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Moin, ihr Zuckersüßen!
Kurz zu mir: Ich bin Sharon, 19 Jahre alt, seit 4 Jahren mit meiner DiaSau verheiratet und möchte euch mit meinen Texten Kraft geben. Und da sind wir auch schon beim Thema! In den 4 Jahren habe ich natürlich schon einiges mit ihr durchmachen müssen. Unter anderem einen angefangenen Schüleraustausch in Ungarn. Als ich mich dafür beworben habe, war ich kurz vor meinem 17. Geburtstag, hatte 1,5 Jahre meinen Diabetes und davon ein halbes Jahr meine Pumpe. Als ich die Informationsbroschüre bestellte, hatten meine Eltern noch keine Ahnung von nichts. Dann war der Tag, als sie ankam. Meine Mutter – neugierig wie immer: „Was ist das denn?“. Kurz und knapp erklärt. Sofort, ohne jegliche Diskussion, kam das „Ok“.
Ich also online alles ausgefüllt. Wohnort, Interessen, Grund für die Bewerbung usw. Nachdem wir in den Sommerferien aus dem Urlaub wiederkamen, lag bereits seit einer Woche ein Brief für mich im Briefkasten. Die Einladung zum Auswahlgespräch! Also bin ich eine Woche später direkt dorthin. Die DiaSau und ich waren ein super eingespieltes Team. Auch mein Diabetologe lobte mich immer für mein vorbildliches Verhalten; ich habe quasi nonstop gemessen und auch fleißig dokumentiert (was auch nicht schwer ist, wenn man schon drei Wochen nach der Diagnose ein Messgerät fordert, welches das von alleine macht). Zurück zum Auswahlgespräch: Zu viert sollten wir ein paar gestellte Situationen meistern. Gesagt, getan. Dann wurden unsere ausgewählten Länder vorgelesen und wir sollten sagen, in welches wir am liebsten wollen. Bei Kandidatin Nummer 1 wurden drei Länder genannt… Bei der nächsten zwei Länder… Und bei mir? Ich hab keine Ahnung! Ich wollte nur weg, und wohin? Das war mir egal. Hauptsache was Neues! Naja, und da war der Knackpunkt. Was, wenn ich außerhalb Europas hinkomme? Wie finde ich dann eine Auslandsversicherung? „Die holen sich niemanden ins Haus, bei dem sie von vornherein wissen, dass sie löhnen müssen“, kam von meinem Dad. Für Europa würde meine derzeitige Krankenkasse greifen.
Einen Monat später war das Thema eh erledigt, denn es wurde Ungarn! Somit stand dann drei Wochen später ein Termin bei meinem Diabetologen an. Er sah das ganze Thema dann doch etwas kritischer als meine Eltern. Logisch, so aus der medizinischen Sicht gesehen. Nach langem Hin- und Herreden hat er dann doch eingewilligt. Mit der Prämisse, dass ich mir dort einen Arzt suche, der meine Stechstellen anguckt und bei Notfällen da ist. Für alles andere könne ich ihm eine Mail schreiben. Jedoch sollte ich mir den Arzt schon vor Antritt der Reise suchen und ihm so schnell wie möglich Bescheid geben. Schwierig, wenn man nicht weiß, wohin man kommt. Andersrum wollte die Organisation vom Schüleraustausch wissen, inwiefern ich durch meinen Diabetes eingeschränkt bin, worauf ich und meine Gastfamilie achten müssen, wie mein Alltag dabei aussieht und was es sonst noch zu wissen gibt. Wisst ihr eigentlich, wie schwer das ist? Nach zu dem Zeitpunkt mittlerweile fast 2 Jahren ist das alles so zum Alltag geworden, dass es dir vielleicht gar nicht auffällt.
Bei Einschränkungen habe ich halt gesagt, dass ich im Falle einer Hypoglykämie oder ketonischen Hyperglykämie keinen Sport machen kann. Und zum Alltag, dass ich mehrmals meinen Blutzucker messen muss, meine Katheter alle 3 Tage wechseln und mein Insulin gelegentlich auffüllen – was eben auch in den Kühlschrank muss. Ansonsten, dass ich beim Kochen alles abwiege und dann eben auch meine Portion. Und dann wurd’s schon schwieriger. Mir ist noch eingefallen, dass ich immer Not-BEs brauche und was im Falle einer Hyper- oder Hypoglykämie zu tun ist. Dass ich Sport und Essen be-/einrechnen muss und bestimmt noch ein, zwei Sachen. Zusätzlich musste mein Arzt mir eine Bestätigung geben, dass der Austausch in Ordnung geht. In solchen Momenten denke ich, so viel Aufwand von anderen/für andere Menschen wegen meines Lebens?! Du mich auch, Diabetes…
Im nächsten Beitrag geht’s dann weiter, wie es in Ungarn ablief!
Also dann, Moin Moin!
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