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Hans S. hat seit 30 Jahren Typ-1-Diabetes. Zwei Ereignisse in diesem Jahr machen ihn nachdenklich: Ein guter Bekannter war mit 51 Jahren, ohne bisher krank gewesen zu sein, akut mit Herzproblemen im Krankenhaus, wo ein Herzhinterwandinfarkt festgestellt wurde. Und: Vor wenigen Wochen war bei einer Cousine von ihm (43) Brustkrebs festgestellt worden.
Nun, Hans S. hat seinen Diabetes mit einem gewissen Aufwand gut im Griff – das sieht er so, das sieht auch sein Diabetologe so. Mit Hilfe einer
Aber wie steht es sonst um seinen Körper? Regelmäßige Kontrollen über den HbA1c–Wert hinaus hatte er praktisch nie für nötig erachtet – hatte aber vor einem Jahr beschlossen, sich ins
Nun also seine Verunsicherung durch die beiden Zwischenfälle:
Beim nächsten DMP-Termin will er seinen Diabetologen Dr. S. darauf ansprechen: Zunächst steht die DMP-Routine der Schwerpunktpraxis-Mitarbeiterinnen an: Labor, Überprüfung der Spritzstellen, Kontrolle der Hilfsmittel (Pens und Messgerät). Dann der abschließende Besprechungstermin bei Dr. S. Die Zuckerwerte von Hans S. und sein HbA1c waren auch in den letzten drei Monaten ganz vernünftig gewesen – und er soll und will seine Diabeteserkrankung weiter selbstverantwortlich steuern.
Dann das Gespräch über die Vorsorge; von Dr. S. erhält er Informationen, die er so nicht kannte. Ab dem Alter von 35 Jahren habe man Anspruch auf eine Gesundheitsuntersuchung und ein Hautkrebsscreening alle zwei Jahre sowie ab dem Alter von 45 Jahren auf eine jährliche Vorsorgeuntersuchung auf Prostata- und ab 50 Jahren auf Dickdarmkrebs. Hans S. beschließt, sich einen Termin beim Hausarzt Dr. M. zu holen.
Telefonisch bekommt er zunächst einen Termin zur Blutentnahme und zum Ruhe-EKG; der medizinischen Fachangestellten von Dr. M. hatte er gesagt, dass er eine Gesundheitsuntersuchung und eine Krebsvorsorgeuntersuchung machen lassen möchte. Er wird gebeten, sich die Testbriefchen auf verstecktes
Bei der Blutentnahme geht alles glatt – Dr. M. hat, da er Herrn S. lange persönlich nicht gesehen hatte, einige zusätzliche Werte auf dem Laboranforderungsbogen angekreuzt, die eigentlich nicht Bestandteil der Gesundheitsuntersuchung und auch nicht der DMP-Untersuchungen sind: Leber- und Schilddrüsenwerte sowie ein kleines Blutbild. Bei dieser Gelegenheit gibt Herr S. den Arztbrief seines Diabetologen in der Hausarztpraxis ab.
Drei Tage später ist der Arzttermin: Nach kurzem Eingangsgespräch mit Dr. M. wird Hans S. gebeten, sich im Untersuchungsraum auszuziehen. Entkleiden wegen Hautkrebsuntersuchung etc.: Herr S. ist ein wenig aufgeregt, aber Dr. M. macht die Ganzkörperuntersuchung sehr routiniert und sachlich, schaut in Mund und Nase, inspiziert jeden Winkel, der mit Haut bedeckt ist; auch den Genital- und Analbereich und die Fußsohlen sieht er an.
Außerdem hört er Herz und Lungen ab, tastet den Bauch ab. Und zum Schluss kommt das vermeintlich am wenigsten Angenehme: die Untersuchung der Prostata und des Enddarms mit dem behandschuhten Finger von Dr. M. Aber auch dieser Teil der Untersuchung ist schnell vorbei und war zwar nicht angenehm, aber erträglich … und nicht schmerzhaft!
Hans S. zieht sich wieder an, Dr. M. erledigt den bürokratischen Teil der Untersuchungen am Computer. Dann die Besprechung der Untersuchungsergebnisse:Ein kleiner verdächtiger Hautbefund ist ihm am Rücken von Herrn S. aufgefallen, der von einem Hautarzt zusätzlich begutachtet werden soll. Ansonsten sind alle Untersuchungsbefunde in Ordnung, das EKG und die Laborwerte waren alle im Bereich der Norm, Hinweise für verstecktes Blut im Stuhl haben die Mitarbeiterinnen nicht gefunden. Die Prostata sei zwar etwas vergrößert, aber vom Tastbefund weich und unauffällig.
Als Hans S. die Praxis verlässt, ist er froh, dass er diese Vorsorgeuntersuchungen hat machen lassen. Fast ein wenig beschwingt geht er mit einem festen Vorsatz nach Hause: „Die Vorsorgeuntersuchungen lasse ich von nun an regelmäßig machen. Und den Herrschaften in der Diabetes-Selbsthilfegruppe werde ich davon auch berichten – unbedingt!“
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