Schwarzer Fuß und schwarzer Peter

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Schwarzer Fuß und schwarzer Peter

In unseren Zeitschriften – vor allem in den Ärztezeitschriften – sehe ich manchmal erschreckende Bilder von schlecht heilenden Wunden am Fuß, von abgestorbenem Gewebe, von tiefen Hautgeschwüren. Meistens blättere ich dann schnell weiter.

Hätte die Amputation verhindert werden können?

Doch nun sitzt da die freundliche Frau S. vor mir auf ihrem Krankenhausbett, neben ihr ein Rollstuhl. Ihr fehlt ein Bein, und es stellt sich heraus, dass sie hier ist, weil ihr anderer Fuß ganz schwarz ist. Das bedeutet, dass das Gewebe dort nicht mehr mit Blut versorgt wird und abgestorben ist. In den nächsten Tagen wird ihr der Fuß abgenommen werden.

Frau S. hat Diabetes. Angefangen hat alles mit einem Schwangerschaftsdiabetes, der bald wieder verschwand. Aber fortan war klar: Sie hat ein hohes Risiko, später Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Das, so sagt sie, hat sie nicht gewusst. Wer hätte sie warnen können? Was hätte sie getan, wenn sie Bescheid gewusst hätte? Und warum ist es nicht gelungen, ihr den diabetischen Fuß und die Amputation zu ersparen? Hat jemand Schuld? Was hätte sie selbst tun können?

Schneller Überblick über die Zusammenhänge

Meine Gedanken wandern zu dem Krankenkassen-Kärtchen in meinem Portemonnaie, das heutzutage eine elektronische Gesundheitskarte ist. Noch kann diese Karte nicht sehr viel, doch sie hat es in sich: Auf ihr können medizinische Informationen gespeichert werden – allerdings nur, wenn der Patient zustimmt. Der Vorteil: Alle Gesundheitsdaten sind hübsch beisammen, der Arzt bekommt schnell einen Überblick und sieht die Zusammenhänge.

Es gibt datenschutzrechtliche Bedenken gegen die Nutzung der Möglichkeiten, die die elektronische Gesundheitskarte bietet. Aber vor mir sitzt Frau S., und bald wird sie ihren zweiten Fuß verlieren. Ich glaube schon, dass diese Karte helfen könnte, besser den Überblick zu behalten, Behandlungen zu koordinieren und vielleicht: einen Fuß nicht schwarz werden zu lassen.

Gesundheitskarte: Einfürhung verzögert sich

Nun wurde aber bekannt, dass es bei den Tests für die Online-Anwendungen der Karte zu Verzögerungen kommen wird – dabei sollen die Praxen die ersten Anwendungen ab 1. Juli 2016 ausführen können. In der Frage, wer daran schuld ist, schieben sich die ärztliche Selbstverwaltung und die beteiligten Unternehmen nun gegenseitig den schwarzen Peter zu.


Das Team für den guten Schluss: Dr. Hans Langer arbeitet als Arzt in einer Diabetesklinik, Jana Einser hat schon seit Kindertagen Typ-1-Diabetes und Alex Adabei hat viele Bekannte und Verwandte mit Typ-2-Diabetes. Sie schreiben abwechselnd für diese Kolumne.

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  • loredana postete ein Update vor 1 Tag, 15 Stunden

    Die Registrierung mit dem Geburtsjahr war echt sportlich. Wollte es schon fast wieder abbrechen.

  • ambrosia postete ein Update vor 2 Tagen, 13 Stunden

    Ich wünsche allen einen schönen Mittwoch.

  • Hallo, ich bin Stefanie, die Diagnose Typ 1, habe ich vor drei Monaten bekommen.
    Ich merke wie es mir aktuell mit der Diagnose eher schlechter, als besser geht und meine Depression wieder da ist und ich auch eine neue Therapie starten werde. Ich habe aber das Gefühl, dass mich niemand Freundeskreis verstehen kann, weil niemand weiß, wie sehr diese Diagnose das Leben durcheinander bringt und ich auf so vieles aufpassen muss. Vor zwei Wochen hatte ich meine Schulung, tatsächlich fällt mir der Umgang mit dem Diabetes eher sogar schwerer. Eine Leichtigkeit (ist auch zu viel verlangt) ist nicht eingetreten. Sicherheit nur etwas.
    Es gibt bei mir leider keine Selbsthilfegruppen vor Ort, darum habe ich mich nun entschieden, den Diabetes Anker beizutreten und hoffe auf Verständnis von “Gleichgesinnten”
    Viele Grüße

    • Hallo Stefanie, schön ,dass du da bist. Wir treffen uns zum virtuellen Austausch nächste Woche Donnerstag. Vielleicht hast du ja Zeit und kannst dich einwählen 🙂 Ich freue mich, wenn wir uns dort sehen. Liebe Grüße Lena

      Virtuelles Diabetes-Anker Community-MeetUp im Dezember

    • Hallo Stefanie! Ich weiß noch wie es nach meiner Diagnose war – es dauert bis da von Leichtigkeit die Rede sein kann. Und das Umfeld tut sich oft sehr schwer das alles zu verstehen. Es wird besser aber es braucht Zeit. Alles Gute

    • @lena-schmidt: Hallo Lena, ich habe angemeldet und steht auch fest im Kalender.

    • @moira: Danke dir, ja es ist nicht ganz leicht damit klarzukommen und du hast recht, das Umfeld stellt mir Unmengen an Fragen, aber die kann ich aktuell selbst nicht beantworten, weil ich selbst genügend habe und andere Prios. Am schlimmsten empfinde ich die gutgemeinten “Ratschläge”.

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