein paar Fragen kann man überall am oberarm den sensor ansetzten( da ich ihn jetzt eher etwas hoch habe beim muskel) und muss man jeden dexcom g7 sensor kalibrieren am anfang beim wechseln? .
Und ich habe bei den overpatch pflastern immer so viel kleberesten am arm kann das am pflaster liegen? Weil es ist ein transparentes und ich habe das gefühl es kriegt wie keine luft… Ich hab mir jetzt nur mal neue pflaster bestellt aber bei einem ist kein loch wo der dexcom ein löchli hat
Und wie ist das bei euch wegen abnehmen funktioniert das oder nicht?
Und wie spritzt ihr wenn ihr ihn der Öffentlichkeit seit an einem fest /Messe oder so?
Da ich nicht immer auf die Toilette renne kann?
Danke schonmal im Voraus-
darktear antwortete vor 4 Tagen, 9 Stunden
Hallo,
Als ich noch die ICT Methode hatte habe ich bei Konzerten oder Messen mir das Kurzzeitinsulin in den Bauch gespritzt und das Langzeit oben am Gesäß.Hat meist keiner mitbekommen.
Meinen Sensor setzte ich oben am Arm,ist für mich angenehmer 🙂
Ich bin froh das die Technik so gut ist und nicht mehr so Steinzeitmäßig wie vor 42 Jahren *lach*LG Sndra
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moira antwortete vor 11 Stunden, 56 Minuten
Hallo Chiara! Mit dem Spritzen habe ich es wie Sandra gemacht. Abnehmen ist echt schwierig – ich komme da nicht gut weiter, ich muss aber auch für zwei weitere Leute kochen und deren Essenswünsche sind da nicht unbedingt hilfreich. LG
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hexle postete ein Update vor 1 Woche, 1 Tag
Hat jemand Tipps bei einer Pfalsterallergie gegen dexcom g6. Ich muss die vorhandenen Sensoren noch verwenden, bis die Umstellung auf g7 durch ist.
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lena-schmidt antwortete vor 3 Tagen, 23 Stunden
@stephanie-haack hast du vielleicht ein paar gutes Tipps?
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